Meine Finanzen, meine Projekte, mein Leben
März 29, 2024

Einen unternehmensinternen Stellenwechsel meistern

  Gesammelt von myLIFE team me&myFAMILY März 30, 2020 1152

Dass im Laufe eines Arbeitslebens mehrfach das Tätigkeitsfeld und das Unternehmen gewechselt wird, ist heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr. In einer Zeit, in der die berufliche Erfüllung und die Suche nach einer sinnstiftenden Tätigkeit maßgebliche Auswahlkriterien für eine Arbeitsstelle sind, kann ein Stellenwechsel innerhalb des eigenen Unternehmens eine willkommene Veränderung darstellen, ohne dass dabei der gesamte Alltag auf den Kopf gestellt wird. myLIFE stellt Ihnen sieben goldene Regeln vor, mit denen der interne Stellenwechsel in Ihrem Unternehmen erfolgreich gelingt.

Der größere Zusammenhang

Angehörige der jungen und mobilen Generation Y wechseln häufiger den Arbeitsplatz als Angehörige älterer Kohorten. Die sogenannten Millennials messen einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben eine hohe Bedeutung zu – ebenso wie der Suche nach starken Werten oder einer ethischen Vision. All diese Faktoren können Anlass für den Wechsel der Arbeitsstelle geben. Dabei werden manchmal selbst ein geringeres Gehalt oder weniger Sonderleistungen in Kauf genommen.

Unabhängig von der Generation besteht jedoch häufig auch einfach Lust nach einer Veränderung, wenn z. B. das Gefühl Einzug hält, in der alten Stelle bereits jeden Handgriff in- und auswendig zu kennen. Insbesondere in solchen Situationen ist eine interne Versetzung eine hervorragende Chance, um auch ohne einen kompletten Neuanfang Neues lernen zu können. Doch auch ein Stellenwechsel innerhalb desselben Unternehmens muss genau geplant und vor allem gerechtfertigt sein. Ist das nicht der Fall, könnte ein entsprechender Vorstoß Ihnen schnell zum Nachteil gereichen.

Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei in der offenen Kommunikation der jeweiligen Anliegen zwischen Unternehmen und Angestellten. Nachfolgend finden Sie die sieben goldenen Regeln für einen erfolgreichen Stellenwechsel.

1. Legen Sie Ihr Pläne klar fest

Zuallererst müssen Sie sich über Ihre Ziele klar werden und Ihre Pläne genau definieren. Einfach nur der aktuellen Stelle überdrüssig zu sein, kann dabei nicht als eigentlicher Plan gelten. Warum möchten Sie die Stelle wechseln? Was möchten Sie stattdessen tun? Was gefällt Ihnen an der angestrebten neuen Stelle? Welches sind Ihre Ziele? Was bedeutet das für die Zusammenarbeit mit Ihren aktuellen Vorgesetzten sowie Kolleginnen und Kollegen? Welche Vorteile hätte das Unternehmen, wenn Sie in die angestrebte Stelle wechseln? Indem Sie Ihr Anliegen klar und verständlich kommunizieren, wirken Sie glaubwürdig und verschaffen sich den bestmöglichen Ausgangspunkt für Ihre Bewerbung. Das ist umso wichtiger, da Sie im Unternehmen bereits bekannt sind und viele Ihrer Kolleginnen und Kollegen sich möglicherweise gar nicht vorstellen können, dass Sie die Motivation und Kompetenzen für den von Ihnen angestrebten Aufgabenbereich mitbringen.

Heben Sie die Vorteile hervor, die sich gegenüber externen Bewerberinnen und Bewerbern dadurch ergeben, dass Sie aufgrund Ihrer aktuellen Stelle das Unternehmen und Ihre Abteilung bereits kennen.

2. Listen Sie Ihre Stärken und Schwächen auf

Gerade weil Ihnen mit Sicherheit bereits ein bestimmter Ruf anhaftet, ist es wichtig, dass Sie sich Ihre Kompetenzen bewusst machen. Welches sind Ihre Stärken und Schwächen? Welche vorhandenen Kompetenzen nutzen Ihnen in der angestrebten Stelle und welche neuen würden Sie gerne erwerben? Mit stichhaltigen Antworten auf diese Fragen präsentieren Sie sich im Bewerbungsverfahren vorteilhaft und unterstreichen Ihre Motivation. Heben Sie die Vorteile hervor, die sich gegenüber externen Bewerberinnen und Bewerbern dadurch ergeben, dass Sie aufgrund Ihrer aktuellen Stelle das Unternehmen und Ihre Abteilung bereits kennen. Achten Sie darüber hinaus darauf, dass Ihre Ziele und Ihre Motivation mit Ihrer angestrebten Stelle in Einklang stehen, damit Sie allen zuständigen Personen eine stimmige Botschaft vermitteln (direkte und indirekte Vorgesetzte, Leiter der Personalabteilung usw.).

