Die Zukunft vorbereiten
Für die Kinder sparen und den richtigen Umgang mit Geld vermitteln.
Wer bringt den Kindern eigentlich bei, mit Geld umzugehen? Die schulische Bildung blendet das Thema der persönlichen Finanzen und des Geldes weitestgehend aus – und auch in Familien mangelt es hier manchmal an ausreichender Kommunikation. Geld darf aber in der Erziehung kein Tabuthema sein, unabhängig davon, ob die finanzielle Situation sehr gut oder sehr schlecht ist. Wie kann ein Kind jedoch den Umgang mit Geld erlernen, wenn in der Familie nicht darüber gesprochen wird?
Dabei ist es in der Erziehung durchaus angebracht, Geld zu thematisieren. Dasselbe gilt für die verschiedenen Weichen, die man für die finanzielle Zukunft des Nachwuchses stellen kann. Als Eltern lohnt es sich, früh an die Zukunft, das Studium, die erste Wohnung oder sogar an das erste Auto oder die Hochzeit zu denken. In diesem Zusammenhang gibt es gleich mehrere Sparlösungen.
Sparkonto als einfache Lösung
Schon direkt nach der Geburt ermöglichen Banken die Eröffnung eines Sparkontos auf den Namen des Kindes. Oftmals verbunden mit dem Versprechen von Sicherheit, einem Vorzugszinssatz, kostenloser Kontoführung und einem Startguthaben von einigen Euro. Sobald das Konto eröffnet ist, können Eltern oder Verwandte und Freunde – ab einem bestimmten Alter dann auch das Kind – Beträge einzahlen. Insgesamt die perfekte Lösung. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass der Vorzugszinssatz kaum höher ist als bei einem Standardsparkonto. Im Grunde ist dieser Zinssatz angesichts der aktuellen Konjunktur wenig attraktiv.
Wenn das Konto auf den Namen des Kindes läuft, gehört das Geld dem Kind und nicht den Eltern.
Wenn das Konto auf den Namen des Kindes läuft, gehört das Geld dem Kind und nicht den Eltern. Sobald das Kind volljährig ist, darf es frei darüber verfügen. Es darf dann das Geld sogar für eine Party mit seinen Freunden oder für Käufe ausgeben, die Eltern für wenig sinnvoll halten. Es fürs Studium oder das erste Auto auszugeben, ist also keine Pflicht.
Die Option Lebensversicherung
Für Kinder gibt es, je nach Bank, auch Lebensversicherungsprodukte, die eine gewisse Flexibilität und Sicherheit mit einer grundsätzlich höheren Rendite als bei einem einfachen Sparkonto bieten. Hinzu kommt ein Steuervorteil von bis zu 672 Euro pro Jahr, sofern der Vertrag mindestens zehn Jahre läuft. Dieser Höchstbetrag erhöht sich um jeweils denselben Betrag für den Ehegatten bzw. Partner und jedes weitere im Haushalt lebende Kind. Nach Ablauf der zehn Jahre sind Kapital und Zinsen von der luxemburgischen Einkommensteuer befreit. Sollte der versicherte Erwachsene sterben, übernimmt die Versicherungsgesellschaft die Beiträge und stellt somit sicher, dass das Kind das vorgesehene Kapital bei Vertragsende erhält.
Bei diesem Vertrag ist die Höhe des garantierten Kapitals festgelegt, welches das Kind am Ende der Vertragslaufzeit erhält. Aufgabe der Eltern ist es, regelmäßig die monatlichen, vierteljährlichen oder jährlichen Prämien während der gesamten Laufzeit einzuzahlen. Die Prämien werden zu dem beim Abschluss des Vertrags gültigen Zinssatz abzüglich Gebühren kapitalisiert. Je nach gewähltem Produkt können die Zinsen noch um einen Betrag erhöht werden, der sich aus einer Beteiligung an den Gewinnen der Versicherungsgesellschaft ergibt.
Trotz dieser zahlreichen Vorteile ist diese Lösung auch mit Nachteilen verbunden. Hierzu gehört, neben der mindestens zehnjährigen Laufzeit zur Nutzung der steuerlichen Vorteile, die Verpflichtung, die Prämien zu den festgelegten Zeitpunkten zu zahlen. Auch gelten relativ hohe Abzüge bei vorzeitiger Vertragsbeendigung.
