Gut investieren nach Plan
Wer sein Geld anlegen will, sollte bestimmte Grundlagen kennen
Wer beim Investieren längerfristig überlegt und vorsichtig agiert, handelt richtig. Insbesondere sollte man folgende Fragen im Vorfeld beantworten:
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- Wie viel von meinem Ersparten kann ich fürs Investieren bereitstellen?
- Welche mittelfristigen Lebensprojekte habe ich, die ich ebenfalls einplanen muss?
- Habe ich neben meinen Anlagen ausreichend flüssige Mittel, um unvorhergesehene Ereignisse zu meistern?
Nicht alles auf eine Karte setzen
Besonders wichtig ist es, beim Investieren nicht alles auf eine Karte zu setzen. Diversifikation ist Trumpf. Man sollte unbedingt auf verschiedene Produkte oder Finanzinstrumente sowie auf unterschiedliche Wirtschaftssparten bauen. Natürlich hat eine solche Streuung auch ihre Kosten, die es ebenso zu beachten gilt. Kosten fallen auch bei Investitionen in andere Devisen an.
Welche mittelfristigen Projekte habe ich, die ich ebenfalls einplanen muss?
Bei der Vermögensplanung beginnt alles mit dem ersten Schritt, der Bestandsaufnahme. Diesem ersten Schritt folgt die zweite, wichtige Etappe: Anhand der eigenen Wünsche und Erwartungen werden Ziele festgelegt, damit eine Vermögensplanung erfolgen kann, die so umfassend wie möglich ist. Etappe 3 ist „Bilanz und Analyse“ überschrieben: Die Analyse des Vermögens beginnt, sobald alle Daten zusammengetragen sind. Dann wird eine Bilanz der Vermögenslage erstellt und eine Einschätzung der wahrscheinlichen langfristigen Entwicklung des Vermögens vorgenommen. In Etappe 4, der Simulationen, werden möglichen Lösungen, die das Wachstum des Vermögens optimieren sollen, durchgespielt. Durch neue Simulationen lassen sich deren Effekt und Eignung überprüfen. Etappe 5 ist die Entwicklung: Im Laufe der Zeit können sich die Wirtschaftslage und Steuervorschriften ebenso wie die persönliche und finanzielle Situation verändern. Die Vermögensplanung muss diesen neuen Gegebenheiten angepasst werden.
Es gibt Alternativen
Anleger müssen sich auf ein neues Umfeld mit höheren Inflationsraten und Turbulenzen an den Kapitalmärkten einstellen. Vor diesem Hintergrund können nicht-traditionelle Anlagen angesichts der wieder zunehmenden Marktvolatilität durchaus von Vorteil sein. Man muss allerdings wissen, was man tut, und sich bestenfalls Expertenhilfe holen. Und nicht zu vergessen: Beim Investieren ist Komplementarität ein wichtiger Wegweiser.
Rohstoffe dienen regelmäßig als Absicherung gegen die Inflation.
Rohstoffe dienen regelmäßig als Absicherung gegen die Inflation, denn wenn die Weltwirtschaft wächst, steigen Nachfrage und Preise. Auch die Landwirtschaft ist in den letzten Jahren verstärkt auf Anlegerinteresse gestoßen.
Wagniskapital und Private Equity werden zu bevorzugten Investitionsinstrumenten für Anlagen in aufstrebenden Technologieunternehmen. Diese Art der Beteiligung lässt Unternehmenseignern mehr Freiheit als eine Börsennotierung. An Wagniskapital und Private-Equity-Investitionen interessierten Anlegern steht inzwischen eine ganze Reihe an Möglichkeiten zur Verfügung. Anleger sollten aber bedenken, dass innovative Start-ups das Kapital der Investoren nicht unbedingt immer zurückzahlen. Wagniskapitalgeber setzen darauf, dass die wenigen herausragenden Erfolgsgeschichten die Misserfolge beim Investieren ausgleichen.
Die Sache mit der Liquidität
Für viele Anleger können auch Kostbarkeiten wie erlesene Weine, Kunst, Gold und anderer Schmuck sowie Antiquitäten durchaus eine Alternative sein. Diese Vermögenswerte sind allerdings als Anlagen nicht homogen zu bewerten; es gibt unterschiedliche Märkte und spezifische Merkmale. Hinzu kommt, dass solche Wertgegenstände nicht einfach so schnell verkauft werden können. Das ist mitunter problematisch, wenn man rasch liquide sein möchte.
