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Mai 31, 2025

Wissenswertes über das Schulsystem in Luxemburg

Sie sind gerade nach Luxemburg zugezogen und machen sich Gedanken über die Beschulung Ihrer Kinder im Großherzogtum? Unterscheidet sich das Bildungssystem in Luxemburg sehr stark von dem in Ihrem Herkunftsland? Besteht die Möglichkeit, Ihre Kinder hier in die Schule zu schicken? Und was kostet das? Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es? myLIFE kommt vor an die Tafel und gibt Ihnen einen Überblick.*

Allgemeine Regelung

In Luxemburg besteht eine allgemeine Schulpflicht für alle Kinder, die vor dem 1. September des laufenden Jahres das 4. Lebensjahr vollendet haben und bis zum 1. September nach ihrem 16. Geburtstag. Der Austritt aus dem Bildungssystem ist erst nach 12 aufeinanderfolgenden Schuljahren möglich.

Gut zu wissen: Ab dem Schuljahr 2026-2027 wird die Schulpflicht bis zum Alter von 18 Jahren bestehen.

Die öffentliche Schule ist kostenlos und das Schuljahr beginnt in der Regel um den 15. September und endet um den 15. Juli. Zusätzlich zu den Feiertagen profitieren die Kinder von 6 Schulferienperioden: Allerheiligen, Weihnachten, Karneval, Ostern, Pfingsten und Sommerferien.

Die Ausbildung ist also eine Pflicht, aber auch ein Recht, wie im Gesetz vom 6. Februar 2009 über die Schulpflicht ausgeführt. Somit kann der kulturelle, soziale oder sprachliche Hintergrund eines Kindes nicht berücksichtigt werden, um seine Aufnahme in die Schule zu bestimmen.

Die Ausbildungsstufen und -zyklen in Luxemburg

Statt die Ausbildungsstufen und -zyklen im Großherzogtum anhand ihrer jeweiligen Bezeichnung mit denen anderer Länder zu vergleichen, nehmen wir eine Betrachtung gemäß den jeweils betroffenen Altersgruppen vor. Das soll unseren ausländischen Lesern die Zuordnung erleichtern. Im Schulsystem Luxemburgs werden drei Ausbildungsstufen unterschieden:

    • Die Früherziehung (enseignement précoce), von 3 bis 4 Jahren, die nicht verpflichtend ist.
    • Die Grundschule von 4 bis 12 Jahren. Dies sind 8 Jahre, die in 4 Lernzyklen unterteilt sind:
      • 1. Zyklus: Kinder von 4 bis 5 Jahren (oder ab 3 Jahren, wenn das Kind eine freiwillige Früherziehung besucht)
      • 2. Zyklus: Kinder von 6 bis 7 Jahren
      • 3. Zyklus: Kinder von 8 bis 9 Jahren
      • 4. Zyklus: Kinder von 10 bis 11 Jahren
    • Der Sekundarunterricht von 12 bis 19 Jahren, der also 7 Jahre umfasst. Dieser Zyklus gliedert sich in mehrere Orientierungslinien: klassischer, allgemeiner, europäischer, internationaler Unterricht, berufliche Ausbildung usw.

Anschließend gibt es natürlich noch das Hochschulwesen, insbesondere in Form der Universität, aber auf dieses soll im vorliegenden Artikel nicht eingegangen werden.

Anmeldemodalitäten

Wenn Ihr Kind in Luxemburg geboren wird und Sie es bei der Gemeinde anmelden, erhalten Sie automatisch eine Anmeldung für die Grundschule im Bezirk Ihres Wohnortes. Wenn Sie es in einer anderen Schule anmelden möchten, müssen Sie Ihre Wahl begründen, indem Sie beispielsweise angeben, dass die Person, die für die Betreuung des Kindes verantwortlich ist, in dieser Gemeinde wohnt oder dass Ihr Arbeitsplatz diesen Wechsel rechtfertigt.

Wenn Sie Ihren Antrag bei einer anderen Schule als der Ihrer Wohnsitzgemeinde stellen, müssen Sie dies begründen!

Für Kinder, die vor kurzem nach Luxemburg gekommen sind, erfolgt die Anmeldung zur Grundbildung (4 bis 11 Jahre) und zur Sekundarbildung (ab 12 Jahren) über den Service d’intégration et d’accueil scolaires (SIA). Der SIA wird dann die Sprachkenntnisse und schulischen Leistungen des Kindes bewerten, um die Klasse und das Niveau zu finden, die seinen Fähigkeiten entsprechen. Weitere Informationen finden Sie in der Broschüre: Willkommen in der Luxemburger Schule.

Die Aufnahme eines nicht in Luxemburg ansässigen Kindes ist nicht speziell gesetzlich geregelt. Das bedeutet nicht, dass ein solcher Fall nicht möglich ist. Die Aufnahme des Kindes in die Grundbildung hängt von der Entscheidung der Gemeinde und den von den Eltern vorgebrachten Gründen ab. Für die Sekundarschulbildung entscheidet die Schulleitung, ob das Kind aufgenommen wird oder nicht.

Für die Anmeldung Ihres Kindes in einer privaten Einrichtung empfiehlt es sich nachdrücklich, dies frühzeitig zu tun – je früher, desto besser –, am besten schon während der Schwangerschaft!

