Lektion 4: Planung eines Immobilienprojekts
Hallo! Nach den ersten Unterrichtsstunden haben mich einige von Ihnen gebeten, ihnen bei der Planung ihres Immobilienprojekts zu helfen. Also, ran an die Tablets! Finanzielle Reserve, benötigte Dokumente, richtige Herangehensweise: All dies werden wir besprechen, um Ihr Projekt auf ein solides Fundament zu stellen.
Sie denken vielleicht, dass der Kauf einer Immobilie langwierig und kompliziert ist. Das ist durchaus richtig. Doch mit der Hilfe von Professor Nabil ist nichts unmöglich. Gehen wir Schritt für Schritt und methodisch vor. Und zwar der Reihe nach.
Budget und Finanzierung
Zunächst stellt sich die Frage, wie viel Geld Ihnen zur Verfügung steht. Haben Sie die nötigen Mittel, was das verfügbare Kapital und Ihre Rückzahlungsfähigkeit betrifft, um Ihre Pläne zu realisieren? Solange keine Klarheit über die finanziellen Möglichkeiten besteht, erübrigt sich die weitere Planung. Beim Immobilienkauf reicht es nicht, ungefähre Schätzungen vorzunehmen.
Ihr Bankberater kann Ihren Kreditrahmen anhand Ihres verfügbaren Kapitals und Ihres Einkommens genau ermitteln. Beachten Sie, dass die monatlichen Kreditrückzahlungen insgesamt 33% des Monatseinkommens nicht übersteigen sollten.
Zum Zeitpunkt des Kaufs über ein Sparguthaben zu verfügen, das als Eigenkapital eingebracht werden kann, ist ein klarer Vorteil. Je höher das Eigenkapital, desto günstiger dürften die Kreditbedingungen sein. Die meisten Banken verlangen einen Eigenkapitalanteil von mindestens 10% des Kaufpreises (manchmal sogar noch mehr!) zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme.
Sie sollten sich auch über die staatlichen Beihilfen informieren, die Sie in Anspruch nehmen können. Es gibt eine Vielzahl von Förderungen, die sehr lohnend sein können. Lesen Sie dazu bei Bedarf den Artikel Welche Beihilfen können Sie als Haus- oder Wohnungseigentümer erhalten?, der von einem Kollegen verfasst wurde. Als Ergänzung zu meinem Kurs kann das nicht schaden.
Um den Bankberater zu überzeugen, reicht es nicht, sich in Schale zu schmeißen. Er legt vor allem Wert auf solide Finanzen.
Was den Kredit betrifft, empfehle ich, eine möglichst kurze Kreditlaufzeit zu wählen, um die Zinszahlungen auf ein Minimum zu begrenzen. Mit zunehmender Kreditlaufzeit steigen nämlich die Kreditkosten. Doch das ist nur eine Empfehlung. Letztlich ist es Ihre Entscheidung, sofern Sie es sich aussuchen können.
Um den Bankberater zu überzeugen, reicht es nicht, sich in Schale zu schmeißen. Er legt vor allem Wert auf solide Finanzen. Tilgen Sie daher vor dem Abschluss eines Immobilienkredits laufende Verbraucherkredite (Auto, Haushaltsgeräte) und vermeiden Sie es, Ihre Konten zu überziehen.
Suche nach einer Immobilie
Sobald der finanzielle Rahmen steht, können Sie ernsthaft mit der Suche beginnen. Sie haben wahrscheinlich schon eine Vorstellung davon, wonach Sie suchen, doch berücksichtigen Sie nicht zu viele Kriterien auf einmal. Legen Sie fest, was für Sie unverzichtbar ist und was nice to have wäre. Ändern Sie bei der Suche die Parameter.
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- Art der Immobilie: Haus, Wohnung;
- Zustand der Immobilie: neu, alt, geplanter Neubau, mit Renovierungsbedarf, Bau nach Maß;
- Lage: Quadratmeterpreis, Infrastruktur, Einkaufsmöglichkeiten usw.;
- Verwendung: Hauptwohnsitz, Zweitwohnsitz, als Geldanlage oder zur Vermietung.
Improvisieren Sie nicht, erstellen Sie ein detailliertes Pflichtenheft und halten Sie Ihr Budget ein. Nutzen Sie unterschiedliche Kanäle: Internet, Immobilienmakler, Mundpropaganda, Immobilienmessen.
