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April 25, 2024

Unternehmer, Manager und Fachkraft

In Unternehmen unterscheidet man im Wesentlichen zwischen diesen drei Rollen, die sich zwar gegenseitig ergänzen, in ihrer Art zu denken, zu interagieren und zu handeln jedoch äußerst unterschiedlich oder sogar gegensätzlich sind. Was zeichnet Unternehmer, Manager und Fachkraft aus? Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit sie harmonisch zusammenarbeiten können?

Jeder, der in einem Unternehmen arbeitet, fällt in eine dieser drei Kategorien: Unternehmer, Manager oder Fachkraft. Einfach ausgedrückt, ist die Fachkraft diejenige, die die Arbeit erledigt, der Manager derjenige, der die Arbeit organisiert, und der Unternehmer der Visionär, der den Kurs vorgibt und sicherstellt, dass das Unternehmen in die vorgegebene Richtung steuert. In der Realität ist die Aufgabenverteilung natürlich nicht immer ganz so eindeutig.

Die drei Rollen stehen in einem Spannungsverhältnis zueinander und versuchen jeweils, sich gegen die beiden anderen durchzusetzen. Zur besseren Einordnung fassen wir nun kurz zusammen, was diese drei Rollen charakterisiert. Dass uns eine dieser Rollen in der Regel am meisten liegt, bedeutet allerdings nicht, dass wir nicht auch Eigenschaften der anderen beiden in uns tragen.

Der Unternehmer ist der Visionär. Er verfügt über die Energie und die Vorstellungskraft, um einen Markt zu erforschen und zu erobern.

Unternehmer

Der Unternehmer ist der Visionär und verfügt über die Energie und die Vorstellungskraft, die das Unternehmen braucht, um einen Markt zu erforschen und zu erobern. Er ist der Katalysator für Veränderung. Er lebt in der Zukunft, nie in der Vergangenheit, selten in der Gegenwart. Er weiß, wo das Unternehmen morgen stehen soll, und macht Pläne, um seine Vision zu verwirklichen. Es versteht sich von selbst, dass dieser Drang nach Veränderung für andere Personen im Unternehmen destabilisierend wirken kann.

Deshalb muss er über die aktuelle Situation auf dem Laufenden sein, um zu wissen, welche Entscheidungen zu treffen sind, um die angestrebten Ziele zu erreichen. Dem Unternehmer geht es also nicht darum, lediglich Fehler zu beheben, sondern er will optimale Voraussetzungen schaffen, um seine Vision zu verwirklichen.

Da er nach Veränderung strebt, will er die Kontrolle über die verfügbaren Ressourcen und Mitarbeiter, was zu Spannungen führen kann. Im Gegensatz zu den anderen begrüßt er Veränderungen und ist in der Lage, andere dazu zu bringen, ihm zu folgen. Wie macht er das? Indem er sie von seiner Vision überzeugt und ihnen hilft, die Diskrepanz zwischen der aktuellen Situation und dem angestrebten Zustand zu erkennen.

Der Manager ist pragmatisch. Ohne ihn gäbe es keine Planung, keine Vorhersehbarkeit und kein System.

Manager

Der Manager ist pragmatisch. Ohne ihn gäbe es keine Planung, keine Vorhersehbarkeit und kein System. Er konzentriert sich auf die Minimierung von Risiken. Wenn der Unternehmer in der Zukunft lebt, lebt der Manager in der Vergangenheit, das heißt sein Fokus liegt auf seiner Erfahrung und der Geschichte des Unternehmens. Ihm geht es nicht in erster Linie um Kontrolle, sondern um Ordnung. Er hat eine Vorliebe für gut strukturierte Dashboards, in denen möglichst alles in grün angezeigt wird. Er schafft es, Prozesse zu standardisieren und effizienter zu gestalten.

Wenn etwas gut funktioniert, will er keine Änderungen vornehmen. Dies ist einer der Gründe, warum Manager einer Beförderung oft mit gemischten Gefühlen gegenüberstehen: Sie müssen eine Abteilung verlassen, die dank ihrer Arbeit gut funktioniert.

Die folgende Vergleichstabelle soll Ihnen nicht nur helfen zu verstehen, was den Manager vom Unternehmer unterscheidet, sondern auch, warum beide Rollen wichtig sind und warum es die Aufgabe des Unternehmers ist, zu führen und Veränderungen anzustoßen, während sich der Manager darauf konzentriert, die Abläufe so reibungslos wie möglich zu gestalten.

