Schlussverkauf und Sonderangebote: mein 5-Schritte-Aktionsplan!
Wie macht man erfolgreich einen großen Bogen um die Verlockungen von Schlussverkauf und Sonderangeboten? Ganz einfach: Erstellen Sie sich einen Aktionsplan, bevor Sie sich ins Getümmel stürzen! Sie können es schaffen, sich nicht beeinflussen zu lassen und die Kontrolle über Ihr Kaufverhalten zurückzugewinnen, um echte Schnäppchen ausfindig zu machen. Das Team von myLIFE zeigt Ihnen, wie’s geht!
In unserem Beitrag „Schlussverkauf und Sonderangebote: So behalten Sie die Oberhand“ haben wir aufgezeigt, wie Verbraucher nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in emotionaler Hinsicht durch Sonderangebote beeinflusst werden. So hat etwa die Verhaltensökonomie aufgedeckt, dass wir bei Weitem keine vernunftgesteuerten Wirtschaftsteilnehmer sind. Unser Verhalten wird erheblich von unserem menschlichen Wahrnehmungsvermögen gesteuert, und wir neigen dazu, stark auf von dem Preis ausgehende Signale zu reagieren – vor allem, wenn diese die Aufschrift „Sonderangebot“ tragen. Diverse Studien belegen, dass der gezahlte Preis nur zu einem kleinen Teil zu der aus dem Einkaufen gewonnenen Befriedigung beiträgt.
Vom einfachen Geldwert einmal abgesehen, werden Verbraucher auch noch anderweitig beeinflusst. Insbesondere Sonderangebote erhöhen tendenziell die emotionale Komponente, die wir beim Einkaufen erleben: Einkaufen bereitet Freude. Hat ein Käufer den Eindruck, ein Schnäppchen gemacht zu haben, fühlt er sich in seinem Ego gestärkt und nimmt sich selbst als cleveren und effizienten Verbraucher wahr. Dieses Gefühl verschafft ihm ein gewisses Gefühl der Befriedigung und animiert ihn zum Kauf. Ein weiterer Schlüsselreiz beim Kaufverhalten kann das Einkaufserlebnis selbst bzw. die Suche nach dem begehrten Objekt sein.
Das heißt, Sonderangebote können beim Kunden allgemein eine Art Glücksgefühl auszulösen. Dies gilt insbesondere für Menschen, die dem Spaß am Einkaufen eine sehr starke Bedeutung beimessen, da sie sich dadurch in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt fühlen und es ihnen ein gutes Gefühl gibt. Und zwar so sehr, dass dieses Glücksgefühl für sie letztendlich wichtiger ist als der tatsächliche Preisnachlass. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, sich einen Aktionsplan mit 5 Schritten zu erstellen, damit Sie alles unter Kontrolle behalten und gleichzeitig die Phase der verheißungsvollen Schnäppchen maximal genießen können.
(…) durch die Verwendung von digitalen Zahlungsmitteln steigt tendenziell die Wahrscheinlichkeit von Impulskäufen.
Schritt 1: Legen Sie sich ein bestimmtes Budget für den Schlussverkauf fest
Damit Sie durch das Shopping-Fieber Ihre Kreditkarte nicht überstrapazieren, sollten Sie sich ein bestimmtes Budget für Geschenke oder Sonderangebote festlegen, das Sie nicht überschreiten dürfen. Außerdem sollten Sie regelmäßig Bilanz ziehen, wie es um Ihre Finanzen steht. Hierzu bietet es sich an, sich eine mobile App zur Verwaltung Ihrer Finanzen zu installieren. In dieser lassen sich Obergrenzen festlegen und Benachrichtigungen einrichten, so dass Sie sofort informiert werden, wenn sich Ihre Ausgaben aufzutürmen beginnen.
Bevor Sie sich auf vorweihnachtliche Shopping-Tour begeben, empfehlen wir zudem, das vorgesehene Budget in bar abzuheben und die Bankkarte einfach zu Hause zu lassen. Denn durch die Verwendung von digitalen Zahlungsmitteln steigt tendenziell die Wahrscheinlichkeit von Impulskäufen.
Schritt 2: Erstellen Sie sich eine Wunschliste
Erstellen Sie sich eine genaue Liste mit den Dingen, die Sie benötigen oder verschenken möchten. Ziel dessen ist es allerdings nicht, dass Sie sich die Wahrnehmung günstiger Gelegenheiten verbieten oder Eingebungen ignorieren, die Ihnen womöglich auf Ihren Beutezügen kommen. Es geht einfach nur darum, Maß zu halten und Ihr Budget nicht kopflos für Dinge ausgeben, die nicht geplant waren oder gar Ihre finanziellen Kapazitäten überstrapazieren. Denn wenn solche Situationen häufig auftreten, laufen Sie damit Gefahr, sich in Schulden zu stürzen.
Wenn die Auswahl des Online-Shops, den Sie seit Stunden durchforsten, zu groß ist oder Sie nichts passendes finden, kompensieren Sie die investierte Zeit am Ende nicht mit einem halbherzigen Kauf. Denn genau darin besteht die Gefahr bei Sonderangeboten und unzähligen Seiten mit Aktionen jeglicher Art. Das menschliche Gehirn kann nur eine begrenzte Zahl von Optionen verarbeiten. Bei einer zu großen Auswahl ist es schnell überfordert, sodass keine wirkliche Entscheidungsfindung mehr möglich ist. Fällt Ihnen also die Auswahl schwer, dann folgen Sie einfach Ihrem Instinkt und sehen Sie zunächst von einem Kauf ab. Mehr noch: Verlassen Sie am besten Ihre aktuelle Umgebung – ob physisch oder virtuell – und lassen Sie ein wenig Zeit verstreichen. Danach sehen Sie vielleicht wieder klarer. Denken Sie immer daran: Solange Sie kein Geld ausgegeben haben, haben Sie auch nichts verloren.
