Was Sie den Verkäufer einer Immobilie vor dem Kauf fragen sollten
Der Kauf einer Immobilie ist ein wichtiger Schritt. Für die meisten Menschen handelt es sich um die größte Investition ihres Lebens. Deshalb sollte man bei der Auswahl der Immobilie einiges beachten. Wenn Sie eine interessante Immobilie gefunden haben, sollten Sie prüfen, ob sie wirklich Ihren Erwartungen entspricht. Hierfür hat myLIFE eine Liste von Fragen zusammengestellt, die Sie dem Verkäufer stellen sollten.*
Die Immobilie in der Anzeige scheint alle Ihre Kriterien zu erfüllen. Auch vor Ort ist es Liebe auf den ersten Blick. Jetzt gilt es, sich nicht vom ersten Eindruck blenden zu lassen. Bevor Sie sich zu sehr hinreißen lassen, sollten Sie so viel wie möglich über das Objekt Ihrer Begierde erfahren. Dazu sollten Sie sich vor allem an den Verkäufer wenden.
Die Besichtigung ist ein Schlüsselmoment beim Kauf einer Immobilie. Nutzen Sie die Gelegenheit, um alle Überprüfungen durchzuführen und die richtigen Fragen zu stellen. Dann zeigt sich, ob sich Ihr erster Eindruck bestätigt, und die Antworten werden Ihnen helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Fragen zur Immobilie
Warum wollen Sie Ihre Immobilie verkaufen?
Diese Frage mag aufdringlich erscheinen, ist aber berechtigt. Die Gründe für einen Wohnsitzwechsel können vielfältig sein. Sie können mit Veränderungen der Lebensumstände des Verkäufers (baldiger Familienzuwachs, Ruhestand oder Tod eines Partners oder Verwandten) oder der Immobilie an sich (Wunsch nach einer größeren oder kleineren Immobilie, die weniger Pflege und Instandhaltung erfordert oder sich in einem besseren Zustand befindet) zusammenhängen. Diese Informationen können von unschätzbarem Wert sein, wenn Sie sie bei den Preisverhandlungen zu Ihrem Vorteil nutzen. Falls der Verkäufer unter Zeitdruck steht und deshalb bereit ist, Zugeständnisse zu machen, können Sie möglicherweise den Kaufpreis herunterhandeln und schnell eine Einigung erzielen.
Wenn eine Immobilie seit mehreren Wochen oder sogar Monaten angeboten wird, könnte dies auf einen für den Zustand oder die Lage der Immobilie unangemessenen Preis hindeuten.
Seit wann steht die Immobilie zum Verkauf?
Das ist eine äußerst wertvolle Information, nicht nur, um den Verhandlungsspielraum einzuschätzen, sondern auch, um zu beurteilen, ob die Immobilie möglicherweise mit Mängeln behaftet ist, die frühere Interessenten abgeschreckt haben. Wenn eine Immobilie seit mehreren Wochen oder sogar Monaten angeboten wird, könnte dies auf einen für den Zustand oder die Lage der Immobilie unangemessenen Preis hindeuten. Je länger sich diese Situation hinzieht, desto schwieriger wird es für den Verkäufer, die Immobilie zu verkaufen. Wenn Sie nach wie vor an der Immobilie interessiert sind, liegt es an Ihnen, diese Umstände bei den Preisverhandlungen für sich zu nutzen.
Gibt es noch andere Interessenten?
Am luxemburgischen Immobilienmarkt übersteigt die Nachfrage in der Regel das Angebot. Bedenken Sie, dass sich wahrscheinlich noch andere für die Immobilie interessieren. Indem Sie diese Frage stellen und fragen, ob die Immobilie bereits viele Besichtigungen hatte, erhalten Sie einen klaren Überblick über die Situation. Damit Ihnen das Haus oder die Wohnung nicht vor der Nase weggeschnappt wird, können Sie in diesem Fall noch schnell ein Angebot abgeben. Doch handeln Sie nicht unüberlegt. Sie sollten sich in jedem Fall über Ihre Kaufkriterien im Klaren sein und eine Preisobergrenze festlegen, bevor Sie mit dem Verkäufer sprechen.
Fragen zum Wert der Immobilie
Wie viel haben Sie für die Immobilie gezahlt?
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Wenn Sie den vom Verkäufer gezahlten Kaufpreis kennen, können Sie die Wertentwicklung auf dem lokalen Markt besser einschätzen. Fragen Sie auch nach eventuellen Renovierungsarbeiten, wann sie durchgeführt wurden und wie hoch die Kosten waren. Wenn die Summe dieser Beträge niedriger als der verlangte Kaufpreis ist, können Sie versuchen, einen unter der Forderung des Verkäufers liegenden Preis zu verhandeln. Wenn der Verkäufer nicht bereit ist, Ihnen diese Informationen mitzuteilen, finden Sie auf der Website der staatlichen Beobachtungsstelle für Wohnraum Anhaltspunkte zu den auf dem Markt geltenden Preisen.
