Der Lombardkredit: historisch erprobt und fest verankert
Das richtige Instrument für zahlungskräftige und erfahrene Anleger
Sei es die Ermöglichung eines Hebeleffekts auf bestimmte Finanzgeschäfte, die Deckung eines temporären Liquiditätsbedarfs oder die Lösung steuerlicher Problematiken, der Lombardkredit ist ein vollwertiges Vermögensverwaltungsinstrument für erfahrene Investoren. Weltweit nutzen viele Unternehmer, Anleger und Investoren dieses Instrumentarium, das sich besonders durch seine Flexibilität auszeichnet.
Von Italien aus rund um die Welt
Die Bezeichnung Lombardkredit ist auf die Pfandleihen zurückzuführen, die im Mittelalter gewährt wurden. Die ersten Abwicklungen solcher Geschäfte geschahen in der Lombardei in Italien. Daher der Name. Von Italien aus ging es dann im Laufe der Jahrhunderte um die Welt.
Der Lombardkredit richtet sich an zahlungskräftige, ja im Prinzip sogar an sehr zahlungskräftige Kunden und bietet ihnen an sich eine Kreditlinie, mit deren Hilfe sie einen temporären Liquiditätsbedarf decken, ohne auf das eigene Kapital zurückgreifen zu müssen. Die Bereitstellung eines Lombardkredits gestaltet sich unkompliziert und er zeichnet sich durch eine individuelle Anpassbarkeit in puncto Währungen, Höhe, Laufzeit usw. aus.
Der Lombardkredit kommt durch die Verpfändung eines Wertpapierportfolios zustande, welches die Bank, die den Kredit gewährt, verwahrt. Verpfändung klingt angsteinflößend, aber es bedeutet nur, dass als Gegenleistung ein Teil der Vermögenswerte (Bareinlagen, Anleihen, Aktien usw.), die man bei der Bank hält, hinterlegt werden müssen. Die Höhe des gewährten Kredits stellt einen Bruchteil der Vermögenswerte dar, die verpfändet werden. Der Betrag hängt von verschiedenen Parametern ab, wie dem Wert, der Art, der Liquidität und der Volatilität der verpfändeten Vermögenswerte. Die Analyse dieser Parameter legt den Belehnungssatz, d. h. den Deckungswert, fest, der die gewährte Kreditlinie bestimmt. Da sich die Marktbedingungen permanent ändern, ist es nötig, diesen Satz regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Kapitalverlust im Falle einer ungünstigen Marktentwicklung stellt das größte Risiko dar.
Je nach gewählter Form lässt sich das Kapital entweder an einem vorher festgelegten Fälligkeitsdatum (durchschnittlich zwischen einem und vier Jahren) oder nach Belieben und ohne jeglichen Zuschlag zurückzahlen. Diese Flexibilität ergibt sich daraus, dass die verpfändeten Vermögenswerte einen höheren Wert haben als die bereitgestellten Barmittel. Da Zinsen auf diese Barmittel zu zahlen sind, hat es das Finanzinstitut nicht eilig mit der Kreditrückzahlung.
1400 Die Ursprünge des Begriffs „Lombard“ reichen bis ins Mittelalter zurück. Er steht für die Bankdienstleistung, die ab 1400 italienische Händler aus der Lombardei anboten. Im Zuge der wirtschaftlichen Expansion der westlichen Welt im 12. Jahrhundert waren diese Händler die ersten, welche die Bedürfnisse nach Konsumkrediten befriedigten und damit den Grundstein für das Bankkreditgeschäft legten. |
Der gewünschte Hebeleffekt
Der Lombardkredit eignet sich ausschließlich für erfahrene Kunden, die einen Hebeleffekt auf Vermögenswerte wünschen, ohne dabei andere Vermögenswerte veräußern zu müssen (z.B. Aktien oder Anleihen), um über die nötige Liquidität zu verfügen. Konkret ermöglicht er ihnen den Erwerb neuer Finanzprodukte über Bankdarlehen. Demnach zielt der Zeichner darauf ab, dass der Ertrag der Anlage, die durch die Kreditlinie ermöglicht wird, höher ist als der Darlehenszins.
Aber das ist nicht der einzige Vorteil. Ein Lombardkredit stellt Liquidität in unterschiedlichen Situationen und ohne Notwendigkeit der Veränderung der eigenen Vermögensstrategie bereit. Er ermöglicht somit:
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- den bereits zuvor erwähnten Hebeleffekt;
- die Diversifizierung von Anlagen durch die Bereitstellung zusätzlicher Mittel im eigenen Wertpapierportfolio;
- die Verfügbarkeit von erheblicher Liquidität in unterschiedlichen Währungen in Erwartung attraktiver Anlagen in naher Zukunft.
Neben seiner Flexibilität in Bezug auf seine Laufzeit, Höhe oder Währung besteht ein weiterer, wesentlicher Vorteil des Lombardkredits auch darin, dass sich die verfügbare Kreditlinie, durch einfache Anpassung der Struktur der verpfändeten Vermögenswerte, jederzeit ändern lässt. Die Höhe der Kreditlinie hängt vom Deckungswert ab, d.h. von der Art und Anzahl der Vermögenswerte, die an die Bank, die den Kredit gewährt, verpfändet werden.
Hinzu kommen steuerliche Möglichkeiten, die gegebenenfalls mit durch Darlehen finanzierten Anlagen einhergehen. Was möglich ist, wissen Experten am besten.
Spekulative Risiken
Der Lombardkredit ist direkt mit den Finanzmärkten und seinen Risiken verbunden. Der Hebeleffekt, den er ermöglicht, verleiht ihm einen spekulativen Charakter. Dies bedeutet, dass der Kapitalverlust im Falle einer ungünstigen Marktentwicklung das größte Risiko darstellt. Je nach vereinbarter Währung unterliegt der Lombardkredit auch dem Wechselkursrisiko.
Darüber hinaus ändert sich der Belehnungssatz mit der Zeit und je nach Änderung der Vermögenswerte im Portfolio muss man bereit sein, die als Sicherheiten hinterlegten Vermögenswerte aufzustocken oder eventuell auch eine Verringerung des gewährten Kreditbetrags zu akzeptieren. Sollte man nicht in der Lage sein, diesen Anforderungen gerecht zu werden, muss die Bank die verpfändeten Vermögenswerte liquidieren, d.h. veräußern, um das verliehene Kapital zurückzuerhalten.