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April 25, 2024

Wissenswertes zum Thema Studentenjob

Angesichts der Kosten, die ein Studium verursacht, und der Notwendigkeit, finanziell auf eigenen Füßen zu stehen, kommen viele junge Leute an einem Nebenjob nicht vorbei. Das gilt insbesondere für diejenigen, die kein Stipendium erhalten. Aber Achtung: Damit die Kombination aus Job und Studium gelingt, darf man nicht vergessen, dass dieser „Job“ vor allem dem Studium dienen soll – und nicht am Studieren hindern darf! Dazu geben wir Ihnen einige Tipps.

Welcher Job?

Zunächst einmal müssen Sie DEN Job überhaupt erst finden. Was können Sie tun? In welche Richtung können Sie sich orientieren? Fast jeder stellt sich einen Studierenden mit Nebenjob in einem Fast-Food-Restaurant vor. Der Gedanke hat durchaus Hand und Fuß, denn in der Gastronomie arbeiten tatsächlich zahlreiche Studierende. Die späten Arbeitszeiten können jedoch sehr ermüdend sein. Alternativen gibt es im Einzelhandel (Supermärkte, Bekleidungsgeschäfte) und natürlich im Dienstleistungsgewerbe (Banken, Verwaltung). Auch Kinderbetreuung oder Hausaufgabenhilfe stehen oft hoch im Kurs. In Luxemburg liegt auch die Arbeit auf dem Land oder in den Weinbergen nahe. Vielleicht braucht ja ein Landwirt oder Winzer regelmäßig oder in der Saison Unterstützung.

Für die Suche nach einem Job gibt es neben den unumgänglichen Websites wie monster.lu oder jobs.lu auch eine Website, die speziell Beschäftigungen für junge Leute anbietet. Direkt bei Händlern oder Unternehmen in Ihrer Nachbarschaft nachzufragen kann manchmal auch die Lösung sein.

Mit oder ohne Bezug zu meinem Studium?

Wir reden hier von einer befristeten Arbeit, die zu nichts anderem dient, als Sie während des Studiums finanziell über die Runden zu bringen, und nicht vom Job Ihres Lebens. Lassen Sie sich also nicht von einer Tätigkeit abschrecken, die mit Ihrem Studienfach nichts zu tun hat. Bei praktischer Arbeit kann man immer etwas lernen. Als Bedienung in einem Restaurant fördern Sie Ihr Gedächtnis, Ihren Umgang mit Kunden oder Ihre Organisationsfähigkeit. All dies sind Kompetenzen, die Ihnen auch in Zukunft zweifellos von Nutzen ein werden.

Wenn Sie allerdings während eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums die Gelegenheit haben, in einer Bank zu arbeiten, ist das natürlich umso besser. Aber das ist keine unbedingte Voraussetzung!

Gehen Sie keiner bezahlten Erwerbstätigkeit ohne offiziellen Arbeitsvertrag nach.

Brauchen Sie einen Arbeitsvertrag?

Gehen Sie keiner bezahlten Erwerbstätigkeit ohne offiziellen Arbeitsvertrag nach. Auch wenn eine nicht angemeldete Arbeit vorteilhaft erscheinen mag, ist sie es in Wirklichkeit nicht. Bei Streitigkeiten mit Ihrem „Arbeitgeber“ haben Sie keine Rechtsgrundlage für Ihre Ansprüche, und Sie setzen sich zudem der Gefahr einer strafrechtlichen Verfolgung aus. Unterzeichnen Sie jedoch einen Arbeitsvertrag, so kommen Sie in den Genuss einer Sozialversicherung und zahlen Beiträge für Ihre Rente. Damit kann man gar nicht früh genug anfangen.

Wie dem auch sei: Erkundigen Sie sich nach den gesetzlichen Vorschriften im Großherzogtum für diese Art von Tätigkeiten.

Teilzeit?

Auch wenn die Lehrveranstaltungen an der Universität nicht so zahlreich sind, müssen Sie Zeit für Nachbereitungen und Lernen in der Bibliothek einplanen. Seien wir ehrlich: Einer Erwerbstätigkeit in Vollzeit neben Ihrem Studium nachzugehen, erscheint doch sehr kompliziert.

Ein Teilzeitjob ist vielleicht die bessere Lösung. Den Arbeitgebern ist das durchaus bewusst, und Sie sollten Ihre Arbeitszeiten ohne Weiteres anpassen können, um beide Tätigkeiten optimal miteinander zu vereinbaren. Eine Regel gilt es allerdings unbedingt zu beachten: Die Arbeitszeiten müssen sich immer nach den Vorlesungszeiten richten, und nicht umgekehrt.