Fragen Sie den Verkäufer, was im Kaufpreis enthalten ist, und gehen Sie nicht einfach davon aus, dass bestimmte Möbel oder Inventar inbegriffen sind.
Was ist im Kaufpreis inbegriffen?
Sie sind begeistert von der voll ausgestatteten Küche, der Beleuchtung oder den Spielgeräten im Garten? Fragen Sie den Verkäufer, was im Kaufpreis enthalten ist, und gehen Sie nicht einfach davon aus, dass bestimmte Möbel oder Inventar inbegriffen sind. Einrichtungsgegenstände, die feste Bestandteile der Bausubstanz sind (wie Wasserhähne, Einbauschränke und Außenjalousien) sind im Kaufpreis enthalten. Auch Lampen können als integraler Bestandteil der Wohnung betrachtet werden. Verlangen Sie im Zweifelsfall eine schriftliche Auflistung des enthaltenen Inventars. So vermeiden Sie Enttäuschungen bei der Schlüsselübergabe.
Wie hoch sind die Nebenkosten?
Egal ob es sich um eine Eigentumswohnung oder ein Haus handelt, ist es in jedem Fall sinnvoll, sich zu erkundigen, wie viel der Verkäufer jeden Monat oder jedes Jahr für seine Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung gezahlt hat und wie hoch die Nebenkosten (Wasser, Gas, Strom) sind. Vergessen Sie nicht, ihn nach der Höhe der lokalen Steuern (Grundsteuer, Abfallmanagement, Abwasserentsorgung usw.) zu fragen, die von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein können. Dann wissen Sie, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, und können sich entsprechend darauf einstellen.
Im Falle einer Eigentümergemeinschaft informieren Sie sich über die Gemeinschaftskosten und deren Umfang (Wartung der Gemeinschaftsbereiche, des Aufzugs, der Grünflächen usw.).
Fragen zur Immobilie
In welchem Jahr wurde das Gebäude gebaut?
Das Alter des Gebäudes gibt Ihnen Hinweise auf den allgemeinen Zustand der Wohnung. Wenn diese alt ist, müssen Sie möglicherweise in den kommenden Jahren eventuelle Renovierungsarbeiten (Sanitär, elektrische Leitungen, Isolierung usw.) einplanen.
Welche Grenzen hat das Grundstück?
Informieren Sie sich über die genauen Grenzen des Grundstücks: Gehört diese Mauer zum Grundstück oder gehört sie dem Nachbarn? Gibt es eine Dienstbarkeit (Durchgangsrecht usw.)? So vermeiden Sie mögliche Konflikte mit der Nachbarschaft.
Welche Änderungen sind möglich?
Wenn das von Ihnen ausgewählte Objekt Sie wegen seines großen, flachen Grundstücks interessiert, das Ihnen ermöglichen würde, den Pool Ihrer Träume zu graben oder Renovierungen durchzuführen, informieren Sie sich im Voraus, um zu wissen, ob Sie rechtlich berechtigt sind, diese Änderungen vorzunehmen. Es wäre schade, Ihr Objekt zu erwerben und letztendlich in Ihren Projekten blockiert zu sein.
Weist die Immobilie Mängel auf?
Ihnen sind bei der Besichtigung feuchte Stellen oder Risse aufgefallen? Der Verkäufer muss Fragen zum Zustand der Immobilie, möglichen Mängeln oder Fehlern richtig und vollständig beantworten: Verwendung gefährlicher oder giftiger Stoffe, Vorhandensein von Termiten, Überschwemmungsgefahr oder Rechtsstreitigkeiten in der Vergangenheit. So lassen sich spätere Gerichtsverfahren vermeiden, und Sie können in voller Kenntnis der Sachlage entscheiden. Vorsicht: Der Verkäufer ist nicht verpflichtet, alle negativen Aspekte offenzulegen. Lassen Sie sich im Zweifelsfall von einem Fachmann begleiten, der in der Lage ist, mögliche Schwachstellen zu erkennen: Undichtigkeiten, unzureichende Anzahl von Anschlüssen usw. Machen Sie Fotos und halten Sie Ihre Beobachtungen schriftlich fest. Wenn Sie alle Informationen gesammelt haben, können Sie bei den Preisverhandlungen auf anstehende Renovierungskosten hinweisen.
Sind in der Vergangenheit Probleme aufgetreten?
