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März 29, 2024

Intelligent haushalten nach Plan

Für die erfolgreiche Erstellung eines privaten Haushaltsplans sollte man auf einige bewährte Praktiken zurückgreifen. Neben den klassischen Regeln gibt es bestimmte Grundsätze, mit denen man sein Jahresbudget perfekt unter Kontrolle bringt.

Um mehr finanziellen Spielraum zu haben, ist es nicht unbedingt erforderlich, tatsächlich über mehr Geld zu verfügen. Vielmehr sollte man seine Konsumgewohnheiten genauer untersuchen und Ausgaben besser verwalten. Zum Beispiel wirkt es sich positiv aufs Budget aus, wenn regelmäßige Ausgaben geplant und Rechnungen möglichst zeitnah beglichen werden. Jemand, der seine Rechnungen am Monatsende begleicht, fühlt sich fälschlicherweise reicher, als jemand, der sie direkt am Monatsanfang bezahlt.

Konto für Spezialausgaben

Das Ziel, einen besseren Überblick zu erhalten, erreicht man, indem man statt in unzähligen kleinen, monatlichen Kategorien, in Jahresbudgets denkt und solche festlegt. Man kann in diesem Zusammenhang beispielsweise ein Konto für Freizeitaktivitäten (einschließlich Restaurantbesuchen und Urlaub in den kommenden sechs Monaten), außerordentliche Ereignisse (Steuererstattungen, unvorhergesehene Ausgaben) und andere hohe und künftige Ausgaben einrichten.

Eine gute Option ist es auch, einen Dauerauftrag für Zahlungen vom Girokonto auf das Konto einzurichten, das für höhere Ausgaben bestimmt ist. Im Laufe der Zeit wird dieses Konto nicht nur der Finanzierung kostspieliger Renovierungsarbeiten oder der Begleichung unvorhergesehener Rechnungen dienen. Wer daran denkt, auch Steuerrückzahlungen oder sonstige Gutschriften auf dieses Konto zu überweisen, kann damit sicherlich einen außergewöhnlichen Familienurlaub finanzieren oder sogar ein beträchtliches Kapital für ein mögliches Eigenheim aufbauen.

Haushaltsausgaben schriftlich festzuhalten, ist nicht altmodisch. Im Gegenteil: Es ist eine durchaus interessante Option der privaten Finanzführung.

Haushaltsbuch ist nicht altmodisch

Haushaltsausgaben schriftlich festzuhalten, ist nicht altmodisch. Im Gegenteil: Es ist eine durchaus interessante Option der privaten Finanzführung. Wer digitale Kommunikationsmittel bevorzugt, kann auch eine mobile Anwendungen und Tools benutzen. Solche Anwendungen verfügen meist über eine Funktion, mit der man die Ausgaben kategorisieren kann. Bei Überschreitung der festgelegten Obergrenzen erhält man eine Meldung.

Bei der privaten Finanzführung muss man wissen, dass sich unterschiedliche Wünsche und individuelle, finanzielle Prioritäten der Familienmitglieder auf das Vermögen der ganzen Familie auswirken. Deshalb sind Kommunikation und das Offenlegen der Finanzen unausweichlich. Es wäre schade, wenn man aufgrund mangelnder Kommunikation zu spät bemerkt, dass man sich den seit Monaten geplanten Familienurlaub dann schlussendlich doch nicht leisten kann. In unserer Gesellschaft sind Geldsorgen allzu oft ein Tabuthema, oft sogar bei Paaren. Deshalb sollte man sich vor Augen führen, dass eine Budgetüberschreitung durch regelmäßige Kommunikation vorhersehbar und vor allem vermeidbar ist. Diese kann u.a. dabei helfen, nicht in eine Schuldenspirale zu schlittern. In eine solche geraten in den Industriestaaten nämlich immer mehr Haushalte.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, hat in ihrem Jahresbericht „How’s Life? 2020“ untersucht, in welchen Mitgliedstaaten Haushalte am stärksten verschuldet sind. Sie stellte fest: In fast zwei Dritteln der OECD-Länder übersteigt die Verschuldung die Höhe des verfügbaren Einkommens. Der Durchschnittswert lag 2018 bei 126 Prozent des verfügbaren Nettoeinkommens. Die Spanne schwankte zwischen 43 und 281 Prozent.

