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Dezember 24, 2024

Anlagen: Ist es möglich, das nächste Amazon zu finden?

  Gesammelt von myLIFE team myWEALTH Dezember 14, 2023 665

Viele träumen davon, früh in ein Unternehmen zu investieren, das sich später als das nächste Amazon, Google oder Tesla entpuppt, und so ein Vermögen zu machen. Eine vielversprechendere Strategie könnte darin bestehen, auf einen Fondsmanager zu setzen, der über eine nachgewiesene Erfolgsbilanz bei Investitionen in Unternehmen in der Frühphase verfügt.

Das nächste Amazon zu finden, wenn das entsprechende Unternehmen noch nicht viel mehr als eine Geschäftsidee vorweisen kann, ist für Anleger eine verlockende Vorstellung. Wer beim Börsengang im Mai 1997 an das zur damaligen Zeit noch sehr theoretische Konzept, Bücher und CDs im Internet zu verkaufen, geglaubt, Amazon-Aktien gezeichnet und diese bis heute gehalten hat, kann sich über Kursgewinne von über 100.000 Prozent freuen. Mit einem einzigen Aktienkauf haben diese Anleger eine unglaubliche Rendite erzielt.

Erinnert sei in diesem Zusammenhang aber auch an Unternehmen wie Friends Reunited, Palm, Gateway und AltaVista, die einst vielversprechend schienen. Natürlich muss ein Unternehmen mit einer guten Idee nicht zwangsläufig ein gutes Investment sein, und der Chance, viel zu gewinnen, steht immer das Risiko gegenüber, das eingesetzte Kapital vollständig zu verlieren. Hier liegen Erfolg und Niederlage oft dicht beieinander. Wenn es einfach wäre, das nächste Google zu finden, hätte jeder diese Aktien im Depot.

Wenn es einfach wäre, das nächste Google zu finden, hätte jeder diese Aktien im Depot.

Wer dennoch das Ziel hat, einen Marktführer von morgen ausfindig zu machen, kann unterschiedliche Ansätze verfolgen. Sie können versuchen, sich einen künftigen Überflieger ins Portfolio zu legen. Sie informieren sich mit dem Ziel, einen Technologieriesen von morgen zu entdecken, der noch ganz am Anfang steht.

Wenn es in der Zeitung steht, ist es zu spät

Das Problem ist, dass Sie das Unternehmen entdecken müssen, bevor es andere tun, was ein hohes Maß an Fachkompetenz und Insiderwissen erfordert. Wenn Sie in einer bestimmten Branche arbeiten, beispielsweise im IT-Sektor, können Sie aufkommende Trends möglicherweise früher als andere erkennen und aussichtsreiche Anlagegelegenheiten finden – doch das ist eher die Ausnahme.

Allgemein gilt: Wenn Sie in den Medien Berichte über ein Unternehmen lesen, ist sein Wachstumspotenzial wahrscheinlich bereits im Aktienkurs berücksichtigt. Oder das Interesse an einer Investition in dem Unternehmen ist bereits hoch, falls es noch nicht an der Börse ist.

Wenn Sie diesen Ansatz wählen, sollten Sie das Investment wie eine Pferdewette betrachten. Sie können sich über Trainer, Form, Rennhistorie und Bedingungen informieren, aber am Ende sind Ihre Gewinnchancen kaum höher als bei einem Münzwurf. Sie wollen es dennoch versuchen? Gehen Sie solche Wetten nur mit sehr geringen Beträgen ein, deren Verlust Sie verschmerzen können.

Investmentfonds

Eine weitere Möglichkeit für gut informierte Anleger sind kollektive Kapitalanlagen wie Wagnisfinanzierungsfonds, die sich an vielversprechenden Unternehmen beteiligen – in der Hoffnung, dass sich eines oder zwei von ihnen ähnlich wie Amazon, Tesla oder Meta entwickeln.

Anleger sollten sich vergewissern, dass der Fondsmanager ein Spezialist ist, der über die Fähigkeit und Erfahrung verfügt, Unternehmen genau zu analysieren, zu beurteilen, ob die Managementteams in der Lage sein werden, ihre Versprechen zu halten, und das wirtschaftliche oder technologische Potenzial der Unternehmen einzuschätzen.

Es gibt zahlreiche Investmentgesellschaften, die derartige Strategien verfolgen, und einige von ihnen verfügen über eine gute Erfolgsbilanz bei Investitionen in junge Unternehmen, die langfristig beeindruckende Renditen erzielen. Allerdings können die Renditen erheblich schwanken.

