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Dezember 24, 2024

Die Tipps von Professor Nabil. Lektion 2: Ihre ersten Schritte als Anleger

  Gesammelt von myLIFE team myINVEST November 3, 2017 22157

Hallo! Sie wissen bereits, dass man Geld anlegen kann, ohne sich zu ruinieren. Deswegen haben Sie sich jetzt dazu entschlossen und auch schon ein paar Ideen im Kopf. Gratulation! Aber wie mein Freund Warren Buffett bereits sagte: „Anlegen heißt, sich an die Regeln zu halten. Sich von seinen Emotionen leiten zu lassen ist wetten.“ Daher werde ich Ihnen heute erläutern, wie Sie Ihre ersten Schritte als Anleger machen. Spitzen Sie die Ohren und lauschen Sie diesen zehn Geboten!

1. Du sollst einen Finanzplan aufstellen

Wenn Sie sich zu einer Anlage entschlossen haben, verfügen Sie zumindest über ein gewisses Kapital. Sie sollten dennoch einen Rahmen festlegen und das Budget, das ausschließlich für Investments bereitstehen soll, abgrenzen. Halten Sie bei der Anlagesumme ein vernünftiges Maß ein. Investieren Sie nicht maßlos, denn dann drohen große Enttäuschungen. Denken Sie außerdem voraus! Planen Sie die Steuern auf Ihre zukünftigen Gewinne oder die Barmittel für mögliche Bauarbeiten, Anschaffungen oder Notarkosten im Fall des Erwerbs einer Immobilie ein.

2. Du sollst deinen Bankberater anrufen

Wer schlau ist, macht‘s besser! Reden Sie zuallererst mit Experten und schaffen Sie solide, dauerhafte Grundlagen für den Aufbau eines finanziellen Vermögens. Dies umfasst die Einschätzung Ihrer Anlageziele (einschließlich Ihrer Risikotoleranz), Ihrer finanziellen Möglichkeiten und Ihrer Anlagekenntnisse und -erfahrung, und Ihr Bankberater ist Ihr bester Ansprechpartner für solche Fragen.

Er wird Ihnen eine große Hilfe bei der Erstellung Ihres Anlageprofils und Finanzplans sein. Insbesondere wird er Ihnen die Finanzprodukte nennen, die am besten für Sie geeignet sind, und Sie bei der Planung der bestmöglichen Vorgehensweise unterstützen.

3. Du sollst einen Zeithorizont festlegen

Nutzen Sie den Besuch bei Ihrem Bankberater, um mit ihm zusammen mittel- oder langfristige Ziele zu setzen. Die Geschichte zeigt, dass langfristige Anlagen oft einträglicher sind, egal in welchem Bereich Sie Ihr Geld investieren. Vermeiden Sie Spekulation, vor allem zu Beginn Ihrer Anlegerlaufbahn. In meinen Kursen rate ich davon ab, kurzfristig anzulegen, um schnell ein „Schnäppchen“ zu machen. Man muss eben lernen, zwischen Aussaat und Ernte Geduld zu haben.

Wenn Sie keine Zeit oder Lust haben, sich zu informieren, gibt es interessante Alternativen. Ihre Bank bietet zum Beispiel Anlageberatungs- oder Vermögensverwaltungsverträge an.

4. Du sollst dir Wissen aneignen

Ein guter Anleger bildet sich weiter, informiert sich und kennt die neuesten Tendenzen an der Börse oder in dem Sektor, in dem er anlegt. Abonnieren Sie Wirtschaftszeitschriften, verfolgen Sie Radio- oder Fernsehsendungen zum Wirtschaftsgeschehen, lesen Sie Artikel im Internet und melden Sie sich in einschlägigen Foren an. Allerdings gehört meines Erachtens noch ein Gebot dazu: „Du sollst falschen Propheten widerstehen!“ Glauben Sie nicht alles und jedem und tun Sie nichts Unüberlegtes. Und hüten Sie sich vor selbsternannten Experten, die lieber anonym bleiben!

Wenn Sie keine Zeit oder Lust haben, sich zu informieren, gibt es interessante Alternativen. Ihre Bank bietet zum Beispiel Anlageberatungs – oder Vermögensverwaltungsverträge an.