Objektive Zahlen

Studien haben ergeben, dass Paare mit einem gemeinsamen Konto das gemeinsame Geld in der Regel eher für wichtige Ausgaben für die Familie verwenden. Die Partner neigen jeweils dazu, weniger Luxusgüter zu konsumieren, da diese das Gesamtvermögen des Haushalts negativ beeinträchtigen können.

Ein Haushaltsplan ist nur dann von Nutzen, wenn Einkünfte, Ausgaben und das Vermögen der im Haushalt lebenden Personen detailliert und objektiv aufgeführt werden.

Ein Haushaltsplan ist nur dann von Nutzen, wenn Einkünfte, Ausgaben und das Vermögen der im Haushalt lebenden Personen detailliert und objektiv aufgeführt werden. Er muss die Realität möglichst genau widerspiegeln. Zu diesem Zweck muss man ihn regelmäßig überprüfen und sich vergewissern, dass er noch der Wirklichkeit entspricht. Natürlich kann grundsätzlich ein Finanzberater zu Rate gezogen werden, um Planung, Prüfung und Korrektur des Haushaltsplans vorzunehmen. Die Bedürfnisse der Familie, sprich des Haushalts, kennt man jedoch selbst am besten.

Wie verwaltet man sein Budget?

In sieben Schritten zum Erfolg

1. Einkommensquellen ermitteln
Wenn man über seine Verhältnisse lebt, gerät man eines Tages zweifelsohne in die Schuldenfalle. Bevor man an Ausgaben denkt, sollten zunächst alle Einkünfte aufgelistet werden (Lohn, Mieteinnahmen, Dividenden, Rente, Sozialleistungen, Arbeitslosengeld usw.).

2. Monatliche Ausgabenliste erstellen
Alle Ausgaben sollten ausgewiesen werden. Dies gilt auch für kleine Beträge, die man zum Beispiel am Kaffeeautomaten ausgibt.

3. Sortieren nach Kategorien.
Ausgaben sollen nach den folgenden Rubriken kategorisiert werden: Wohnung, Lebensmittel, Transport, Versicherungen, Familie, Gesundheit, Steuern, Freizeit, Geschenke usw. Um den Kunden den Alltag zu erleichtern, bieten mehrere luxemburgische Banken in ihren Online-Banking-Portalen Lösungen zur Kategorisierung dieser Ausgaben an.

4. Variable Kosten ermitteln
Handelt es sich um feste Kosten (Miete und Nebenkosten, Rückzahlung eines Immobilienkredits, Telefon/Internet, Hausrat- und Gebäudeversicherung usw.) oder variable Kosten (Einkäufe, Freizeit, Kraftstoff, Kosten für medizinische Behandlungen, Urlaub usw.)? Diese Frage muss man detailliert beantworten.

5. Ziele definieren
Hat man einen Gesamtüberblick über die eigenen Finanzen und ist in der Lage, Konsumgewohnheiten zu analysieren und anzupassen, kann man Ziele definieren. So können unnötige Käufe identifiziert und vermieden werden.

6. Jahresbudget aufstellen
Wenn man weiß, was man jeden Monat ausgibt, kann längerfristig geplant werden. Der Posten für ungeplante Ausgaben ist dabei sehr wichtig.

7. Sich ans Budget halten
Dies ist zweifelsohne der schwierigste Schritt. Damit die Planung nicht aus dem Ruder läuft, muss man seine Finanzen im Blick behalten.