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April 18, 2024

Kindern den Umgang mit Geld beibringen

  Gesammelt von myLIFE team me&myFAMILY Februar 8, 2019 2869

Mit Taschengeld können Kinder Verantwortung lernen – ein erster Schritt ins Erwachsenenleben. Um den Umgang mit Geld zu lernen, müssen Kinder allerdings eigene Erfahrungen sammeln. Dabei benötigen sie Unterstützung! Finanzkompetenz kann nicht früh genug erworben werden. Deshalb gibt myLIFE Anregungen zu diesem Thema – und zwar völlig kostenlos.

Spielerisch lernen

Kinder lernen am besten, wenn sie spielen. Das gilt auch für den Erwerb von Finanzkompetenz. Der spielerische Aspekt sollte daher im Vordergrund stehen, vor allem wenn Ihr Kind noch sehr klein ist. Dann kann es sich die Zusammenhänge besser merken. Freude beim Umgang mit Geld und Verantwortungsbewusstsein schließen sich dabei keineswegs aus – ganz im Gegenteil.

Sie suchen ein sinnvolles Geschenk für Ihr Kind? Es gibt viele Spiele, die Spaß machen und Kindern den Umgang mit Geld, Finanzkompetenz und die Rolle des Geldes vermitteln. Beispiele hierfür sind Brettspiele wie „Pay Day“ oder „Monopoly Junior“ oder der klassische Kaufladen.

Kinder dürfen Fehler machen

Versuchen Sie nicht, Ihr Kind vor jedem Fehler zu bewahren. Besser Ihr Kind trifft jetzt finanzielle Fehlentscheidungen, solange noch nicht viel auf dem Spiel steht, als später im Erwachsenenalter.

Lassen Sie es daher frei über sein Geld verfügen, Erfahrungen sammeln und Fehler machen. Dramatisieren Sie in dem Fall nicht die Situation und helfen Sie Ihrem Kind, die richtigen Lehren daraus zu ziehen. Schreiten Sie nicht ein, wenn Ihr Kind Geld für Süßigkeiten ausgibt (in vertretbarem Rahmen) und es sich dann später andere Dinge nicht mehr leisten kann. Dadurch lernt es, sein Geld einzuteilen.

Sie sollten in dem Fall aber konsequent bleiben, auch wenn Ihr Kind Theater macht. Geben Sie ihm dann nicht zusätzlich Geld für Dinge, für die eigentlich das Taschengeld vorgesehen ist. Es ist wichtig zu lernen, dass man nicht alles im Leben haben kann.

Der Umgang mit Geld sollte möglichst früh geübt werden. Am besten ab einem Alter von sieben oder acht Jahren.

Regelmäßig und altersgerecht

Der Umgang mit Geld sollte möglichst früh geübt werden. Am besten ab einem Alter von sieben oder acht Jahren. In der Sozialwissenschaft spricht man vom Eintritt in die Phase der konkreten Operationen, früher wurde dies auch als „Vernunftalter“ bezeichnet. Dann beginnt in der Schule auch der Mathematikunterricht.

Beginnen Sie mit gelegentlichen Zahlungen kleiner Beträge. Anschließend können Sie Ihrem Kind ein regelmäßiges Taschengeld zahlen, dessen Höhe mit der Zeit steigt. Von Bonbons für den Schulausflug bis hin zu kleineren Anschaffungen wie dem Kauf des neuesten Computerspiels: Die Beträge sollten schrittweise erhöht werden.

Schließlich sollte auch festgelegt werden, wann Ihr Kind sein Taschengeld erhält. Später wird es sein Einkommen wahrscheinlich auch regelmäßig ausgezahlt bekommen. Die Verwaltung der eigenen Finanzen erfordert eine zeitliche Planung und vorausschauendes Denken. Monatliche, wöchentliche oder gar tägliche Zahlungen – Sie entscheiden. Wichtig ist nur, dass sie regelmäßig erfolgen. Weichen Sie nicht davon ab, es sollte keine unerwarteten „Sonderzahlungen“ geben. Bereiten Sie Ihr Kind auf regelmäßige Zahlungen vor, wie sie auch im Erwachsenenalter üblich sind.

Über Geld sprechen

Zwar sollte man nicht ständig über Geld sprechen, es sollte aber auch kein Tabuthema sein, zumal in unserer Gesellschaft diesbezüglich recht kontroverse Standpunkte vertreten werden. Es ist wichtig, Kindern eine gesunde Beziehung zu Geld zu vermitteln, und zwar auf altersgerechte Weise.

Früher oder später wird Ihnen Ihr Kind Fragen zum Thema Geld stellen. Beantworten Sie die Fragen, ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen. Halten Sie es einfach. Gehen Sie mit Ihrem Kind einkaufen, erklären Sie ihm den Ablauf und warum es wichtig ist, Preise zu vergleichen. Erklären Sie Ihrem Kind, woher Ihr Geld kommt, dass Sie dafür arbeiten müssen und welchen Wert es hat.

Kinder, vor allem wenn sie noch sehr klein sind, lernen am besten durch konkrete Erfahrungen.

