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April 25, 2024

Was kostet ein Elektroauto?

Da es seit einigen Jahren reine Elektroautos mit überzeugender Reichweite und einer Leistung auf dem Markt gibt, die der von Autos mit Verbrennungsmotoren entspricht, ist das Interesse in Luxemburg gestiegen. Die Fahrzeuge werden immer attraktiver und der Nutzen für die Umwelt ist gewiss, aber wie sieht es finanziell aus? myLIFE beantwortet diese und andere Fragen und bringt Sie auf den neuesten Stand.

Höhere Kosten

Die Anschaffungskosten eines Elektroautos sind höher als die eines vergleichbaren Autos mit Verbrennungsmotor. Es hängt natürlich von der Marke und den Ausstattungsmerkmalen ab, doch man kann sagen, dass die Preise bei rund 20.000 Euro für ein Stadtauto beginnen und auf über 100.000 Euro für Luxusmodelle steigen. Obwohl die Preise sinken und sich die Preisunterschiede verringern, sind Elektroautos noch immer teurer als vergleichbare Modelle mit Verbrennungsmotor.

Neben den höheren Anschaffungskosten fallen auch hohe Kosten für einen Batteriewechsel an. Der Preis für eine Batterie schwankt sehr stark je nach Energiekapazität und Fahrzeugmodell. Bei einem kleinen Stadtauto muss man bereits mit mindestens 4.000 Euro rechnen. Doch bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von 1.000 bis 1.500 Ladezyklen – was im Durchschnitt 10 bis 15 Jahren entspricht (bei 15.000 bis 30.000 gefahrenen Kilometern pro Jahr) – fällt dies nicht ganz so sehr ins Gewicht. Im Übrigen hat die Batterie grundsätzlich eine Garantie von 8 Jahren oder 160.000 km; und bei einigen Herstellern kann man sie mieten und braucht sie nicht zu kaufen. Wenn Sie sich für die Miete der Batterie entscheiden, sollten Sie durchschnittlich zwischen 70 Euro und 120 Euro pro Monat einplanen.

Für jemanden, für den Zeit Geld ist, ist ein Elektroauto ohne Zweifel sehr teuer, wenn man den Zeitaufwand für das Aufladen der Batterie berücksichtigt. Einmal volltanken ist (noch) nicht wie bei einem Auto mit Verbrennungsmotor in fünf Minuten möglich. Sie können Ihren Akku in 20 bis 30 Minuten zu 80 % an einer Schnellladestation oder innerhalb von 6 bis 24 Stunden (je nachdem, ob zu Hause eine Ladestation vorhanden ist) an einer Haushaltssteckdose aufladen. Somit sind eine gewisse Planung und Geduld gefragt. Glücklicherweise werden in diesem Bereich nach wie vor technische Fortschritte erzielt.

Niedrigere Kosten

Vor allem durch den Energieverbrauch lässt sich Geld sparen. Es wird allgemein davon ausgegangen, dass 100 Kilometer mit einem Elektroauto etwa 3 Euro kosten, verglichen mit mindestens 7 Euro für Dieselfahrzeuge, die bereits günstiger sind als herkömmliche Benziner. Sie können also Ihre Kraftstoffkosten mindestens halbieren! Außerdem haben Sie den Vorteil, zu Hause tanken zu können. Sie können Ihr Auto über eine ganz normale Steckdose aufladen, wie sie auch für den Backofen oder den Kühlschrank benötigt wird; eine Umrüstung ist nicht unbedingt notwendig.

Die Wartungskosten bei einem Elektrofahrzeug sind geringer, da der Wechsel von Öl, Filtern, Auspuffanlagen und anderen Verschleißteilen eines Verbrennungsmotors nicht mehr erforderlich ist!

Die Wartungskosten bei einem Elektrofahrzeug sind ebenfalls sehr viel geringer. Der Grund ist einfach: Der Wechsel von Öl, Filtern, Auspuffanlagen und anderen Verschleißteilen eines Verbrennungsmotors ist nicht mehr erforderlich! Der jährliche Ölwechsel für etwa 100 Euro – oder sogar mehr – entfällt.

Die wichtigste Komponente bei einem Elektroauto ist natürlich die Batterie, die regelmäßig gewartet werden muss. Die Wartungskosten pro Kilometer sind jedoch deutlich geringer als die für einen Diesel oder Benziner.

Grünes Licht für die Umweltverträglichkeit

Der Umweltschutz ist wahrscheinlich der wichtigste Grund für die Wahl eines Elektroautos. Elektroautos sind umweltfreundlich, da sie keine Abgase oder Partikel in die Atmosphäre abgeben und somit die Umwelt schonen. Deshalb gewährt die luxemburgische Regierung beim Kauf eines reinen Elektroautos bis zum 31. März 2024 eine Prämie von 3.000 Euro bis 8.000 Euro. Ein netter kleiner Anreiz!