In den letzten zehn Jahren ist der Kurs von Tesla mehr als zehnmal jeweils um 30% eingebrochen.

Es gibt Zeiten, in denen sich die Anleger selbst von den besten Unternehmen abwenden. In den letzten zehn Jahren ist der Kurs von Tesla mehr als zehnmal jeweils um 30% eingebrochen. Amazon schrieb im Jahr 2003, fast sieben Jahre nach dem Börsengang, erstmals schwarze Zahlen, und sein Börsenwert sank nach der Einführung von Amazon Prime im Jahr 2007 deutlich – kurz darauf folgte die globale Finanzkrise. Beide Unternehmen haben sich für geduldige Anleger, die auch in schwierigen Zeiten an ihren Positionen festgehalten haben, letztlich als ausgezeichnete Investments erwiesen.

Unterschiedliche Arten von Fonds investieren in junge Unternehmen. Einige Manager investieren ausschließlich in börsennotierte Firmen. Risikokapitalgesellschaften hingegen unterstützen Unternehmen während ihres gesamten Lebenszyklus – von der Finanzierung nicht börsennotierter Start-ups bis zum Börsengang und darüber hinaus. Jede Anlageart ist mit einem unterschiedlichen Risiko und Renditepotenzial verbunden.

Steuerliche Anreize für Investitionen in Start-ups*

Regierungen sind sehr daran interessiert, dass Investoren kleineren Unternehmen Kapital zur Finanzierung ihres Wachstums bereitstellen. Denn oft sind sie der Hauptmotor für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung. Deshalb gibt es in vielen Ländern umfangreiche Steueranreize für Investitionen in Start-ups und junge Unternehmen. Dies soll das Engagement von Investoren in diesen Unternehmen stärken, deren Erfolg ungewiss ist.

Mit der 2004 in Luxemburg eingeführten SICAR (Société d’Investissement en Capital à Risque) steht ein reguliertes Instrument für Investitionen in Risikokapital oder Private Equity zur Verfügung. Die SICAR wurde geschaffen, um die Lücke zwischen den Fonds, die der OGAW-Richtlinie der Europäischen Union unterliegen und sich an Privatanleger richten, und den nicht regulierten Finanzierungs- und Beteiligungsgesellschaften (SOPARFI), die häufig für Private-Equity-Investitionen genutzt werden, zu schließen.

Wohlhabende Privatpersonen, die es sich leisten können, 100.000 Euro oder mehr in einen einzigen Fonds zu investieren und die nach luxemburgischem Recht als gut informierte Anleger gelten, haben darüber hinaus Zugang zu alternativen Investmentfondsstrukturen wie den Luxemburger Reserved Alternative Investment Funds (RAIF).

Fokus auf KMU

Andere Länder wie Frankreich und Großbritannien bieten steuerliche Anreize für Investitionen in kleine und mittlere Unternehmen. Bei britischen Risikokapitalfonds (Venture Capital Trusts), die auch Kleinanlegern offenstehen, wird für Investitionen, die länger als fünf Jahre gehalten werden, eine Einkommensteuergutschrift von 30 % gewährt. Dies kann das Risiko von Investitionen in kleinere Unternehmen, deren Entwicklung naturgemäß weniger vorhersehbar ist, verringern und einen Puffer gegen die Volatilität der Anlageergebnisse bieten.

Die Vorstellung, in das nächste Amazon oder Google zu investieren, ist verlockend – und vielleicht gelingt Ihnen ja ein solcher Glücksgriff. Allerdings buhlen viele großartige Geschäftsideen um die Aufmerksamkeit der Investoren und nur in sehr seltenen Fällen wird daraus ein billionenschwerer Technologiegigant entstehen. Statt zu versuchen, einen solchen Glückstreffer zu landen, lohnt es sich gegebenenfalls, mögliche Steuervorteile zu nutzen und auf einen professionellen Manager zu setzen, der seine Fähigkeit, zukünftige Gewinner zu finden, bereits mehrfach unter Beweis gestellt hat.

In vielen Ländern gibt es umfangreiche Steueranreize für Investitionen in Start-ups und junge Unternehmen. Dies soll das Engagement von Investoren in diesen Unternehmen stärken, deren Erfolg ungewiss ist.

* „Bitte beachten Sie, dass die bereitgestellten Informationen immer entsprechend Ihrer persönlichen Situation berücksichtigt werden müssen und sich im Falle von Gesetzesänderungen ändern können.“