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November 25, 2024

Börsenindizes: Was hat es mit S&P 500, Euro Stoxx 50 und FTSE 100 auf sich?

  Gesammelt von myLIFE team myINVEST Dezember 4, 2023 706

Einige wenige Indizes stehen heute repräsentativ für die globalen Aktienmärkte – der S&P 500 für den US-Markt, der FTSE 100 für den britischen Markt, der Euro Stoxx 50 für die Märkte der Eurozone, der MSCI World für die Märkte der Industrieländer. Wie werden die wichtigsten Börsenindizes der Welt berechnet? Ist es möglich, direkt in einen Index zu investieren?

Ein Börsenindex soll die Wertentwicklung des jeweiligen Marktes widerspiegeln. Indizes können als Vergleichsmaßstab für die Performance eines Portfolios (liegt die Rendite meines Portfolios über oder unter der des Index?), als Basiswerte für Anlageprodukte (ETFs, strukturierte Produkte usw.), im Rahmen des Finanzmarkt-Research oder für mehrere dieser Dinge zugleich eingesetzt werden.

Wie werden diese einflussreichen Indizes berechnet?

Die Funktionsweise eines Index und damit auch seine Wertentwicklung werden durch die entsprechende Indexmethodik bestimmt. Ein Aktienindex wird durch die Auswahl einer Gruppe von Aktien gebildet. Die Auswahlkriterien zur Erreichung des angestrebten Engagements variieren, umfassen aber in der Regel die Marktkapitalisierung, Branche und Region. Auch die Liquidität, ein Maß dafür, wie häufig ein Wertpapier gehandelt wird, ist oft ein wichtiges Auswahlkriterium.

Die Auswahlkriterien zur Erreichung des angestrebten Engagements variieren, umfassen aber in der Regel die Marktkapitalisierung, Branche und Region.

Nachdem die Aktien ausgewählt wurden, werden sie nach den vom Indexanbieter festgelegten Kriterien (im Verhältnis zueinander) gewichtet. Dieses Gewichtungsschema legt fest, wie viel jede Aktie zur Gesamtperformance des Index beiträgt. Zu wissen, wie ein Index berechnet wird, ist auch für Anleger relevant, die den Wert des Index verstehen und dessen Entwicklung verfolgen wollen. Was die Indexmethodik betrifft, ist schließlich noch der Überprüfungsprozess bzw. die laufende Indexpflege zu berücksichtigen – also die Frage, wie der Indexanbieter die Ausrichtung des Index auf die angestrebten Ziele sicherstellt, indem er bestimmte Wertpapiere in den Index aufnimmt und andere daraus entfernt und die Anzahl der enthaltenen Aktien anpasst, um die tatsächliche Anzahl der für den Handel verfügbaren Aktien widerzuspiegeln.

Ein weiterer wichtiger Unterschied für Anleger ist die Art der Indexberechnung. Ein Kursindex bildet nur die Kursentwicklung der einzelnen Komponenten ab. In einen Performanceindex fließen hingegen sowohl die Kursveränderungen als auch alle Einnahmen aus Dividenden und sonstigen Ausschüttungen mit ein. Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, dass sich ein Performanceindex, bei dem also die Dividenden der Indexkomponenten mitberücksichtigt werden, immer besser entwickeln wird als der Kursindex, und dass dieser Performanceunterschied im Laufe der Zeit deutlich zunimmt.

Die Welt der Börsenindizes ist nicht auf Aktien beschränkt. Jedes Marktsegment, dessen Wertentwicklung abgebildet werden kann, kann durch einen Index repräsentiert werden – also auch jede andere Anlageklasse, Unteranlageklasse und jeder Sektor. Ein Index kann ein einzelnes Land, eine Gruppe von Ländern oder den globalen Markt abdecken. Indizes ermöglichen auch die Investition in bestimmte Strategien oder Themen (Dividendenerträge, Wachstum, Value, Risikomanagement usw.). Ein wichtiger Aspekt bei der Festlegung des Indexuniversums ist, dass es für die Arten von Vermögenswerten, die der Index potenziell enthalten könnte, öffentlich verfügbare Kurse geben muss.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass es für die Arten von Vermögenswerten, die der Index enthält, öffentlich verfügbare Kurse geben muss.

