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November 21, 2024

Mobilität: Luxemburg ist in Bewegung!

Luxemburg hat im europäischen Vergleich nicht nur die meisten Autos pro Einwohner, auf den Straßen des Großherzogtums sind vor allem rund um die Hauptstadt im Süden des Landes täglich zudem noch zehntausende weitere Fahrzeuge von Grenzgängern unterwegs. Um das zu Stoßzeiten völlig verstopfte Straßennetz zu entlasten, legt sich die Regierung deshalb mächtig ins Zeug. myLIFE stellt Ihnen die wichtigsten Neuerungen im Bereich Mobilität und insbesondere im Hinblick auf die öffentlichen Verkehrsmittel vor.

Aufgrund der geringeren Bevölkerungsdichte im Norden des Landes ist das öffentliche Nahverkehrsnetz dort trotz einiger Zugverbindungen und zahlreicher Buslinien nicht besonders gut ausgebaut. Wenn Sie eine Fahrt in bestimmte Kommunen dieser Region planen, empfehlen wir Ihnen eine gründliche Vorbereitung, da die öffentlichen Verkehrsmittel nicht rund um die Uhr fahren, eine geringe Taktung aufweisen und zudem nicht  alle Orte angebunden sind.

Der Süden des Landes und vor allem die Hauptstadt sind wesentlich dichter besiedelt und profitieren nicht nur von einem größeren Angebot bei den öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern auch von zahlreichen anderen Verbesserungen im Bereich der Mobilität. Bevor wir einige davon vorstellen, möchten wir zu Beginn dieses Artikels zwei Maßnahmen nennen, die das ganze Land betreffen.

Alle öffentlichen Verkehrsmittel wird im Land von 1. März 2020 kostenlos sein.

Kostenlose öffentliche Verkehrsmittel

Als Ende 2018 angekündigt wurde, dass alle öffentlichen Verkehrsmittel des Landes künftig kostenlos sein werden, sorgte das Thema nicht nur in den nationalen Medien für Schlagzeilen, es rückte Luxemburg auch auf internationaler Ebene ins Rampenlicht. Vom 1. März 2020 wird dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt. Damit wird Luxemburg das erste europäische Land, das diesen sozialen und ökologischen Schritt geht, der sowohl Busse und Straßenbahnen als auch Züge betrifft.

Hierbei sind jedoch zwei wichtige Aspekte zu beachten: Die erste Klasse in den luxemburgischen Zügen bleibt ebenso kostenpflichtig wie grenzüberschreitende Fahrten. Für Grenzgänger dürften jedoch die Preise ihrer Dauerkarten prinzipiell gesunken sein, da nun nur noch für die Teilstrecke im Ausland bezahlt werden muss. Nach der Grenzüberquerung ist die Weiterfahrt im Innland kostenlos.

Mitfahrgelegenheiten und Carsharing-Lösung

Für Fahrten innerhalb der Landesgrenzen oder ins Ausland hat die Regierung im Mai 2018 eine Website für Mitfahrgelegenheiten namens Copilote eingerichtet. Ähnlich wie bei bereits in anderen Ländern existierenden Apps ermöglicht diese digitale Plattform, den Kontakt zu anderen Fahrern mit demselben Reiseziel herzustellen und freie Plätze im eigenen Auto anderen anzubieten. Davon profitieren alle: Der Fahrer erhält eine Kostenbeteiligung, alle Beteiligten kommen relativ günstig von A nach B und auch der Umwelt kommt dies zugute.

Neben dem günstigen Preis liegt der Vorteil dieser Lösung darin, dass in einem Fahrzeug mehrere Personen mit demselben Ziel sitzen und so die bereits sehr vollen grenznahen Verkehrsachsen entlastet werden. Denn die zahlreichen Grenzgänger, die jeden Tag von Frankreich, Belgien und Deutschland nach Luxemburg fahren, sitzen häufig allein im Auto.

CFL bietet auch Flex an, eine landesweite Carsharing-Lösung. Das Prinzip ist einfach: Einmal registriert, buchen Sie übers Kundenportal, die App oder per Telefon Ihr Auto für jeden Anlass an einer der 30 Stationen in Luxemburg. Sie zahlen nur während des Buchungszeitraums des Autos sowie pro gefahrenem Kilometer.

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Wie in einigen anderen europäischen Hauptstädten, darunter Paris, Berlin oder London, bietet auch Luxemburg-Stadt einen Fahrradleihdienst an. Das Fahrrad ist ein angenehmes, ökologisches und gesundheitsförderndes Fortbewegungsmittel und damit ideal, um zur Arbeit zu fahren oder in der Freizeit eine Runde zu drehen. Dank der mehr als 100 Leihstationen können Sie die Hauptstadt sowie ihre angrenzenden Gemeinden erkunden.

