Tipps von Professor Nabil, Lektion 5: Grundregeln des Portfoliomanagements
Hallo! Heute sprechen wir über das Thema Portfoliomanagement. Dabei geht es aber nicht darum, wie Sie eine Mappe mit Ihren künstlerischen Arbeiten zusammenstellen, sondern um die Regeln, die Sie beachten sollten, um an den Märkten erfolgreich zu investieren – und zwar unabhängig davon, ob Sie eigenständig anlegen oder auf die Unterstützung durch einen professionellen Verwalter setzen. Vergessen Sie also alle Klischees, und holen Sie sich etwas zum Mitschreiben. Aufgepasst und los geht’s!
Du sollst wissen, worum es geht
Zunächst wollen wir genau definieren, worüber wir eigentlich sprechen. Der Begriff „Portfolioverwaltung“ oder „Portfoliomanagement“ bezeichnet den Aufbau und die Weiterentwicklung eines Portfolios aus Vermögenswerten, um zuvor definierte Renditeziele zu erreichen. Dabei werden die Anlageziele, die Risikobereitschaft, die finanzielle Situation sowie das Wissen und die Erfahrung des Anlegers im Anlagebereich berücksichtigt. Es handelt sich also um einen Ansatz im Rahmen einer Kapitalanlage. Wenn Sie weder Zeit noch Lust haben oder nicht über das nötige Wissen verfügen, um auf eigene Faust an den Märkten aktiv zu werden, können Sie auf die Unterstützung durch einen professionellen Portfoliomanager setzen. Dieser kann Sie beraten (im Rahmen einer Berater-Vermögensverwaltung) oder sogar die ganze Arbeit für Sie erledigen (im Rahmen einer delegierten Verwaltung). In jedem Fall können Sie entsprechend Ihres Anlegerprofils entscheiden, welche Ziele und Grundsätze Ihr Verwalter oder Anlageberater verfolgen soll.
Du sollst einen Vertrag abschließen
Das Portfoliomanagement erfolgt stets im Rahmen eines Vertrags (unabhängig davon, ob es sich um die Ausführung von Aufträgen, eine Berater-Vermögensverwaltung oder eine delegierte Verwaltung handelt). Ihr Finanzintermediär, der Sie betreuen und Ihnen seine Dienstleistungen anbieten möchte, ist dazu gesetzlich verpflichtet.
Es handelt sich also um etwas grundlegend anderes als die Tipps von Professor Nabil und die Erklärungen, die Ihnen eine Plattform wie myLIFE im Rahmen von häufig gestellten Fragen zur Verwaltung Ihres Gelds im Alltag gibt.
Du sollst eine geeignete Lösung wählen
Grundsätzlich gibt es drei Varianten des Portfoliomanagements:
- Die „Execution Only“-Variante, bei der Ihr Kundenbetreuer an den Märkten lediglich die von Ihnen in Auftrag gegebenen Transaktionen ausführt und Fragen in Verbindung mit den Merkmalen der Produkte sowie operative Fragen beantwortet. In diesem Fall entscheiden Sie selbst, welche Anlagen Sie tätigen möchten.
- Die uneingeschränkte Vermögensverwaltung oder delegierte Verwaltung, bei der Sie die Verwaltung Ihrer Vermögenswerte vollständig an Ihren Verwalter übertragen, der ohne vorherige Rücksprache mit Ihnen Anlagen tätigt. Dies erfolgt natürlich auf der Grundlage von zuvor gemeinsam definierten Zielen.
- Die Vermögensverwaltung im Rahmen eines Anlageberatungsvertrags, bei der es sich um eine Dienstleistung handelt, die einen Mittelweg zwischen den beiden anderen Varianten darstellt. Sie profitieren von proaktiven und individuellen Empfehlungen Ihres Anlageberaters auf Basis Ihres Anlegerprofils, haben bei Anlageentscheidungen aber weiterhin das letzte Wort.
Du sollst dein Anlegerprofil ermitteln
Unabhängig davon, für welche Variante der Verwaltung Ihres Portfolios Sie sich auch entscheiden, müssen Sie auf jeden Fall Ihr Anlegerprofil definieren. Das bedeutet, dass Sie Ihre Anlageziele festlegen und Ihre Risikobereitschaft, Ihre finanzielle Situation sowie Ihre Kenntnisse in Bezug auf die verschiedenen verfügbaren Finanzinstrumente ermitteln.
Ihr Kundenbetreuer stellt Ihnen eine Reihe von vorgegebenen Fragen, trägt all Ihre Daten zusammen und teilt Ihnen das Ergebnis mit. Achten Sie dabei darauf, ehrlich zu antworten und keine wichtigen Informationen zu verschweigen. Je präziser Ihre Antworten sind, desto genauer kann Ihr Profil ermittelt werden und desto leichter kann Ihnen Ihr Verwalter oder Anlageberater eine hochwertige Betreuung bieten.