Gold ist seit jeher sehr gefragt, wenn Märkte oder Volkswirtschaften fragil erscheinen (zudem bietet es angeblich Schutz vor Inflation, obgleich seine reale Bilanz eher durchwachsen ist). Während der globalen Finanzkrise von 2007 bis 2009 berichteten die Edelmetallhändler von einem weltweiten Anstieg der Nachfrage nach Goldmünzen sowie kleinen Barren, da die Anleger einen Zusammenbruch der Bankinstitute, die zuvor ihr Vermögen verwahrt hatten, und in der Folge einen Verlust ihres Vermögens befürchteten. Sie entschieden sich daher stattdessen, in einen Vermögenswert zu investieren, der seit Jahrtausenden als sichere Anlage in unruhigen Zeiten gepriesen wird.
Steuervorteile je nach Immobilie
Auch das Investieren in Immobilien bleibt ein beliebter Ansatz. Welche Immobilienarten sind am steuerfreundlichsten? Diese Frage sollte man sich vor dem Investieren in Immobilien unbedingt stellen. In Luxemburg unterscheidet man vier Immobilientypen: VEFA‘s (noch nicht fertiggestellte Immobilien = Kauf auf Plan), Neubauten sowie Immobilien, die älter als fünf und solche die über 60 Jahre alt sind.
Die anfallenden Kosten hängen von der Art der Immobilie ab. So berechnen sich zum Beispiel die Eintragungsgebühren für eine VEFA nur auf der Grundlage des Grundstückanteils sowie der eventuell errichteten Bauten, was den zu zahlenden Betrag erheblich reduzieren kann Ein anderer bemerkenswerter Vorteil ist die Möglichkeit der jährlichen steuerlichen Abschreibung. In der Tat liegt diese bei Neubauten bei vier Prozent (zuzüglich einem Immobilien-Sonderabschlag von einem Prozent abhängig von der Summe der abschreibungsfähigen Fundamente der Gebäude) während der ersten fünf Jahre. Bei Immobilien im Alter zwischen sechs und 60 Jahren sind jährlich zwei, bei über 60 Jahre alten Liegenschaften 3% absetzbar. Als Mietinvestition sind daher VEFA-Immobilien, neue Liegenschaften (Alter bis zu 5 Jahren) und mehr als 60 Jahre alte Objekte, die größere Renovierungsarbeiten erfordern, zu empfehlen.
Genaue Kenntnis über die verschiedenen fiskalischen Aspekte sind wesentlich und Beratung hier ein richtiger Ansatz.
Ein Zweitwohnsitz kann größere finanzielle Sicherheit verschaffen, sofern man die Risiken versteht und entsprechende Vorkehrungen trifft.
Zweitwohnsitz als Absicherung
Aus finanzieller Sicht gibt es gute Gründe für den Kauf eines Zweitwohnsitzes, von der Erzielung von Mieteinnahmen bis hin zur Diversifizierung des eigenen Vermögens. Neben den Annehmlichkeiten eines Rückzugsortes oder der Möglichkeit, den Ruhestand im Ausland zu verbringen, kann ein Zweitwohnsitz auch größere finanzielle Sicherheit verschaffen, sofern man die Risiken versteht und entsprechende Vorkehrungen trifft.
Der Erwerb eines Zweitwohnsitzes ist – ebenso wie beim Hauptwohnsitz – eine finanzielle Entscheidung, die man nicht leichtfertig oder überstürzt treffen sollte. Dabei ist der Kaufpreis nur ein wesentlicher Aspekt. Hinzu kommen administrative Kosten (einschließlich Anwalt oder Notar), Grundbucheintrag und Maklergebühren sowie Steuern, die eventuell höher ausfallen, wenn es sich nicht um den Hauptwohnsitz handelt. Aufgepasst: In jedem Land gelten unterschiedliche Bestimmungen. Dabei können sich die Nebenkosten insgesamt auf über zehn Prozent des Kaufpreises der Immobilie belaufen.