Welche Arten von Einrichtungen gibt es?

Wie in allen europäischen Ländern gibt es auch in Luxemburg öffentliche und private Schulen. Die Privatschulen sind im Gegensatz zu den öffentlichen Einrichtungen kostenpflichtig. Neben dem finanziellen Aspekt ist zu beachten, dass die Privatschulen eine individuelle interne Arbeitsweise und einen eigenen pädagogischen Ansatz aufweisen. Anders als öffentliche Einrichtungen folgen nicht alle von ihnen dem offiziellen Programm des Luxemburger Ministeriums für Bildung.

Wir wollen hier keine umfassende Liste aller in Luxemburg vorhandenen Einrichtungen aufführen, aber die Entscheidung zwischen einer privaten oder öffentlichen Einrichtung kann Ihnen bereits sehr dabei helfen, Ihre Auswahl zu verfeinern. Finden Sie das gesamte schulische Angebot in Luxemburg auf der Website des ministère de l’Éducation nationale, de l’Enfance et de la Jeunesse: schulisches Angebot der Grundbildung und schulisches Angebot der Sekundarbildung.

In Luxemburg gibt es internationale schulische Einrichtungen (…), die sich an die in Luxemburg lebenden Ausländer oder Grenzgänger wenden, die ihre Kinder in Luxemburg zur Schule schicken möchten.

Neben dem „klassischen“ Bildungssystem gibt es in Luxemburg internationale Schulen an, die eine Ausbildung in französischer, englischer oder deutscher Sprache für Expats oder Grenzgänger anbieten, die ihre Kinder in Luxemburg einschulen möchten. Diese Einrichtungen sind privat. Unter diesen Links finden Sie nähere Informationen zum internationalen Schulangebot sowie zum Schulbesuch ausländischer Schüler.

Gut zu wissen: um Ihnen zu helfen, die Schule zu finden, die am besten zu Ihren Kindern passt, besuchen Sie die Website www.orientation.lu.

Wägen Sie die verschiedenen Optionen in Ruhe gegeneinander ab und berücksichtigen Sie dabei insbesondere die Muttersprache Ihres Kindes sowie seine Fähigkeit, schnell neue Sprachen zu erlernen.

In welchen Sprachen wird unterrichtet?

Der Sprachunterricht nimmt einen wichtigen Platz im Bildungssystem ein. In Schulen, die dem offiziellen Lehrplan folgen, sprechen die Lehrer während des fakultativen Frühpädagogikjahres (zwischen 3 und 4 Jahren) und des ersten Zyklus der Grundbildung (zwischen 4 und 5 Jahren) mit ihren Schülern Luxemburgisch. Die Kinder lernen, Luxemburgisch zu verstehen und sich auszudrücken, und erhalten auch eine Einführung in die französische Sprache.

Ab dem Alter von 6 Jahren (Zyklus 2) wird Deutsch die Unterrichtssprache, in der die Kurse erteilt werden, und das mündliche Französischlernen wird fortgesetzt. In den Zyklen 3 und 4 (zwischen 8 und 11 Jahren) bleibt Deutsch die Unterrichtssprache, und das schriftliche Französischlernen wird eingeführt.

Im Sekundarbereich variiert der Gebrauch der Sprachen je nach gewähltem Programm, aber grundsätzlich bleibt Deutsch in den ersten vier Jahren die Hauptunterrichtssprache (außer in Französisch- und Mathematikkursen). Französisch wird dann in den folgenden Jahren zur Unterrichtssprache.

Gut zu wissen: Kinder, die die in der Schule verwendete Sprache nicht sprechen, können je nach Situation spezifische Programme mit Sprachunterstützung (Aufnahmeklassen, Integration usw.) besuchen. Erkundigen Sie sich beim Service d’intégration et d’accueil scolaires (SIA).

In einigen Einrichtungen, insbesondere privaten, ist die mündliche Praxis der drei Hauptsprachen (Luxemburgisch, Deutsch und Französisch) bereits ab der frühen Bildung üblich. Schließlich sind in sogenannten europäischen oder internationalen Schulen Englisch, Französisch oder Deutsch die vorherrschenden Unterrichtssprachen.

Und dies waren lediglich die reinen Unterrichtssprachen – natürlich haben die Schüler in der Sekundarstufe auch die Möglichkeit, Fremdsprachen wie Englisch, Spanisch, Italienisch oder Latein und in bestimmten Einrichtungen sogar Chinesisch zu lernen.

Finden Sie alle nützlichen Informationen über Schulen in Luxemburg auf der Website des Ministère de l’Éducation nationale, de l’Enfance et de la Jeunesse.

Das Großherzogtum bietet ein umfassendes Schulangebot für Schüler aller Altersgruppen an, das zudem auf das internationale Publikum im Land zugeschnitten ist: Es besteht die Wahl zwischen öffentlichen und privaten Schulen, luxemburgischen und europäischen Programmen sowie einem klassischen und technischen Zweig. Sie als Eltern haben die Wahl und sollten sich die Zeit nehmen, dieses Thema mit Ihren Kindern zu erörtern und gemeinsam die für Ihre Kinder richtige Entscheidung zu treffen.

* Inhalt aus dem Französischen übersetzt mit dem AI-Tool BIL GPT