Sie haben Objekte gefunden, die Ihren Wünschen entsprechen und zu Ihrem Budget passen? Die Besichtigungen können beginnen! Schauen Sie sich mehrere Immobilien an und vergleichen Sie.
Informieren Sie sich über die Nachbarschaft und besichtigen Sie die Immobilien zu unterschiedlichen Tageszeiten. Wo zunächst nur sanftes Vogelgezwitscher zu hören war, erschallt in den Stoßzeiten möglicherweise störender Verkehrslärm. Bevor Sie Ihre Entscheidung treffen, sollten keine Fragen offen bleiben. Erkundigen Sie sich auch bei der Gemeinde, ob beispielsweise ein Kindergarten oder eine Diskothek auf dem freien Platz vor Ihrem zukünftigen Zuhause geplant ist. Was? Und wenn ich Kinder mag? Aber wahrscheinlich nicht, wenn es fünfzig sind.
Ein letzter praktischer Tipp für die Besichtigung von Immobilien. Gehen Sie methodisch und bei jedem Objekt gleich vor. Bereiten Sie wie ein Pilot eine Checkliste vor. So vergessen Sie nicht, vor Ort dieses oder jenes zu überprüfen. Dadurch können Sie außerdem die Vor- und Nachteile aller Objekte genau vergleichen. Nein, nein, danken Sie mir nicht. Ich freue mich, wenn ich helfen kann.
Kauf
Das ist es, Sie haben endlich Ihre Traumimmobilie gefunden. Großartig, doch noch gehört sie nicht Ihnen! Ein letzter administrativer Teil wartet noch auf Sie. Sie müssen erneut zur Bank und zum Notar, um die Kaufformalitäten zu regeln. Die wichtigsten Formalitäten sind hier aufgeführt.
Vorsicht: Wenn der Eigentümer Ihnen eine positive schriftliche Antwort auf Ihr Kaufangebot sendet, ist der Verkauf theoretisch abgeschlossen.
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- Kaufangebot. Dieses Dokument, das in Luxemburg nicht obligatorisch und auch nicht besonders verbreitet ist, fasst Ihr Angebot für die genau beschriebene Immobilie zusammen. Sie können eine Frist setzen, bis wann der bisherige Eigentümer auf Ihr Angebot antworten muss. Vorsicht: Wenn der Eigentümer Ihnen eine positive schriftliche Antwort auf Ihr Kaufangebot sendet, ist der Verkauf theoretisch abgeschlossen. Sie sollten ein solches Angebot daher nicht leichtfertig unterbreiten.
- Der Kaufvorvertrag. Dieser Vertrag ist, sofern er von beiden Parteien (Käufer und Verkäufer) unterzeichnet ist, bindend und wird anschließend von einem Notar notariell beurkundet. Er kann durch Vorbehaltsklauseln ergänzt werden, vor allem durch den Zusatz, dass er nur dann gültig wird, wenn dem Käufer ein Bankkredit gewährt wird.
- Das Kreditangebot. Dann geht es wieder zur Bank, mit der Sie, nachdem Sie mehrere Dokumente (Gehaltsbescheinigungen, Arbeitsverträge, Steuerbescheide usw.) vorgelegt haben, eine Grundsatzvereinbarung schließen, die die Bank in den nächsten Wochen bestätigt (oder nicht).
- Der Kaufvertrag. In diesem Dokument, das von beiden Parteien vor einem Notar unterzeichnet wird, sind die Bedingungen des Immobilienkaufs sowie der Zeitpunkt der Übergabe der Immobilie umfassend geregelt. An diesem Tag erhalten Sie die Schlüssel zu Ihrem neuen Zuhause. Doch zuvor sollten Sie den Kaufvertrag vor der Unterzeichnung sehr aufmerksam lesen. Einige sogenannte Standardklauseln können für eine der Vertragsparteien in Wirklichkeit sehr nachteilig sein. Wie auch immer. Es werden zwar alle Bedingungen ausgehandelt, doch in Luxemburg ist es üblich, dass der Käufer die Eintragungs- und Notargebühren zahlt.
Herzlichen Glückwunsch, Sie sind nun Eigenheimbesitzer. Wie Sie sehen, ist es nicht so schwierig, wenn man gut vorbereitet ist! Nach diesen hilfreichen Tipps warte ich auf eine Einladung zur Einweihungsparty. Das muss gefeiert werden!