Meine Finanzen, meine Projekte, mein Leben
November 22, 2024

Energiesparmaßnahmen: Hindernisse für Veränderungen in Unternehmen beseitigen

Im Artikel „Energiesparmaßnahmen: Hindernisse für Veränderungen in Unternehmen verstehen!“ haben wir die Einstellungen der Mitarbeiter und andere Faktoren in Ihrem Unternehmen identifiziert, die für den Erfolg oder das Scheitern Ihrer Energiesparpolitik verantwortlich sind. In diesem myLIFE-Artikel unterstützen wir Sie mit konkreten Tipps dabei, den gewünschten positiven Wandel herbeizuführen.

Das Wichtigste in Kürze

    • Die angestrebten Veränderungen müssen auf Ihr spezifisches Unternehmensumfeld zugeschnitten sein und dürfen sich nicht nur daran orientieren, was andere erreicht haben.
    • Eine neue Energiepolitik beginnt mit der Ermittlung der Probleme Ihres Unternehmens im Bereich Umwelt.
    • Anschließend gilt es, die zu ändernden Verhaltensweisen zu identifizieren, wobei Sie auch berücksichtigen sollten, in welchem Kontext diese auftreten.
    • Die gewählten Maßnahmen müssen die Wechselwirkungen zwischen individuellem Verhalten und strukturellen Faktoren berücksichtigen.
    • Das EAST-Modell bietet einen Rahmen für die Umsetzung effektiver Maßnahmen. Das Akronym EAST steht für Easy (einfach), Attractive (attraktiv), Social (sozial) und Timely (zum richtigen Zeitpunkt).
    • Bevorzugen Sie immer einen gemeinschaftlichen Ansatz und scheuen Sie sich nicht, alle Mitarbeiter einzubeziehen, um innovative Ansätze und Ideen für effektive Maßnahmen zu entwickeln.

Es ist nicht leicht, Verhaltensänderungen in Bezug auf den Energieverbrauch in einem Unternehmen herbeizuführen. Sie müssen nicht nur lernen, die Hindernisse für die Aneignung neuer positiver Verhaltensweisen zu ermitteln, sondern auch herausfinden, wo die spezifischen Probleme Ihres Unternehmens liegen: in der Tätigkeit, in seinem Umfeld, in der Vielfalt der Teams, im Kontext der Veränderung usw.

Leider gibt es kein Patentrezept, das sich auf jedes Unternehmen anwenden ließe. Um eine tatsächliche Verhaltensänderung zu erreichen, sind je nach Zielgruppe, Situation und Zeitpunkt unterschiedliche Arten von Maßnahmen erforderlich. Die gewählten Maßnahmen sollten auf Ihr Unternehmensumfeld zugeschnitten sein; wenn Sie lediglich die Strategien anderer nachahmen, sind die Erfolgsaussichten geringer.

Die gewählten Maßnahmen sollten auf Ihr Unternehmensumfeld zugeschnitten sein; wenn Sie lediglich die Strategien anderer nachahmen, sind die Erfolgsaussichten geringer.

Spezifische Herausforderungen für jedes Unternehmen

Bei der Entwicklung Ihrer neuen Energiepolitik besteht der erste Schritt darin, die spezifischen Probleme Ihres Unternehmens im Bereich Umwelt zu ermitteln und zu entscheiden, wie diese angegangen werden sollen. Dabei kann es sich um Probleme im Zusammenhang mit dem Wasser-, Energie- oder Kraftstoffverbrauch, beim Recycling, beim Transport oder in anderen Bereichen handeln.

Nachdem Sie die entsprechenden Bereiche ermittelt haben, identifizieren Sie alle Verhaltensweisen, die sich ändern müssen. Bedenken Sie dabei auch den Kontext, in dem diese Verhaltensweisen auftreten. Auf dieser Grundlage können Sie nun Maßnahmen festlegen, die die Wechselwirkungen zwischen individuellem Verhalten und strukturellen Faktoren berücksichtigen. Ein Beispiel: Es bringt nicht viel, wenn Sie lediglich Ihre Mitarbeiter dazu anhalten, das Thermostat entsprechend der Raumtemperatur einzustellen – Sie sollten darüber hinaus auch ein System bereitstellen, das die Einstellung des Thermostats vom Schreibtisch aus ermöglicht. Eine Veränderung muss im Rahmen des Erreichbaren liegen und den Beteiligten so leicht wie möglich gemacht werden, wenn die Umsetzung erfolgreich sein soll.