3. Entwickeln Sie eine Strategie und einen Maßnahmenplan

Nachdem Ihre Ziele und Ihre Kompetenzen feststehen, ist eine zielführende Strategie unerlässlich. Sie können schließlich ganz und gar nicht davon ausgehen, dass Sie nichts mehr beweisen müssen, nur weil Sie bereits Teil des Unternehmens sind. Bereiten Sie sich auf Ihr Vorstellungsgespräch vor, bringen Sie Ihren Lebenslauf auf den neusten Stand und achten Sie dabei auf jedes Detail. Überlegen Sie, welcher Zeitpunkt sich am ehesten anbietet, um Ihr Anliegen vorzutragen, und wie Sie die Angelegenheit am besten mit Ihrem/Ihrer Vorgesetzten besprechen. Besprechen Sie sich mit der Personalabteilung, da die Mitarbeiter dort sich bestens mit dieser und ähnlichen Situationen auskennen und Ihnen behilflich sein können. Es ist unerlässlich, strategisch in der richtigen Reihenfolge vorzugehen. Beziehen Sie Ihre anstehenden Termine und aktuellen Projekte in Ihre Planung ein, um den bestmöglichen Moment zu bestimmen. Schließlich wäre es schade, wenn Ihrem Versetzungswunsch nur deshalb nicht entsprochen wird, weil er sich mit einem Projekt überschneidet, das die gesamte Kapazität Ihres Teams bindet.

4. Halten Sie die Augen nach passenden Stellen auf

Ein Ziel und eine Strategie zu haben und sich seiner Kompetenzen bewusst zu sein ist das Eine, eine geeignete Stelle zu finden das Andere. Seien Sie sich darüber bewusst, dass Ihnen kein Stellenangebot auf dem Silbertablett serviert wird. Wie Sie dennoch eine passende Stelle finden, ist kein Geheimnis: Sie müssen einfach die Augen offen halten. Beobachten Sie nicht nur regelmäßig das Unternehmensintranet, sondern auch die Website Ihres Unternehmens. Manchmal lassen sich aus einer einfachen Bekanntgabe, einer Pressemitteilung oder einem Interview mit Ihrem Geschäftsführer Rückschlüsse über anstehende Projekte und Möglichkeiten für einen internen Stellenwechsel ziehen, selbst wenn noch keine Stellenausschreibung veröffentlicht wurde.

Schlechte Beurteilungen können dazu führen, dass Vorgesetzte Ihre Bewerbung nicht ernst nehmen.

5. Zeigen Sie Leistungsbereitschaft in Ihrer aktuellen Stelle

Wenn Sie sich die besten Chancen auf die gewünschte Stelle sichern möchten, müssen Sie sich im Unternehmen beweisen. Im Gegensatz zu externen Bewerberinnen und Bewerbern können Sie nicht nur Bonus-, sondern auch Maluspunkte im Unternehmen sammeln, die im Zweifelsfall schwer wiegen. Tun Sie also alles, was nötig ist, um sich einen guten Ruf zu erarbeiten. Sie werden nämlich kaum Chancen auf Ihre neue Wunschstelle haben, wenn Sie in Ihrer aktuellen Stelle keine Leistung zeigen und Ihre Vorgesetzten nicht mit Ihrer Arbeit zufrieden sind. Schlechte Beurteilungen können dazu führen, dass Vorgesetzte Ihre Bewerbung nicht ernst nehmen. In diesem Sinne sollten Sie sich auch um ein gutes Verhältnis zu Ihren Vorgesetzten bemühen, soweit es Ihnen möglich ist. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass diese direkt über Ihre Versetzung entscheiden, aber sie können sicherlich ein gutes Wort für Sie einlegen.

6. Seien Sie selbstbewusst

Glauben Sie an sich! Zweifeln Sie nicht an Ihren Kompetenzen, denn es wird sich negativ auf Ihr Auftreten auswirken und auch bei den Personalverantwortlichen Skepsis hervorrufen. Ihre Ausstrahlung hat enormen Einfluss auf den Eindruck, den Sie denjenigen von sich vermitteln, die über Sie „urteilen“. Wie bei jedem Projekt ist Zuversicht einer der Schlüssel zum Erfolg. Die Aussicht auf einen Stellenwechsel kann zweifelsohne einschüchternd wirken und verunsichernd sein, behalten Sie jedoch stets im Hinterkopf, warum Sie diese Entscheidung getroffen haben und welche der zu Beginn festgelegten Lebensziele Sie damit verfolgen.

Ein Unternehmen besteht in erster Linie aus Menschen – knüpfen Sie also Kontakte!

7. Treten Sie in Erscheinung

Last but not least: Ein wenig Netzwerken hat noch niemandem geschadet! Nehmen Sie an Veranstaltungen teil, essen Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen zu Mittag, gehen Sie gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus relevanten Abteilungen einen Kaffee trinken. Anders ausgedrückt: Bauen Sie Ihr Netzwerk bestmöglich aus. Ein Unternehmen besteht in erster Linie aus Menschen – knüpfen Sie also Kontakte! Es bietet sich auch an, sich außerhalb des Unternehmens zu engagieren und Ihre Kompetenzen einzusetzen: Ergreifen Sie z. B. bei einer Konferenz das Wort oder schreiben Sie einen Artikel auf LinkedIn. Auf diese Weise können Sie sich vorteilhaft präsentieren. Vergessen Sie außerdem nicht, Ihre Profile in den sozialen Medien aktuell zu halten.

Schlussendlich ist ein unternehmensinterner Stellenwechsel ein Vorhaben, das wohl organisiert und konsequent angegangen werden muss. Wenn Sie sich anhand dieses kleinen Leitfadens gewissenhaft vorbereiten, haben Sie die besten Chancen, dass Ihrem Versetzungswunsch entsprochen wird. Bevor Sie die neue Stelle antreten, sollten Sie Ihrer Nachfolgerin oder Ihrem Nachfolger den Einstieg erleichtern und dafür sorgen, dass Ihr Wechsel das Unternehmen nicht aus dem Tritt bringt. Vergessen Sie nicht, dass Sie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihrer alten Abteilung weiterhin Ihre Kolleginnen und Kollegen bleiben.