In der Regel ist eine Phase der Anpassung erforderlich, in der Sie sich mit Ihrem Verwalter über bestimmte Vorgehensweisen und Kommunikationsgewohnheiten abstimmen.
Du sollst kommunizieren und Vertrauen haben
Ihr Verwalter oder Anlageberater ist Ihr Partner. Und wie in jeder Zweierbeziehung ist eine gute Kommunikation unerlässlich, vor allem zu Beginn. Beachten Sie, dass bei einem Beratungsvertrag in der Regel eine Phase der Anpassung erforderlich ist, in der Sie sich mit Ihrem Anlageberater über bestimmte Vorgehensweisen und Kommunikationsgewohnheiten abstimmen. Üben Sie sich daher wie bei jeder Beziehung in Geduld. Sie müssen sich erst einmal gegenseitig kennenlernen.
Darüber hinaus müssen Sie die nötige Zeit aufbringen, um sich mit Ihrem Anlageberater auszutauschen. Stellen Sie alle Fragen, die Sie haben, damit etwaige Unklarheiten beseitigt werden können. Und reagieren Sie umgekehrt auch auf die Anfragen Ihres Beraters. Reaktionsschnelligkeit ist im Anlagebereich eine Grundvoraussetzung für Erfolg.
Ihre Beziehung zu Ihrem Verwalter oder Anlageberater muss auf gegenseitigem Vertrauen beruhen. Ihr Kundenbetreuer ist ein Fachmann, der die Märkte kennt und weiß, wie Sie Ihre Ziele erreichen können. Genau aus diesem Grund haben Sie sich ja an ihn gewandt. Geben Sie ihm daher die Möglichkeit, der ihm anvertrauten Rolle gerecht zu werden.
Du sollst bescheiden bleiben
Bleiben Sie angesichts der Volatilität der Märkte bescheiden. Es gibt bei Anlagen zwar bestimmte goldene Regeln, die sich bewährt haben, das bedeutet allerdings nicht, dass es sich um eine exakte Wissenschaft wie die Trigonometrie handelt. Strategien, die über lange Zeit funktioniert haben, können von heute auf morgen ihre Wirksamkeit verlieren. Nicht umsonst wird in Anlagevorschlägen stets darauf hingewiesen: „Wertentwicklungen in der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf künftige Wertentwicklungen zu.“
Neben der Volatilität stellt der Faktor Mensch bei Anlageentscheidungen eine Variable dar, die man bei einer geplanten Investition berücksichtigen sollte. Emotionen können die Vernunft in den Hintergrund drängen und zu schlechten Entscheidungen verleiten. Aufregung und Frustration sind selten gute Ratgeber. Lernen Sie, diese Gefühle zu bändigen.
Erwarten Sie nicht, dass Ihr Verwalter oder Anlageberater Wunder für Sie vollbringt, sondern verlassen Sie sich auf seine Erfahrung und seinen kühlen Kopf, um in den turbulenten Zeiten, die Anleger hin und wieder erleben, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Denken Sie daran, dass Ihr Anlageberater oder Verwalter nicht zaubern kann und, obwohl er ein Experte für die Finanzmärkte ist, nicht die Zukunft vorhersehen kann. Erwarten Sie also nicht, dass er Wunder für Sie vollbringt, sondern verlassen Sie sich auf seine Erfahrung und seinen kühlen Kopf, um in den turbulenten Zeiten, die Anleger hin und wieder erleben, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Du sollst eine langfristige Perspektive einnehmen
Diesen Rat in Bezug auf Anlagen habe ich Ihnen bereits häufig gegeben, und er gilt meiner Meinung nach auch an dieser Stelle: Wählen Sie eine langfristige Perspektive. Bestimmte, sich spontan ergebende Gelegenheiten für Wetten können zwar durchaus interessant erscheinen, eine langfristige Perspektive ist jedoch in der Regel wesentlich empfehlenswerter. Mit dieser Regel können Sie überdies die zuvor angesprochenen Emotionen unter Kontrolle halten.
Du sollst deine Anlagen diversifizieren
Diese Empfehlung wird Ihnen auch Ihr Berater geben bzw. Ihr Verwalter direkt für Sie umsetzen. Sie gilt uneingeschränkt bei allen Arten von Anlagen. Diversifizieren Sie Ihre Investitionen nach Art, Region und möglicher Rendite. Denn eine Streuung des Risikos ist ohne Zweifel die beste Möglichkeit, um Sackgassen zu vermeiden und im Falle von Misserfolgen neu beginnen zu können.
Sie kennen nun einige goldene Regeln, die Sie bei der Verwaltung Ihres Portfolios berücksichtigen sollten. Vergessen Sie nicht, dass Anlegen zwar Freude bereiten kann, aber dennoch kein Spiel ist. Ende der Vorlesung, Sie können zusammenpacken. Bis zum nächsten Mal!