Haben Sie das Wort „Tracker“ schon mal gehört? Falls Sie nun an eine technische Spielerei aus dem nächsten James-Bond-Film denken, liegen Sie völlig falsch! In der Finanzwelt bezeichnet dieser Ausdruck einen Investmentfonds, dessen Besonderheit darin besteht, die Entwicklung eines Index nachzubilden. myLIFE entschlüsselt für Sie dieses in der Investmentbranche und an der Börse verwendete Produkt.
Ein Tracker ist ein Indexfonds, der die Entwicklung eines Index nachbildet und dessen Schwankungen nach oben und unten folgt. Die börsennotierte Variante wird als Exchange Traded Fund (ETF) bezeichnet. Falls der Referenzindex (z.B. CAC40 oder NASDAQ) also in einem Jahr um 5% steigt, steigt auch der damit verbundene Tracker um 5%. Verliert er dagegen 5%, verliert auch der Tracker 5%.
Während die meisten Investmentfonds von Finanzanalysten verwaltet werden, die versuchen, den Markt zu übertreffen (aktive Fondsverwaltung), ist der Tracker passiv. Er beschränkt sich darauf, die Entwicklung eines Index nachzubilden, ohne dass er ihn übertreffen möchte. Sein Ziel besteht demnach darin, dem Anleger eine Rendite zu sichern, die möglichst nahe an der Wertentwicklung dieses Index liegt. Generell setzt sich beim Robo-Advising das Portfolio aus Trackern zusammen.
Ein Tracker kann überdies auch einen Vermögenswert (beispielsweise den Goldkurs) oder auch eine bekannte Strategie nachbilden. Wir befassen uns in diesem Artikel mit Trackern, die einen Index nachbilden.
Es gibt mehrere Methoden, um die Entwicklung des Referenzindex nachzubilden.
Die Abweichung zwischen Tracker und Referenzindex darf 1,5% seines Wertes nicht überschreiten.
Es gibt auch Tracker, die die Schwankungen des Index mit einem Hebeleffekt, der die Gewinne oder Verluste verstärkt, vervielfachen. Dies wird Tracker Leverage genannt. Selbstverständlich erfordern die mit dieser Form von Investments verbundenen Risiken die vorherige Beratung durch eine fachkundige Person.
Ein Short Tracker wettet auf den Rückgang des Index: Wenn der Index rückläufig ist, steigen die Gewinne! Einfach gesagt legt der jeweilige Tracker um 1% zu, falls der Index um 1% zurückgeht, und umgekehrt.
Unter Umständen gibt es jedoch kleine Unterschiede zwischen dem Wert des Referenzindex und dem Wert des Trackers. Die Entwicklung ist niemals genau identisch. Dies erklärt sich unter anderem durch:
Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer mehr oder weniger technischer Faktoren, die die Ergebnisse beeinflussen können (Transaction and Rebalancing Costs, Sampling, Cash Drag, Timing, Securities Lending usw.). Bitte wenden Sie sich für weitere Informationen zu diesen Themen an Ihren Anlageexperten.
Gleich ob Sie ein erfahrener Anleger sind oder nicht, ist ein Tracker ein einfaches und häufig kostengünstiges Mittel, um sein Geld an der Börse anzulegen. Aber achten Sie auf die Feinheiten. Vor einer Entscheidung ist es wichtig, alle Argumente abzuwägen.
Mit der passiven Verwaltung des Trackers werden die anfallenden Kosten im Vergleich zu einem aktiv verwalteten Investmentfonds verringert.
Ein Tracker hat Vorteile …
Mit der passiven Verwaltung des Trackers werden die anfallenden Kosten im Vergleich zu einem aktiv verwalteten Investmentfonds verringert.
Ein weiterer Vorteil des Trackers besteht darin, dass man mit einer einzigen Transaktion Zugang zu einem breit gestreuten Portfolio erhalten kann, als würden Sie auf einen Schlag in mehreren Unternehmen anlegen. Die Vermögenswerte können daher eine geografische Region, einen Index (Dow Jones, CAC 40, NASDAQ usw.), eine Branche (Telekommunikation, Energie usw.), eine Kategorie von Vermögenswerten (Gold, Silber, Erdöl) usw. abdecken.
Überdies ist ein Tracker, sofern es sich um einen Tracker der Kategorie ETF handelt, im Gegensatz zu vielen „klassischen“ Investmentfonds kontinuierlich börsennotiert. Dies bedeutet, dass sein Wert alle 15 Sekunden aktualisiert wird und er während der gesamten Börsensitzung von Öffnung bis Schließung gehandelt werden kann.
… und Nachteile
Man muss sich darüber im Klaren sein, dass der Wert des Trackers bei einer passiven Verwaltung direkt an die Entwicklung des Referenzindex gekoppelt ist. Der Investmentfonds ist daher sämtlichen Risiken der Finanzinstrumente ausgesetzt, aus denen er sich zusammensetzt, und der Anleger kann unter Umständen sein gesamtes angelegtes Kapital verlieren.
Man sollte sich nicht erst bei einem Absturz des Marktes über die Beschaffenheit des nachgebildeten Index oder die Liquidität des Trackers (für den Kauf und Verkauf verfügbare Mengen) Gedanken machen. Der Grund? Riskieren Sie nicht, auf einen Markt zu setzen, der kurz vor einer Trendumkehr steht, und achten Sie unter allen Umständen darauf, dass Sie ihre Vermögenswerte verkaufen können, wenn Sie dies möchten.
Die Krise von 2008 sollte den Anlegern als Mahnung dienen: Beachten Sie, dass es bei Anlagen in Derivaten (synthetische Tracker) stets auch ein Gegenparteirisiko gibt.
Und vergessen Sie nicht, dass die Anlage Ihres Geldes in einem Tracker oder einem anderen Anlagevehikel immer ein Geschäft ist, das sich als riskant erweisen kann. Tätigen Sie Anlagen niemals leichtfertig! Bevor Sie eine Entscheidung treffen, müssen Sie Ihre Ziele festlegen, die Laufzeit Ihrer Anlage einschätzen und Ihr Anlegerprofil kennen. Was zählt, sind Sie! Wenden Sie sich bitte an Ihren Anlageexperten, falls Sie mehr zum Thema Tracker erfahren möchten.
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