Das Ausleihen ist kinderleicht. Es gibt verschiedene Angebote, je nachdem, ob Sie die Räder täglich (Abonnement) oder gelegentlich (ohne Abonnement) nutzen möchten, und für Unternehmen gibt es sogar einen besonderen Business-Tarif.

Seit kurzem ist jedes Fahrrad mit einem elektrischen Hilfsantrieb ausgestattet, der für Distanzen von 30 bis 40 Kilometern Unterstützung bietet.

Seit kurzem ist jedes Fahrrad mit einem elektrischen Hilfsantrieb ausgestattet, der für Distanzen von 30 bis 40 Kilometern Unterstützung bietet. Perfekt, wenn einem mal die Puste ausgehen sollte oder eine Steigung zu bewältigen ist. Die neuen Fahrräder sind darüber hinaus komfortabler, leichter und verfügen über drei Gänge sowie natürlich über einen höhenverstellbaren Sattel.

Sämtliche Informationen zu diesem Angebot finden Sie auf der Website der Stadt. Darüber hinaus können Sie für Ihr Smartphone eine App herunterladen, mit der Sie Stationen finden, die Verfügbarkeit von Fahrrädern überprüfen und Fahrräder ausleihen können. Wir möchten zudem darauf hinweisen, dass andere Städte ähnliche Angebote haben. Vël’Ok deckt die wichtigsten Orte im Süden des Landes ab, und Nordstad sucht nach dem Auslaufen von City Mov’ Ende 2018 nach neuen Mobilitätslösungen.

Die Standseilbahn

In Luxembourg gibt es zwar noch keine Skipisten, doch am 10. Dezember 2017 hat in der Hauptstadt eine Standseilbahn den Betrieb aufgenommen. Vom Bahnhof Pfaffenthal-Kirchberg können Sie nun direkt das Kirchberg-Plateau erreichen. Die zweigleisige Strecke ist 200 Meter lang und überbrückt den Höhenunterschied von 38 Metern in nur einer Minute. Für Fahrten in dieses stark frequentierte Viertel der Hauptstadt bedeutet dies einen erheblichen Zeitgewinn. Schätzungen gehen davon aus, dass die Standseilbahn täglich 6.000 Menschen nutzen.

An der Bergstation kann man zudem an der Haltstelle Rout Bréck – Pafendall direkt in die Straßenbahn umsteigen.

Die Straßenbahn

Seit einigen Jahren gibt es in Luxemburg wieder eine Straßenbahn. Ja, Sie haben richtig gelesen: wieder. Denn falls Sie es noch nicht wussten, das ist kein wirkliches Novum. Zwischen 1875 und 1964 gab es im Großherzogtum bereits Straßenbahnlinien, die jedoch von Bussen und dem sich immer mehr verbreitenden Automobil abgelöst wurden. Das Schienennetz betrug damals 30 Kilometer.

Seit dem 10. Dezember 2017 gehört die Straßenbahn nun wieder zum Stadtbild. Sie verbindet die Endhaltestellen LUXEXPO THE BOX und Stäreplaz/Étoile an sieben Tagen die Woche und hat insgesamt elf Stationen. Sie bedient insbesondere die Nationalbibliothek, das Mudam und das Kirchberg-Plateau, wo man auch in die berühmte Standseilbahn umsteigen kann.

Es lässt sich nicht leugnen, dass die Straßenbahn ein echter Erfolg ist. Ende 2018 nutzen sie bereits durchschnittlich 17.000 Passagiere pro Tag. Das Streckennetz dürfte daher weiter ausgebaut werden. Ein Entwurf über die Verlängerung der Linie wird derzeit geprüft und die Arbeiten dafür haben zum Teil bereits begonnen. Der bestehende Streckenabschnitt wird zunächst von der Haltestelle Stäreplaz/Étoile bis zum Hauptbahnhof verlängert. Bis 2025–2030 könnten auch die Kommunen Mamer oder Leudelange an das Straßenbahnnetz angeschlossen werden.

Alle Informationen über die Straßenbahn finden Sie auf der Website der Betreibergesellschaft Luxtram.

Lassen Sie das tägliche Verkehrschaos auf den Straßen und die Parkplatzsuche in der Hauptstadt und ihrer Umgebung hinter sich. Denn mittlerweile gibt es in Luxemburg andere schnelle und effiziente Transportmittel. Sie sind praktischer, günstiger und umweltfreundlicher als das Auto. Es gibt also keinen Grund mehr, sie nicht für den Weg zur Arbeit oder in der Freizeit zu nutzen!