Eine Anzeigetafel mit der Aufschrift „Schlussverkauf“ oder „Sonderangebot“ bedeutet nicht unbedingt, dass sich der Preis des Artikels auch tatsächlich geändert hat.
Schritt 3: Vergleichen Sie!
Sind Sie an einem heruntergesetzten Artikel interessiert, können Sie im Internet oder in verschiedenen Geschäften einen Preisvergleich machen. Hüten Sie sich vor Preisbeschönigungen, vor allem, wenn der Preis auf 9 endet (z.B. 59,99 Euro). Eine Anzeigetafel mit der Aufschrift „Schlussverkauf“ oder „Sonderangebot“ bedeutet nicht unbedingt, dass sich der Preis des Artikels auch tatsächlich geändert hat. Legen Sie vor dem Einkaufen Ihre eigenen Referenzpreise fest (Beispiel: nur bei einem Preisnachlass von mindestens 50% kaufen). Auf diese Weise lassen Sie sich nicht vom schönen Schein der ausgewiesenen Preise und der beworbenen, jedoch nicht heruntergesetzten Produkte blenden. Zu guter Letzt sollten Sie sich über die Aktualität Ihrer Wunschartikel informieren. Manchmal empfiehlt es sich, lieber ein paar Wochen zu warten, bis das neue Modell erscheint. Insbesondere bei hohen Preisnachlässen auf Technikartikel sollten Sie vorsichtig sein.
Schritt 4: Nehmen Sie sich Zeit
Unser wichtigster Rat an Sie lautet wohl, sich genügend Zeit zu nehmen. Denn Zeit ist eine der wirksamsten Waffen gegen die Marketing-Techniken Ihrer Lieblingsmarken. Sind Sie beispielsweise auf der Suche nach Geschenken, so sollten Sie im Voraus überlegen, was Sie verschenken möchten, damit Sie sich in der Eile nicht von verlockenden Werbebotschaften in den Bann ziehen lassen.
Halten Sie sich ebenfalls vor Augen, dass Aktionen wie der Black Friday oder Cyber Monday – anders als die Marken, Online-Shops und Geschäfte Sie glauben machen – häufig länger als nur einen Tag andauern. Aktionen werden zumeist verlängert und die sogenannten „begrenzten Angebote“ sind oftmals gar nicht so begrenzt …
Haben Sie Geduld: Mit dieser Einstellung können Sie zwischen dem wirklichen Gefallen an einem Artikel und einer spontanen, durch Werbung ausgelösten Kauflust unterscheiden.
Schritt 5: Konzentrieren Sie sich auf das Erleben statt auf den Konsum
Sie möchten sich gerne etwas gönnen, wissen aber nicht was? Wie wäre es, wenn Sie statt eines passiven Konsums verschiedener Artikel Ihr Geld behalten würden und davon eine Aktivität oder einen Gegenstand finanzieren, die bzw. der für eine angenehme und unterhaltsame Erfahrung sorgt?
Verhaltensökonomische Studien belegen, dass sogenanntes erlebnisorientiertes Einkaufen eine „bessere“ Investition darstellt als rein materielle Käufe.
Verhaltensökonomische Studien belegen, dass sogenanntes erlebnisorientiertes Einkaufen (Events, Reisen, Konzerte, Ausstellungen, Outdoor-Aktivitäten, Kochkurse, Wellness etc.) eine „bessere“ Investition darstellt als rein materielle Käufe. Sie bereiten nämlich mehr Freude und Befriedigung, festigen soziale Bindungen und steigern die körperliche und geistige Gesundheit – allesamt wichtige Faktoren für das Wohlbefinden.
Angesichts der Verlockungen durch saisonale oder sonstige Angebote sollten Sie sich grundsätzlich fragen, ob Ihr Wunschartikel Ihnen eine schöne Erfahrung ermöglicht oder doch nur ein Gegenstand von vielen sein wird. Mit anderen Worten: Lassen Sie sich nicht zu einem Kauf verleiten, wenn Ihre einzige Freude darin besteht, den Kauf zu tätigen, d.h. wenn die Emotionen einzig aus dem Kaufvorgang selbst herrühren, statt aus der späteren Verwendung.
Falls es Ihnen an Geschenkideen mangelt, könnten Sie Freunden oder Familienangehörigen ein Erlebnisgeschenk machen (zum Beispiel einen Fallschirmsprung, einen Gutschein für ein Wellness-Wochenende o.ä.). Denn auch für diese Art von Geschenken existieren heutzutage zahlreiche Aktionsangebote. In jedem Fall sollten Sie Geschenke stets mit Bedacht auswählen. Erlebnisorientiertes Einkaufen wird Ihnen nur dann Befriedigung verschaffen, wenn das Gekaufte Ihren Geschmack oder den der Ihnen nahestehenden Personen trifft. Geben Sie nicht einfach Geld für etwas aus, nur weil es gerade im Angebot ist (kaufen Sie keinen Gutschein für einen Fallschirmsprung, wenn Sie Höhenangst haben!).
Geschafft: Sie haben den „Schnellkurs Schnäppchenjagd“ erfolgreich abgeschlossen! Sie möchten mehr über die Marketing-Techniken Ihrer Lieblingsmarken erfahren? Entdecken Sie, welche kognitiven Verzerrungen uns manchmal einen Streich spielen. Das gesamte Team von myLIFE wünscht Ihnen viel Spaß beim Shopping!