Es gibt eine Vielzahl von Indizes, die unterschiedliche Segmente der Finanzmärkte abbilden. Diese Indizes werden von mehreren Anbietern (S&P Dow Jones, MSCI, FTSE Russel, Bloomberg usw.) nach unterschiedlichen Methoden berechnet. Das Angebot an Indizes ist wie ein Puzzle mit vielen Teilen.

Worauf sollten Anleger in diesem Index-Dschungel achten?

Anleger sollten sich nicht auf die regionale oder sektorale Dimension beschränken. Die Auswahl der Indexkomponenten, der Gewichtungsansatz und sogar die Häufigkeit der Neugewichtung können die Wertentwicklung und das Risikoprofil eines Index erheblich beeinflussen. Es ist so, als hätte man verschiedene Teile eines Puzzles vor sich, von denen jedes einen einzigartigen Blick auf das Marktumfeld bietet. Wie ein Puzzleteil an der falschen Stelle kann auch ein bestimmter Index aufgrund seiner Methodik nicht zu den Zielen eines Anlegers passen.

Kann man direkt in einen Index investieren?

Wesentlich für das Verständnis von Indizes ist, dass niemand, weder institutionelle noch private Anleger, direkt in einen Index investieren kann. Ein Index ist nur eine Zahl, ein hypothetisches Portfolio, ein mathematisches Konstrukt, das an die Basiswerte gebunden ist, die das spezifische Marktsegment bilden.

Die Investition in Indizes ist nur indirekt über Anteile an Indexfonds oder ETFs möglich, die ihrerseits in den Aktien des jeweiligen Marktsegments engagiert sind. Über Fondsgesellschaften und andere Anbieter sind tausende von Produkten verfügbar, die Indizes nachbilden.

Indexnachbildende Anlagen (auch als „passiv gemanagte“ Produkte bekannt) unterscheiden sich von aktiv gemanagten Anlagen dadurch, dass bei ihnen keine aktiven Anlageentscheidungen getroffen werden, um einen bestimmten Markt oder ein bestimmtes Marktsegment zu übertreffen. Stattdessen versuchen die Anbieter, einen Index so genau wie möglich nachzubilden, indem sie die gleichen Wertpapiere in der gleichen Gewichtung wie der Index halten.

Viele Anleger schwören auf Indexfonds. Sie schätzen die gute Performance, die niedrigen Kosten, die breite Marktabdeckung und die einfache Handhabung. Skeptiker verweisen hingegen auf die versteckten Gefahren, die sich daraus ergeben, dass Aktien ausschließlich deshalb ausgewählt werden, weil sie in dem jeweiligen Index enthalten sind, ohne dass eine fundamentale Bewertung erfolgt. Ein weiterer häufiger Kritikpunkt ist, dass durch passives Investieren viel Geld in bestimmte Marktsegmente fließt, was ein Liquiditätsrisiko mit sich bringe.

Eines ist allerdings nicht von der Hand zu weisen: Die Auswahl der richtigen Aktien ist eine Herausforderung, da der Einfluss der meisten Titel begrenzt ist. Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Mehrheit der Aktien kaum auf die Performance des Gesamtmarktes auswirkt. Wenn einige Titel katastrophale Abstürze erleiden, steigt oder fällt ein Großteil der Aktien häufig nur minimal. Der Großteil der Aktienmarktrendite entfällt auf weniger als 2% der börsennotierten Unternehmen, die über längere Zeiträume hinweg eine phänomenale Performance erzielen. Die Wahrscheinlichkeit, genau diese Gewinner auszuwählen, liegt bei weniger als 1 zu 50.