Das EAST-Modell für erfolgreiche Veränderung

Mit dem EAST-Modell hat das britische Behavioural Insights Team (BIT) einen Rahmen geschaffen, der es Ihnen erleichtert, Maßnahmen für Verhaltensänderungen zur Senkung Ihres Energieverbrauchs einzuführen. Das Akronym EAST steht für Easy (einfach), Attractive (attraktiv), Social (sozial) und Timely (zum richtigen Zeitpunkt). Im Folgenden finden Sie einige Beispiele zur Veranschaulichung der EAST-Komponenten. Vergessen Sie jedoch nicht, die Maßnahmen an Ihre spezifische Situation anzupassen.

    • Easy: Erleichtern Sie Veränderungen. Automatisierung kann durchaus Vorteile bringen: Programmieren Sie die Computer in Ihrem Unternehmen so, dass sie um eine bestimmte Uhrzeit heruntergefahren werden, oder installieren Sie ein innovatives Heizsystem, das sich nach der An- oder Abwesenheit von Personen im Büro richtet.
    • Attraktiv: Gestalten Sie Ihre Kommunikation ansprechend. Eine simple E-Mail, die Ihre Mitarbeiter daran erinnert, das Licht auszuschalten, ist wahrscheinlich nicht besonders effektiv. Wenn Sie dagegen ein kurzes, motivierendes Video von einer einflussreichen Person aus dem Unternehmen einbinden, kann Ihre Nachricht eine stärkere Wirkung entfalten. Wenn es sich in Ihrem Unternehmen anbietet, können Sie auch eine „grüne“ Prämie einführen – als Belohnung für Mitarbeiter, die erfolgreich Energie sparen.
    • Sozial: Beziehen Sie das Bedürfnis nach Anerkennung mit ein. Alle im Unternehmen über das bereits gemeinsam Erreichte zu informieren und z. B. ein „Gewinnerteam“ positiv hervorzuheben, fördert die Aneignung positiver Verhaltensweisen. Es wird Ihre Mitarbeiter motivieren, wenn sie sehen, dass ihre Bemühungen Früchte tragen, oder wenn das vorbildliche Verhalten ihrer Kollegen geschätzt wird!
    • Timely: Wählen Sie den richtigen Zeitpunkt, um Veränderungen anzuregen. Eine wiederholte Handlung wird zur Gewohnheit, eine bleibende Gewohnheit wird zum Verhalten, ein dauerhaftes Verhalten wird zum Charakterzug. Je weiter diese Dynamik bei einem Mitarbeiter vorangeschritten ist, desto schwerer wird es ihm fallen, seine Handlungsmuster zu ändern. Das Timing ist daher von großer Bedeutung. Sie möchten Ihre Angestellten dazu anregen, seltener mit dem Auto zu fahren, das Fahrrad zu benutzen oder häufiger von zu Hause aus zu arbeiten? Anstatt die „alten Hasen“ im Unternehmen mit einer neuen Richtlinie vor den Kopf zu stoßen, sollten Sie Ihre Kommunikation zu dem Thema vorrangig an neue Mitarbeiter richten, bevor sich bei ihnen bestimmte Gewohnheiten gebildet haben. Wenn Ihre Botschaft bei dieser Gruppe ankommt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass durch den sozialen Effekt schließlich auch andere Mitarbeiter mit längerer Betriebszugehörigkeit bereit sein werden, Alternativen auszuprobieren.

Ob die angestrebten Veränderungen verwirklicht werden oder nicht, hängt letztendlich von den Mitarbeitern auf allen Ebenen des Unternehmens ab.

Dieser letzte Punkt verdeutlicht einmal mehr, dass es letztendlich von den Mitarbeitern auf allen Ebenen des Unternehmens abhängt, ob die angestrebten Veränderungen verwirklicht werden oder nicht. Während es Aufgabe des Managements ist, den allgemeinen Rahmen für eine unternehmensweite Energiepolitik festzulegen und zu bestätigen, kann die Umsetzung dieser Politik also nicht einfach „top-down“ oder „bottom-up“ erfolgen. Es empfiehlt sich immer, einen gemeinschaftlichen Ansatz zu wählen und alle Mitarbeiter einzubeziehen, um innovative Ansätze und Ideen für effektive Maßnahmen zu entwickeln. Dies wird die Attraktivität der angestrebten Veränderungen erheblich steigern und zweifellos zu einer positiven Dynamik in Ihrem Unternehmen beitragen. Viel Glück!