Belastbarkeit

Wenn Sie, wie von Ihnen ins Auge gefasst, zwei Tätigkeiten gleichzeitig nachgehen wollen, brauchen Sie Energie. Behalten Sie dies bei der Wahl Ihres Studentenjobs immer im Hinterkopf. Seien Sie vernünftig und realistisch, denn Sie kennen Ihre Grenzen.

Wenn Sie es gewohnt sind, früh zu Bett zu gehen, oder 9 Stunden Schlaf brauchen, ist es wahrscheinlich keine gute Idee, nachts in einer Bar zu arbeiten. Wenn Sie Rückenprobleme haben, scheiden Kistenschleppen oder langes Stehen aus. Wenn Geduld nicht zu Ihren Stärken gehört, ist Kinderhüten vielleicht nichts für Sie. Kurzum: Wenn Ihr Job Sie enorm ermüdet und damit Ihrer Leistungsfähigkeit im Studium schadet, ist er kontraproduktiv für Sie (wenn man das Finanzielle außen vor lässt). Sie sollten dann vielleicht ganz einfach Ihre gesamte Energie in Ihr Studium stecken und Ihren Nebenjob aufgeben, außer wenn Ihnen wirklich nichts anderes übrig bleibt.

Und die Ferien?

Sorry, aber in diesem Artikel geht es ums Arbeiten. Wir sprechen daher von einem Ferienjob. Das ist vielleicht eine interessante Alternative, wenn Sie befürchten, während der Vorlesungszeiten eine Erwerbstätigkeit nicht leicht bewältigen zu können. Sie können zwei bis drei Monate einer Vollzeittätigkeit nachgehen und so ein Finanzpolster für Ihre Kosten während des Jahres aufbauen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass im Sommer zahlreiche Stellen in den Unternehmen oder Geschäften als Vertretung für Mitarbeiter angeboten werden, die ihren Urlaub nehmen. Denken Sie auch an saisonale Tätigkeiten im Tourismus.

Wählen Sie einen Arbeitsplatz in der Nähe Ihres Wohn- oder Studienorts. So verlieren Sie keine Zeit und Energie durch die Hin- und Rückfahrt, vor allem wenn Sie abends arbeiten müssen.

Je näher desto besser

Wählen Sie einen Arbeitsort in der Nähe Ihres Wohn- oder Studienorts. So verlieren Sie keine Zeit und Energie durch die Hin- und Rückfahrt, vor allem wenn Sie abends arbeiten müssen. In dieser Hinsicht ist es optimal, einen Job auf Ihrem Campus zu finden. Schauen Sie sich insbesondere einmal an, was auf Uni.lu  angeboten wird.

Das Beste aus beiden Welten

Für Studierende sind die Jobs die besten, bei denen sie Geld verdienen und sich gleichzeitig ihrem Studium widmen können. Als Beispiele sind unter anderem eine Tätigkeit als Aufsicht in einer Schule oder in einer Bibliothek oder aber Stellen, die lediglich Ihre tatsächliche Präsenz erfordern (Bewachung, passiver Besucherempfang), zu nennen. Hierbei ist die körperliche und geistige Beanspruchung minimal. Doch verlieren Sie sich nicht in Träumerei – fürs Nichts-Tun wird man Sie wohl kaum bezahlen.

Sie sehen also: Auch wenn es durchaus ein paar (wenige) Jobs gibt, bei denen sich Studium und Arbeit einfach miteinander vereinbaren lassen, sind die meisten Stellen mit mehr oder weniger starken Belastungen verbunden. Im Endeffekt hängt alles davon ab, ob Sie zwei Tätigkeiten gleichzeitig unter einen Hut bekommen. Denn um es noch einmal klar auf den Punkt zu bringen: Sie dürfen keinesfalls den Erfolg Ihres Studiums aufs Spiel setzen, indem Sie einem Nebenjob nachgehen. Andernfalls sollten Sie nicht zögern, sich eine andere Arbeit zu suchen. Verträge für Studentenjobs lassen sich ganz einfach beenden. Vergessen Sie schließlich nicht, dass dieser Nebenjob nur dafür da ist, dass Sie Ihr Studium finanzieren können. Er bestimmt nicht Ihre Zukunft – außer Sie wünschen das.

Viel Glück.