5. Du sollst deine Anlagen diversifizieren

Man kann es gar nicht oft genug sagen: Setzen Sie nicht alles auf eine Karte! Achten Sie auf die Diversifikation der Produkte oder Finanzinstrumente, in denen Sie anlegen, und der entsprechenden Wirtschaftssektoren. Wenn Sie sich an das vierte Gebot gehalten haben, können Sie eine Erweiterung Ihres geografischen Anlagehorizonts in Betracht ziehen, denn die Konjunktur ist nicht überall gleich. Achten Sie aber auf die Kosten, die diese „Streuung“ der Anlagen verursacht, darunter in erster Linie aufgrund von Wechselkursen, wenn Sie in anderen Währungen anlegen.

6. Du sollst über gute Tools verfügen

Ein Anleger ohne Gedächtnis ist ein Anleger ohne Zukunft! Erstellen Sie eine Datenbank, eine Historie und Tabellen, um Ihre Anlagen verfolgen zu können. Für diese Zwecke gibt es gute Tools. Sie können sich hierfür aber auch wieder an Ihren Bankberater wenden.

7. Du sollst die sicheren Häfen kennen

Es gibt so viele Anlageprodukte oder Finanzinstrumente wie es Gründe zum Investieren gibt. Überstürzen Sie also Ihre Entscheidung nicht. Am Anfang rate ich zu wenig volatilen Produkten, die Sicherheit geben, wie z.B. Staatsanleihen. Diese Anlage ist ziemlich sicher, denn Staaten werden selten zahlungsunfähig. Ruhe! Ich höre schon, wie die ersten lachen. Ich habe „selten“ gesagt, nicht „niemals“.

8. Du sollst deine Gefühle unter Kontrolle halten

Hören Sie auf die Worte von Fachleuten, aber lernen Sie auch, Gerüchte über die Marktlage zu ignorieren. Denn sie sind häufig die Ursache für einen grundlosen Run auf irgendeine Aktie oder irgendein Produkt. Bewahren Sie Ruhe, auch wenn die Kurse durch die Decke gehen.

Ihre Käufe oder Verkäufe müssen sich nach Ihren Zielen und Ihrer von Anfang an verfolgten Strategie richten. Kurz gesagt: Atmen Sie tief durch, bleiben Sie gelassen und lernen Sie, Ihre Gefühle zu kontrollieren.

Für höhere Renditen muss man höhere Risiken eingehen, und das würde ich einem angehenden Anleger nicht unbedingt raten.

9. Du sollst das Risiko beurteilen

Ab sofort will ich über Ihrem Bett nur noch ein Poster sehen, auf dem in blinkendem fluoreszierenden roten Buchstaben steht: „Rendite = Risiko”. Für höhere Renditen muss man höhere Risiken eingehen, und das würde ich einem angehenden Anleger nicht unbedingt raten. Behalten Sie dieses Gleichgewicht ständig im Hinterkopf. Anleger haben diese ärgerliche Tendenz, sich auf die Rendite zu konzentrieren und das eingegangene Risiko zu verdrängen.

10. Du sollst bescheiden bleiben

Bleiben Sie in jeder Hinsicht bescheiden. Dies gilt für die Summen, die Sie anlegen, ebenso wie in Ihren Erfolgsmomenten und für die Entscheidungen, die Sie treffen. Und ganz allgemein auch für Ihr Leben an sich, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Na ja, jeder hat wohl seine eigene Philosophie.

Wie dem auch sei: Bei Anlagen ist nichts garantiert! Denken Sie immer daran, dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit kein zwingender Hinweis auf die künftige Wertentwicklung ist. Sie müssen also regelmäßig überdenken, was Sie tun, und genau das macht das Anlegen so interessant und es ist sogar noch interessanter, wenn man vorbereitet und gut organisiert ist.

Diese zehn Gebote befolgen zweifellos auch erfahrene Anleger. Und Sie sind jetzt schon auf dem gleichen Stand! Wenn Sie sich daran halten, dürften Sie auf jeden Fall einige Fehler vermeiden, die einem Anleger am Anfang gewöhnlich unterlaufen. Bitte lesen Sie für den nächsten Kurs ein oder zwei Bücher zum Thema „Anlagen“.

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