Konto für Kinder: guter Einstieg in die Finanzwelt
Die Frage, ob sie ein Bankkonto für ihr Kind eröffnen sollen, stellen sich die meisten Eltern bereits sehr früh. Die Banken, auch in Luxemburg, haben dies erkannt und bieten daher eine Vielzahl von Angeboten mit Vorzugsbedingungen für Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 18 Jahren (oder älter) an. Prinzipiell stellt sich für viele natürlich die Frage, ob es sinnvoll ist, Kindern ein Konto zu eröffnen.
Ganz allgemein gibt es zwei Gründe, die dafür sprechen, ein spezifisches Kinderkonto zu eröffnen: erstens um Kapital anzusparen; zweitens um dem eigenen Nachwuchs den Umgang mit Geld möglichst praxisnah beizubringen. Wichtig ist es in diesem Zusammenhang zu wissen, dass Minderjährige in Luxemburg nicht einfach so ein Konto eröffnen können und dieses dann nach eigenem Ermessen nutzen dürfen. Im Großherzogtum können Minderjährige erst ab zwölf Jahren ohne Beteiligung des gesetzlichen Vormunds ein eigenes Bank- oder Sparkonto bei einer hiesigen Bank eröffnen. Bis zum Abschluss des 15. Lebensjahres dürfen Kinder nur mit der elterlichen Zustimmung über das eigene Guthaben auf Bank- und Sparkonten verfügen. Ab dem 16. Lebensjahr können sie dann allein über das Geld verfügen, allerdings nur wenn es keine ausdrücklichen Einwände der legalen Erziehungsberechtigten gibt. Bis zur Volljährigkeit des Kindes haben die Eltern die Verantwortung für das Konto. Allerdings können diese mit dem Geld nicht einfach machen, was sie wollen.
Zwei Optionen
Wer ein Konto für sein Kind eröffnen möchten, hat die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Kontoarten: dem Sparkonto oder dem Girokonto. Um später ein Studium zu finanzieren oder etwa einen Beitrag zum Kauf einer ersten Immobilie zu leisten, ist das Sparkonto die ideale Lösung. Hier ist das Geld, wie bereits erwähnt, bis zur Volljährigkeit des Kindes gesperrt. Es handelt sich um ein Konto mit dem Versprechen von Sicherheit, einem Vorzugszinssatz, kostenloser Kontoführung und einem Startguthaben von einigen Euro. Sobald das Konto eröffnet ist, können Eltern oder Verwandte und Freunde – ab einem gewissen Alter auch das Kind selbst – Geld einzahlen. Sobald das Kind volljährig ist, darf es frei über das Geld verfügen.
Ein Sparkonto kann man schon ab der Geburt auf den Namen des Kindes eröffnen. Man hat also Zeit, Kapital anzusparen. Selbst wenn man pro Monat nur einen kleinen Betrag einzahlt, kann auf diese Weise in 20 Jahren eine stattliche Summe entstehen.
Das Girokonto, auf das man zum Beispiel das Taschengeld oder Geldgeschenke überweist, kann das Kind oder der/die Jugendliche selbst verwalten. Um mit Geld umgehen zu können, müssen Kinder die grundlegenden mathematischen Operationen beherrschen (Addition, Subtraktion). Taschengeld ist somit frühestens im Schulalter effizient zur finanziellen Bildung. Der Übergang zum postprimären Unterricht ist ebenfalls ein guter Anlass für die Eröffnung eines Girokontos. Das wissen auch die Banken und haben für Kinder in diesem Alter oft spezielle Angebote zusammengestellt. Dazu gehört meistens auch eine Bankkarte, die den Jugendlichen zwar neue Perspektiven eröffnet, allerdings auch mit einem Mehr an Verantwortung verbunden ist.
Bankkonto für Kinder kann auch Teil einer umfassenderen Vorsorgeplanung sein.
Die Eröffnung eines Bankkontos für Kinder kann ebenfalls Teil einer umfassenderen Vorsorgeplanung sein. So gibt es Versicherungen oder Bausparpläne speziell für Kinder und Jugendliche, mit denen man auch von Steuervorteilen profitieren kann. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, sich genau über die Details dieser Produkte zu informieren.
Mit Geld spielt man nicht
Stichwort Taschengeld: Für Kinder ist dies der erste Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit. Ab jetzt entscheiden nicht mehr die Eltern, was gekauft wird, sondern der Nachwuchs selbst – zumindest teilweise. Das bedeutet aber auch, dass dem Sohn oder der Tochter auf einmal bewusst wird, wie schnell Geld wieder weg sein kann.
Wann der richtige Zeitpunkt ist, um zum ersten Mal über Geld zu sprechen, hängt von der persönlichen Entwicklung des Kindes ab. Generell gilt aber: Sobald Kinder ein Verständnis für Zahlen entwickeln, können sie auch den Wert des Geldes begreifen.
Um Verantwortung zu lernen, müssen Kinder die Möglichkeit haben, eigene Erfahrungen zu machen. Das eigene Taschengeld ist genau dafür da. Schnell zeigt sich, wie unterschiedlich Kinder mit Geld umgehen. Manche sparen für einen Wunsch, andere geben das Geld sofort aus. Auch wenn es Eltern manchmal schwerfällt: Das Taschengeld sollte dem Kind zur freien Verfügung stehen. Nur so lernt es selbst, dass es sich nur etwas kaufen kann, wenn noch Geld übrig ist.