Ein kleiner Wink an Professor Nabil (Lektion 1): ein paar zusätzliche Tipps
Unser ehrwürdiger Kollege Professor Nabil hat Sie vor kurzem an seinem Fachwissen teilhaben lassen, indem er wertvolle Tipps für sicheres Anlegen auf der myLIFE-Plattform gab.
In diesem Zusammenhang möchten wir hier auf einige Aspekte der Verhaltensökonomie eingehen, die es in Verbindung mit der traditionellen Finanzanalyse gestatten, sich in Anlagefragen besser zurechtzufinden. Denken Sie immer daran, dass die traditionelle Finanzanalyse aus der Wirtschaftswissenschaft hervorgegangen ist. Diese ist zwar auch eine Wissenschaft, gehört allerdings zu den Humanwissenschaften und ist daher nicht exakt.
Der Nobelpreis für Wirtschaft ging in diesem Jahr an Professor Richard H. Thaler von der Universität Chicago für seinen Beitrag zur Verhaltensökonomie. Bei der Pressekonferenz erklärte er, er werde versuchen, das Preisgeld „so irrational wie möglich auszugeben“. Dabei trug er ein Sweatshirt mit der Aufschrift „Quasi Rational“.
Denken Sie immer daran, dass die traditionelle Finanzanalyse aus der Wirtschaftswissenschaft hervorgegangen ist.
Denken Sie immer daran, dass die traditionelle Finanzanalyse aus der Wirtschaftswissenschaft hervorgegangen ist.
Das Gegenteil ist aber noch symptomatischer! Finanzielle Verluste reizen die gleiche Hirnregion, die auch auf Lebensgefahren reagiert. Daher kann eine Risikoscheu als Reaktion auf einen finanziellen Fehlschlag nicht abschätzbare Folgen für das Vermögen haben, wenn man sich in Zeiten der Panik auf den Börsenmärkten vom Überlebensinstinkt leiten lässt.
Das Phänomen des „Social Proof“ oder Herdentriebs kann man auch auf den Finanzmärkten beobachten. Es bedeutet, dass viele Menschen sich darauf beschränken, andere zu beobachten und deren Verhaltensweisen kopieren, um sich sicher zu fühlen. Ebenso tendiert man, wenn man sieht, dass ein Ereignis sich in gleicher Weise wiederholt, fast automatisch und unbewusst dazu, zu glauben, dass es sich noch ein weiteres Mal wiederholt.
Heißt das, dass wir fähig sind, die Zukunft vorherzusagen, Unvorhergesehenes vorauszuahnen und genaue Aussagen über die Welt von morgen zu treffen? Wahrscheinlich nicht. Auch aus diesem Grund fühlt man sich sicherer, wenn man der Masse folgt. Oder sollte man stattdessen einen gegensätzlichen, gewagten Ansatz verfolgen? Das könnte man natürlich auch, aber es ist mit Sicherheit keine Universallösung. Fehler einzugestehen und daraus zu lernen, ist ohne Zweifel ein Weg zum Erfolg. Das gilt auch in der Anlageverwaltung.
Abschließend noch ein Tipp in Anlehnung an Professor Nabil: Seien Sie mutig, aber bleiben Sie immer bescheiden.