Vom Sparschwein zum Bankkonto

Kinder, vor allem wenn sie noch sehr klein sind, lernen am besten durch konkrete Erfahrungen. Das ist eine grundlegende pädagogische Regel. Zur Veranschaulichung von Themen wie Sparen oder für einen Überblick über sein Erspartes gibt es nichts Besseres als einen Ort, wo das Kind sein Geld aufbewahren kann. Sparschwein, Spielzeugtresor, Schatzkiste: Es gibt viele Möglichkeiten, wo Kinder ihr Taschengeld, ihr Geld von der Zahnfee oder ihre Geldgeschenke zu Weihnachten aufbewahren können. Auch hier hat das Spielerische eine große Bedeutung.

Wenn Ihr Kind älter ist und die grundlegenden Aspekte im Umgang mit Geld verstanden hat, sollte es Zugang zu einem Bankkonto erhalten. Dann ist es auch sinnvoll, Ihr Kind an die Nutzung einer Debitkarte oder einer Kreditkarte heranzuführen, wenn Sie den Eindruck haben, dass es damit umgehen kann. Allerdings sind manche Erwachsene dazu nicht in der Lage.

Die luxemburgischen Banken bieten alle möglichen Bankkonten für Kinder und Jugendliche an. Doch keine Sorge: Der verfügbare Betrag kann bei diesen Konten begrenzt werden, sodass keine Überziehung möglich ist. Es ist ein Schritt zu mehr Selbstständigkeit.

Ausgaben

Natürlich sollte das Taschengeld nicht für Dinge des täglichen Bedarfs, Lebensmittel oder notwendige Anschaffungen wie Kleidung eingesetzt werden. Legen Sie fest, was Ihr Kind von seinem Taschengeld bezahlen muss.

Im Allgemeinen sollte es dabei um Ausgaben für nicht notwendige Dinge gehen, an denen Ihr Kind Spaß hat. Es liegt an ihm, ein T-Shirt einer angesagten Hardrock-Band zu kaufen (dessen Preis sich gewaschen hat), wenn Sie Ihm bereits vier T-Shirts gekauft haben. Zugegeben, die letzteren waren schlichter, aber sie erfüllten ihren Zweck.

Ein weiteres Beispiel zur Illustration bei Teenagern: das Thema Essen. Der Kühlschrank ist voll, doch es steht Ihrem Kind frei, Pizza zu bestellen. Die muss es dann jedoch selbst bezahlen.

Durch solche Vereinbarungen bestimmen Sie einerseits, wofür Ihr Kind selbst aufkommen muss. Andererseits veranlassen Sie Ihr Kind dazu, darüber nachzudenken, ob sich die Ausgabe lohnt. Legen Sie die Regeln von Anfang an so klar wie möglich fest, damit später keine Missverständnisse und Auseinandersetzungen entstehen. Sonst kann es bei Kindern im Teenageralter sehr anstrengend werden.

Bei der Verwaltung der eigenen Finanzen geht es nicht nur darum, zu entscheiden, was man kauft. Man muss auch lernen, nicht sein ganzes Geld auszugeben. Das ist wahrscheinlich das Wichtigste.

Sparen

Bei der Verwaltung der eigenen Finanzen geht es nicht nur darum, zu entscheiden, was man kauft. Man muss auch lernen, nicht sein ganzes Geld auszugeben. Das ist wahrscheinlich das Wichtigste. Geld ausgeben kann jeder. Sparen erfordert dagegen Disziplin, Weitsicht und Zielstrebigkeit. Das sind wichtige Eigenschaften, die man entwickeln kann. Auch hier gilt es, die Notwendigkeit zu sparen so gut wie möglich zu veranschaulichen, damit diese Vorstellung bei Ihrem Sprössling in Fleisch und Blut übergeht.

Hier bietet es sich an, sein Kind anzuhalten, für eine „teurere“ Anschaffung zu sparen. Der Laserroboter sprengt den finanziellen Rahmen des Kindes? Wenn es sich etwas einschränkt und zusätzlich sein Geburtstagsgeld nimmt, kann es sich den Kauf in zwei Monaten vielleicht leisten. Entwickeln Sie gemeinsam eine Art Finanzplan zur Erreichung dieses Ziels. Aus pädagogischen Zwecken bieten einige Banken spezielle Bankkarten an, mit denen Kinder bis 12 Jahre auf ihr Sparkonto einzahlen können. Dies soll dazu beitragen die Kinder so früh wie möglich mit dem Sparen vertraut zu machen.

Nun geht es um den etwas abstrakteren Begriff der „finanziellen Eventualitäten“. Sagen Sie Ihrem Kind, dass auch Sie sparen müssen. Erklären Sie ihm, dass die Reifen Ihres Autos in drei Monaten gewechselt werden müssen und Sie dafür schon jetzt Vorsorge tragen müssen.

Wenn Kinder von ihren Eltern frühzeitig im Umgang mit Geld geschult werden, besteht eine geringere Gefahr, dass sie später im Erwachsenenalter in finanzielle Nöte geraten. Im Vordergrund steht dabei eine spielerische, altersgemäße Vermittlung durch die Eltern, die ihrem Kind nach und nach mehr Verantwortung übertragen.