UnternehmerManager
Beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Warum und dem WasBeschäftigt sich hauptsächlich mit dem Wie und dem Wann
Legt fest, wo es hingehen soll, und ermittelt, was getan werden muss, um dies zu erreichenBlickt zurück auf die Vergangenheit und versucht, Errungenschaften und Erfolge zu schützen
Identifiziert und nutzt ChancenIdentifiziert und überwindet Hindernisse
Inspiriert und motiviertLeitet und kontrolliert
Beschafft die notwendigen RessourcenNutzt die vorhandenen Ressourcen optimal aus
Konzentriert sich auf Menschen und IdeenKonzentriert sich auf Systeme und Pläne
Setzt auf innovatives DenkenSetzt auf Routine
Bedroht den Status quoSchützt den Status quo
Handelt schnellHandelt langsam
Ist bereit, Risiken einzugehenMeidet Risiken

Heute werden vor allem die Eigenschaften des Unternehmers geschätzt, während die Eigenschaften des Managers eher als Hindernis für die Entwicklung des Unternehmens betrachtet werden. Tatsächlich sind jedoch beide Rollen wichtig, und es muss das richtige Gleichgewicht zwischen der Konsolidierung des Erreichten und dem Wunsch nach Veränderung gefunden werden.

Die Fachkraft erledigt die Arbeit im Unternehmen. Sie konzentriert sich auf die Gegenwart. Für sie gibt es nichts Wichtigeres als die Aufgaben, die heute zu erledigen sind.

Fachkraft

Die Fachkraft erledigt die Arbeit im Unternehmen. Sie konzentriert sich auf die Gegenwart. Für sie gibt es nichts Wichtigeres als die Aufgaben, die heute zu erledigen sind. Während sich der Unternehmer fragt, wie er das Unternehmen für die Zukunft ausrichten soll, fragt sich die Fachkraft, was heute zu tun ist. Während der Unternehmer vor allem sicherstellen will, dass die zu erledigenden Arbeiten durchgeführt werden, macht die Fachkraft das, was getan werden muss. Sie beherrscht ihr Fach und ist davon überzeugt, dass eine Aufgabe nur dann ordentlich erledigt werden kann, wenn man es selbst tut. Während der Unternehmer das Unternehmen als ein System sieht, um ein externes Ziel (für den Kunden) gewinnbringend zu verwirklichen, sieht die Fachkraft das Unternehmen als einen Ort, an dem sie arbeitet, um interne Ziele zu erfüllen und ein Einkommen zu erwirtschaften.

Sie sieht sich als diejenige, die alle Aufgaben erledigt, zumindest sofern sie wirklich wichtig für das Unternehmen sind. Sie weiß, dass sie die Waren produziert und die Dienstleistungen bereitstellt, die den Kunden angeboten werden. Die Fachkraft ist der Macher. Die großen Visionen des Unternehmers und die neuen Prozesse und Vorgaben des Managers hält sie in den meisten Fällen für Zeitverschwendung. Die endlosen Seminare und die neuen Ideen, die sich dadurch ergeben, kosten aus ihrer Sicht nur Zeit, wenn sie nicht in eine sofort anwendbare Methodik umgesetzt werden. Für sie geht es darum, die Arbeit zu erledigen, und nicht darum, lange zu diskutieren und komplizierte Pläne zu schmieden.

Deshalb ist es wichtig zu lernen, richtig mit der Fachkraft zu kommunizieren, und zu verstehen, dass sie Routine mag. Sie geht nicht gerne Risiken ein, die ihren Expertenstatus im Falle eines Misserfolgs gefährden. Während der Unternehmer mit dem Bild einer klar definierten Zukunft beginnt und dann in die Gegenwart zurückkehrt, um diese an die Vision anzupassen, geht die Fachkraft von der Gegenwart aus und hofft, dass die ungewisse Zukunft, die vor ihr liegt, der Gegenwart so weit wie möglich ähnelt.

Mit welcher dieser Rollen identifizieren Sie sich?

Wenn man sich mit diesem Thema beschäftigt, stellt sich unweigerlich die Frage, welcher dieser drei Rollen man sich selbst zuordnet. Je nachdem, in welchem Unternehmen und in welchem Bereich Sie tätig sind (möglicherweise sind Sie auch selbständig), werden Sie wahrscheinlich mehrere dieser Rollen übernehmen müssen. Es ist wichtig zu verstehen, dass keine der Rollen besser als die anderen ist. Alle drei werden gebraucht, damit ein Unternehmen erfolgreich sein kann. Der Schlüssel liegt darin, die Rolle jedes Akteurs zu verstehen und zu respektieren. Der Unternehmer ist derjenige, der die Führung übernimmt und den Kurs festlegt. Der Manager ist der, der Ordnung und Vorhersehbarkeit schafft und für effiziente Abläufe sorgt. Die Fachkraft ist diejenige, die die anfallende Arbeit tadellos erledigt.

Abschließend noch ein weiteres Bild, um die einzelnen Rollen zu veranschaulichen: Wenn das Unternehmen ein Auto wäre, wäre der Unternehmer der Fahrer, der Manager würde sicherstellen, dass das Auto immer vollgetankt ist und regelmäßig gewartet wird, und die Fachkraft würde die Wartung des Fahrzeugs persönlich durchführen und dafür sorgen, dass es funktionstüchtig bleibt.