Bausparen mit Steuervorteilen
Einfach ausgedrückt ist ein Bausparvertrag ein Sparkonto, das zur Finanzierung einer künftigen Immobilie beitragen soll. Neben der Sicherheit in Bezug auf das Kapital und die Rendite, ist diese Lösung in Bezug auf die Höhe und die Häufigkeit der Zahlungen flexibler als die Lebensversicherung. Dagegen ist die Verwendung des angesammelten Sparguthabens eingeschränkt, wenn man von den steuerlichen Vorteilen profitieren möchten.
Seit dem 1. Januar 2017 ist der Steuervorteil von Bausparverträgen auf den persönlichen Wohnbedarf beschränkt, d.h. für Investitionszwecke am Hauptwohnsitz. Dagegen wurde der jährliche, steuerlich abzugsfähige Höchstbetrag der eingezahlten Beiträge für Steuerpflichtige, die zu Beginn des Besteuerungsjahres zwischen 18 und 40 Jahre alt sind, verdoppelt (auf 1 344 statt bis dato 672 Euro). Dieser Höchstbetrag erweitert sich um jeweils denselben Betrag für den (Ehe)Partner und jedes weitere im Haushalt lebende Kind. Zudem sind die Zinserträge, die einem Bausparvertrag jedes Jahr gutgeschrieben werden, von der Abgeltungssteuer in Höhe von zehn Prozent befreit.
Am Ende der Vertragslaufzeit macht es die Bausparkasse möglich, ein Immobilienprojekt anhand eines Immobiliendarlehens zu einem festen Vorzugszinssatz zu finanzieren. Der Zinssatz wird bei Vertragsschluss festgelegt.
Ein Fonds-Sparplan bietet das größte Renditepotenzial.
Fonds-Sparplan nicht ohne Risiken
Ein Fonds-Sparplan (meist in SICAV-FORM) bietet das größte Renditepotenzial. Es handelt sich dabei gleichzeitig um das Produkt, das die meisten Risiken in sich birgt. Ersparnisse werden auf den Finanzmärkten möglichst gewinnbringend angelegt. Wer einen Sparplan auf den eigenen Namen eröffnet, sollte sich vorab über die steuerlichen Konsequenzen der Übertragung des Eigentums auf sein Kind informieren. Wird der Plan direkt auf den Namen des Kindes abgeschlossen, muss man wissen, dass dieses, wie bereits erwähnt, frei über die Anlagen verfügen kann, sobald es volljährig ist.
Warum Taschengeld geben?
Einem Kind Taschengeld zu geben bedeutet nicht nur, ihm das Zählen beizubringen, sondern ihm auch höhere Werte wie Vorsorge, Verpflichtung, Teilen, Selbstständigkeit und vor allem Verantwortung zu vermitteln. Taschengeld geben, ist ein Akt des Vertrauens, der es einem Kind oder Jugendlichen ermöglicht, sich langsam aber sicher auf sein Leben als Erwachsener vorzubereiten. Der richtige Umgang mit Geld ist eine durchaus wichtige Angelegenheit.
Es mag unsinnig erscheinen, schon ein fünfjähriges Kind ein kleines Budget verwalten zu lassen, aber es spricht nichts dagegen. Ganz im Gegenteil. Hinzu kommt, dass der Umgang mit Geld für ein gutes Verständnis der Grundrechenarten sorgt.
Der Betrag des Taschengeldes sollte dem Alter des Kindes angepasst sein. Das erhaltene Geld sollte für „altersgemäße“ Dinge und Beschäftigungen verwendet werden. Allgemein ist es einfacher, wenn man beim Taschengeld mit kleineren, wöchentlichen Summen beginnt, bevor man nach und nach die Häufigkeit verringert und die Beträge erhöht.
Ist ein Kind noch klein, kann man ihm mit einer Spardose auf spielerische und konkrete Weise beibringen, sein Geld sprichwörtlich „auf die Seite zu legen“. Einige Bankinstitute in Luxemburg bieten Sparkarten für Kinder unter zwölf Jahren an, mit denen sie lernen, Ersparnisse auf ein Sparkonto auf ihren eigenen Namen einzuzahlen.