Wenn es in der Vergangenheit Probleme gab, die behoben wurden, ist der Verkäufer nicht verpflichtet, diese bei der Besichtigung anzusprechen. Wenn Sie die entsprechenden Informationen haben, können Sie jedoch möglicherweise ähnliche Probleme in Zukunft vermeiden. Nutzen Sie die Chance und fragen Sie, ob Probleme aufgetreten sind und welche Lösungen dafür gefunden wurden. Vielleicht gibt Ihnen der Verkäufer bereitwillig Auskunft und nennt Ihnen sogar die Kontaktdaten der damals beauftragten Dienstleister.
Bitten Sie den Verkäufer, Ihnen die baurechtlichen Genehmigungen für vorgenommene Renovierungs- und Bauarbeiten zu zeigen.
Ist mit Renovierungsarbeiten zu rechnen?
Selbst wenn sich das Haus auf den ersten Blick in einem guten Zustand befindet, stellt sich die Frage, ob in Zukunft Arbeiten durchgeführt werden müssen. Um die hiermit verbundenen Kosten besser einplanen zu können, sollten Sie nach dem Alter von Dach, Fassade, Lüftungs-, Heizungs-, Elektro- und Sanitäranlagen, Elektrogeräten und Fenster fragen. Erkundigen Sie sich auch, wann und von wem die letzten Renovierungen und Reparaturen durchgeführt wurden. So können Sie abschätzen, was noch zu erledigen ist, um das Haus oder die Wohnung in den optimalen Zustand zu bringen. Bitten Sie den Verkäufer, Ihnen die Baugenehmigungen und behördlichen Genehmigungen für diese Arbeiten und eventuelle Nebengebäude (Garage, Veranda, Pool usw.) zur Verfügung zu stellen. Denn wenn solche Genehmigungen nicht existieren oder die Installationen nicht den Vorschriften entsprechen, könnte der aktuelle Eigentümer (also Sie) gezwungen sein, sich in Ordnung zu bringen und tief in die Tasche zu greifen.
Im Rahmen einer Eigentümergemeinschaft informieren Sie sich auch, ob Renovierungsarbeiten (Fassade, Dach usw.) in Angriff genommen oder kurz- oder langfristig geplant sind und wer dafür verantwortlich ist.
Gut zu wissen: Vergessen Sie nicht, nach dem Energieausweis oder Energiepass zu fragen, der seit 2007 obligatorisch ist. Er gibt Ihnen Hinweise auf den Energieverbrauch der Wohnung und ihre Treibhausgasemissionen. So erhalten Sie eine Vorstellung von möglichen Arbeiten, die zur Verbesserung der Energieeffizienz der Wohnung erforderlich sind, was Ihnen einen Verhandlungsspielraum verschafft.
Fragen zur Nachbarschaft und Umgebung
Gibt es Störfaktoren oder schwierige Nachbarn?
Wenn sich bei der Besichtigung zeigt, dass die Immobilie Ihre Erwartungen erfüllt, sollten Sie sich auch über die Umgebung und die Nachbarschaft erkundigen. Es wäre schade, wenn äußere Einflüsse (hohe Durchfahrtsgeschwindigkeit, starkes Verkehrsaufkommen, Geschäfte, Müll, heruntergekommene Häuser in der Nachbarschaft) oder laute Nachbarn Ihr tägliches Leben stören und Sie deshalb später Ihren Kauf bereuen. Stellen Sie dem Verkäufer Fragen zu diesem Thema. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass er mögliche Schwierigkeiten anspricht.
Zögern Sie nicht, ihn zu fragen, ob Immobilien- oder Entwicklungsprojekte in unmittelbarer Nähe der Immobilie geplant sind. Während einige Vorteile bieten können, könnte der Bau eines Gebäudes jedoch Ihre Aussicht beeinträchtigen und Sie daran hindern, die Landschaft zu genießen. Der Wert der Immobilie könnte in Zukunft negativ beeinflusst werden. Nutzen Sie die Gelegenheit, um zu fragen, ob das Wohnobjekt in einer Zone liegt, die natürlichen Risiken ausgesetzt ist.
Welche Vorteile bietet das Viertel?
Fragen Sie schließlich Ihren Gesprächspartner nach den Dienstleistungen in der Nähe: Kindergärten, Schulen, Geschäfte, öffentliche Verkehrsmittel, Parkplätze, Grünflächen usw. Diese Art von Informationen ist entscheidend, um Ihren Alltag zu organisieren und sich in Ihrem neuen Viertel zu orientieren.
Der Kauf einer Immobilie erfordert Vorbereitung und Planung. Die richtigen Fragen zu stellen, kann Ihnen helfen herauszufinden, ob Sie Ihr Traumhaus oder Ihre Traumwohnung gefunden haben. So vermeiden Sie es, eine Kaufentscheidung zu treffen, die Sie für den Rest Ihres Lebens bereuen.
* Inhalt aus dem Französischen übersetzt mit dem AI-Tool BIL GPT