Sie sind Unternehmerin oder Unternehmer? Ganz gleich, ob es darum geht, Vermögen freizusetzen, sich aus der Geschäftsleitung zurückzuziehen, in den Ruhestand zu gehen oder ein neues Leben zu beginnen: Die Übertragung gehört oft zum Lebenszyklus eines Unternehmens und ist bei Handelsgesellschaften ebenso wie bei einer Holding möglich. Um eine erfolgreiche Unternehmensübertragung zu gewährleisten, sollten Verkäufer und Käufer eine Reihe von Schritten beachten.
Es stehen im Wesentlichen drei Methoden zur Bewertung eines Unternehmens zur Verfügung, die auch miteinander kombiniert werden können.
Es gilt, die in Abhängigkeit von der Branche des zu veräußernden Unternehmens geeignetste Bewertungsmethode zu wählen oder mehrere Methoden zu gewichten und zu kombinieren.
Die Käufer-Due-Diligence ermöglicht die Analyse der tatsächlichen Situation und die Prognose zukünftiger Kosten, die zwischen dem Verkäufer und dem Käufer aufzuteilen sind.
Es gibt zwei Arten von Due-Diligence-Prüfungen: Die Due Diligence des Verkäufers und die des Käufers. Die Verkäufer-Due-Diligence erfolgt im Vorfeld der Transaktion und dient zur Klärung bestimmter Punkte, die bei den Verhandlungen zu unnötigen Diskussionen führen könnten. Die Käufer-Due-Diligence ermöglicht die Analyse der tatsächlichen Situation des Zielunternehmens und die Prognose zukünftiger Kosten, die zwischen dem Verkäufer und dem Käufer aufzuteilen sind. Der Käufer analysiert bestimmte Merkmale des Unternehmens im Rahmen der Due Diligence. Dabei berücksichtigt er Folgendes:
Entsprechend den festgestellten Risiken kann der Interessent von einem Kauf absehen, einen geringeren Preis aushandeln oder zusätzliche Sicherheiten verlangen. Um bei den Verhandlungen keine Angriffsfläche zu bieten, ist es für den Verkäufer von Vorteil, vor dem Verkaufsangebot eine Due Diligence durchzuführen. Auf diese Weise lassen sich mögliche Schwächen des Unternehmens im Vorfeld ermitteln und beheben. Die Due-Diligence-Prüfung ist somit bei jeder Unternehmensübertragung sowohl für den Käufer als auch für den Verkäufer unerlässlich.
Die Aktionärsvereinbarung ist ein Vertrag zwischen den Übernehmern, der die Rechte und Pflichten der Aktionäre regelt.
Bei der Aktionärsvereinbarung handelt es sich um einen Vertrag zwischen den Übernehmern bzw. zwischen dem Verkäufer und dem Übernehmer (wenn beide Parteien Aktionäre der Gesellschaft bleiben), der die Rechte und Pflichten der Aktionäre regelt. Im Falle einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung spricht man übrigens von einer Gesellschaftervereinbarung. Eine solche Vereinbarung kann folgende Elemente enthalten:
Dieser Vertrag regelt die Übertragung des Unternehmens vom Verkäufer an den Käufer. In dem Vertrag erklärt und garantiert der Verkäufer dem Käufer im Rahmen einer Gewährleistungs- und Garantieklausel die Richtigkeit bestimmter Angaben, z.B. dass er Eigentümer der übertragenen Wertpapiere ist, dass das Unternehmen rechtsgültig besteht und die geltenden Steuer-, Rechnungslegungs- und Sozialvorschriften einhält.
Wenn die vom Verkäufer gegebenen Garantien nicht eingehalten werden, kann sich der Käufer auf die Aktiv- und Passivgarantie berufen
Wenn die vom Verkäufer gegebenen Garantien nicht eingehalten werden, kann sich der Käufer auf die Aktiv- und Passivgarantie berufen. Diese schützt ihn vor zukünftigen Belastungen, die zum Zeitpunkt der Transaktion nicht absehbar waren. Beispielsweise verpflichtet sich der Verkäufer, im Falle einer Erhöhung der Passiva für unbekannte Schulden aufzukommen, die nach der Veräußerung des Unternehmens entstehen, deren Ursachen jedoch in der Vergangenheit liegen.
Die Klauseln zur Unterstützung in der Post-Closing-Phase sehen vor, dass die vorherige Geschäftsleitung noch eine gewisse Zeit nach dem Verkauf ihrer Anteile im Unternehmen bleibt, um etwa die Fortführung des Unternehmens zu erleichtern, ihr Know-how weiterzugeben und zur Aufrechterhaltung des Kundenstamms beizutragen.
Durch eine Wettbewerbsverbotsklausel kann es dem Verkäufer für einen bestimmten Zeitraum untersagt werden, ein Unternehmen mit der gleichen Geschäftstätigkeit wie das gerade veräußerte Unternehmen neu zu gründen.
Im Falle von verwaltungs-, zivil- oder strafrechtlichen Verstößen, illegalen Absprachen, illegaler Beschäftigung, Korruption, Betrug, Nichteinhaltung der Datenschutzbestimmungen oder Fahrlässigkeit der ausscheidenden Geschäftsführung muss das Unternehmen etwaige Strafen tragen, die sich negativ auf die zukünftigen Ergebnisse auswirken und möglicherweise sogar das Überleben des Unternehmens in Frage stellen können. Der Käufer kann gegebenenfalls auf der Grundlage des Kaufvertrags und der vom Verkäufer gegebenen Garantien Rechtsmittel gegen den Verkäufer einlegen.
Die Übertragung eines Unternehmens ist ein komplexer Prozess, den man gut vorbereiten sollte, um die anschließenden Verhandlungen gelassen führen zu können. In der Regel empfiehlt es sich, sowohl bei Fragen der strategischen Positionierung als auch bei buchhalterischen, steuerlichen und rechtlichen Aspekten Beratung in Anspruch zu nehmen.
Der vorliegende Inhalt wurde von Maître Renaud LE SQUEREN, Partner – bei Gericht zugelassener Anwalt, und Maître Matthieu VISSE, Senior Associate – bei Gericht zugelassener Anwalt, von der Kanzlei DSM Avocats à la Cour verfasst*.
* Artikel aus dem Französischen übersetzt von einem Dienstleister der BIL
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