Und ein Elektroauto ist nicht nur gut für Ihre Lunge, sondern auch für Ihre Nase und Ohren. Der Gestank und die Lärmbelästigung in Innenstädten könnten massiv zurückgehen. Tatsächlich sind Elektroautos so leise, dass dies sogar eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer darstellen könnte. Daher ist Vorsicht geboten. Doch das gilt für jeden, der am Straßenverkehr teilnimmt, ob nun mit oder ohne Elektrofahrzeuge.

Zudem werden die Nerven geschont. Natürlich lässt sich das weder wissenschaftlich belegen noch quantifizieren, doch ein Elektroauto führt auch zu mehr Gelassenheit. Die Zeiten, in denen der Motor an einem kalten Morgen den Dienst verweigerte, sind vorbei. Und auch ein Abwürgen am Berg ist nicht mehr möglich, denn Getriebe sind passé!

Einziger Nachteil in Bezug auf die Ökobilanz: Die Entsorgung der Lithium-Batterie belastet die Umwelt. Nachhaltige Recyclinglösungen müssen noch entwickelt werden.

Gelbe Karten für die Reichweite und Ladezeiten

Die Reichweite bleibt der größte Negativpunkt für Verbraucher, die die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs in Betracht ziehen. Zwar wurden deutliche Fortschritte erzielt. So haben Elektrofahrzeuge heute eine theoretische Reichweite von 200 bis 600 Kilometern. Dass einem unterwegs der Strom ausgeht, bleibt aber eine verbreitete Befürchtung. Zumal die Nutzung der Klimaanlage oder des Radios sowie eine schnelle Fahrweise die vom Hersteller angegebene theoretische Reichweite mindern. Wer weit reisen will, schont sein Fuhrwerk.

Größere Reichweiten bei allen Modellen und der Ausbau der Schnellladeinfrastruktur dürften das Problem lösen. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. In der Zwischenzeit ist Geduld gefragt und muss die Batterie regelmäßig aufgeladen werden.

Sie fragen sich, wie viel Zeit das in Anspruch nimmt? Der Unterschied beim Ladevorgang an der Haushaltssteckdose und über einen dreiphasigen Anschluss ist enorm. Sie können den ungefähren Zeitaufwand selbst ermitteln, wenn Sie die Ladeleistung (in Watt) kennen, das heißt die Spannung (in Volt) multipliziert mit der Stromstärke (in Ampere). Zum Beispiel: 230 Volt x 16 Ampere = 3680 Watt bzw. ca. 3,7 Kilowatt (kW). Teilen Sie anschließend die Kapazität der Batterie (in kWh) durch die Ladeleistung (in kW) und Sie erhalten die ungefähre Ladezeit. Zum Beispiel: 26kWh / 3,7 kW = +/- 7 Stunden Ladezeit.

Das Ladegerät, das Sie beim Kauf Ihres Fahrzeugs erhalten haben, ist mit einer Sicherung ausgestattet, die die Stromstärke reduziert, um eine Überhitzung zu vermeiden. Dies erhöht die Ladezeit, aber auch Ihre Sicherheit.

Das Ladegerät für Standard-Steckdosen, das Sie beim Kauf Ihres Fahrzeugs vom Hersteller erhalten haben, ist mit einer Sicherung ausgestattet, die die Stromstärke reduziert, um eine Überhitzung zu vermeiden. Dies erhöht die Ladezeit, aber auch Ihre Sicherheit.

Elektroautos in Luxemburg

Wie ist der Stand bei Elektrofahrzeugen in Luxemburg? Diese vier Zahlen geben Ihnen einen Überblick:

    • Mehr als 23.700 Elektrofahrzeuge im Umlauf
    • Über 700 öffentliche Ladestationen
    • 8.000 Euro Steuerprämie beim Kauf eines reinen Elektroautos
    • 49 % Elektrofahrzeuge sollen nach den Plänen der Regierung bis 2030 über Luxemburgs Straßen rollen

Der Kauf eines umweltfreundlichen Fahrzeugs ist aus ökologischer Sicht eine gute Sache. Ob es sich auch in finanzieller Hinsicht lohnt, hängt davon ab, wie Sie das Fahrzeug nutzen. Es kann durchaus sinnvoll sein, erst einmal ein Hybridfahrzeug anzuschaffen. Oder mit einem Elektrofahrzeug zur Arbeit zu fahren und für ausgedehnte Wochenendausflüge ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor zu nutzen.

Gute Fahrt!