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Dezember 22, 2024

Autokauf: wissen, was man haben will

  Gesammelt von myLIFE team me&myFAMILY November 4, 2022 1378

Bedürfnisse kennen – Budget definieren – Profis vertrauen

Das Autofestival steht vor der Tür – seit mittlerweile 59 Jahren gibt es das Event, das irgendwie zum Großherzogtum gehört. Luxemburg ist eine Autonation und das Festival ist seit jeher die Gelegenheit „par excellence“, sich über neue technische Trends und Errungenschaften in der Automobilindustrie zu informieren. Und Zahlen belegen die Bedeutung des Events: Bis zu 30 Prozent des gesamten Verkaufs wird erfahrungsgemäß zwischen Januar und März getätigt.

Keine spontane Angelegenheit

Nun ist der Autokauf für die meisten keine spontane Angelegenheit und setzt eine gewisse Vorbereitung voraus. Demnach lohnt es sich, eine Liste mit allen Punkten zu erstellen, die in Sachen Auto für einen wichtig sind. Benötigt man einen großen Kofferraum? Sind mindestens fünf Sitzplätze vonnöten? Sind bestimmte Sicherheitsausstattungen ein Muss? Das Beantworten solcher Fragen grenzt das Spektrum der potenziellen Fahrzeuge ein. So ergibt sich nach und nach eine erste Liste, die sich dann finanziellen Möglichkeiten anpassen lässt. Danach müssen nur noch zwei grundlegende Entscheidungen getroffen werden: Diesel oder Benziner? Neuwagen oder Gebrauchtfahrzeug?

Die Entscheidung, ob neu oder gebraucht, hängt im Wesentlichen vom Budget ab. Neuwagen sind in der Anschaffung teurer und haben einen hohen Wertverlust, profitieren aber von einer Herstellergarantie und somit niedrigeren Wartungskosten. Gebrauchtwagen sind in der Anschaffung günstiger, im Unterhalt jedoch teurer. Weitere Details, bzw. Vor- und Nachteile sind im Infokasten aufgelistet.

Benzin oder Diesel?

Insgesamt müssen Sie beim Vergleich von Benzin und Diesel folgende Kriterien berücksichtigen: Kosten für den Kraftstoff, Verbrauch, Kosten für die Anschaffung, Wirtschaftlichkeit, Kosten für die Versicherung, Kosten für die Steuer, jährliche Laufleistung, Kurz- oder Langstrecke.

In der Vergangenheit war Diesel stets günstiger als Benzin. Großzügige Steuervorteile haben dazu beigetragen. In der EU ist das der Fall, weltweit allerdings nicht und dort fristet der Dieselmotor eher ein Schattendasein. Vorerst bleibt der Vorteil in Europa damit beim Diesel – solange der steuerliche Aspekt erhalten bleibt.

Vor nicht viel mehr als fünf Jahren lag der Verbrauchsvorteil des Dieselmotors noch bei rund 30 Prozent, aktuell sind es nur noch 20 bis 25 Prozent. Die Technik der Benzinmotoren wurde deutlich verbessert, wohingegen der weitere Fortschritt der ausgereizten Dieselmotoren nur noch in Grenzen möglich ist. Die Abgasreinigung ist ein weiteres Problem für den Dieselmotor, denn darunter leidet der Verbrauch: Partikelfilter und weitere Maßnahmen zur Abgasreinigung erhöhen diesen.

War einst die Frage „Diesel oder Benziner“ zentrales Thema beim Autokauf kommt nun die Elektromobilität hinzu.

Wer mehr als 20 000 Kilometer pro Jahr fährt, wird vermutlich auch 2022 noch günstiger mit einem Diesel unterwegs sein. Fast immer ist ein Diesel aber in der Anschaffung teurer als ein Benziner. Ein Dieselmotor muss viel höheren Druckzuständen in den Zylindern standhalten als ein Benzinmotor. Die aufwendigen Motoren sind in der Herstellung doppelt so teuer, was an den Endkunden weitergegeben werden muss.

Die Haltbarkeit des Dieselmotors war früher ein überzeugendes Verkaufsargument. Die Motoren waren eher schwach auf der Brust, relativ einfach gebaut und hielten daher sehr lange. Die heutigen, komplexen Selbstzünder laufen in der Regel, wie Benziner, rund 200 000 Kilometer.

War einst die Frage „Diesel oder Benziner“ zentrales Thema beim Autokauf, kommt nun die Elektromobilität hinzu. Wer sich für ein Elektroauto entscheiden möchte, muss genau wissen, welches seine Bedürfnisse sind und was er von seinem Wagen erwartet. Zur Förderung von Elektro- und sanfter Mobilität gibt es seitens der Regierung Programme.

Wer mehr als 20 000 Kilometer pro Jahr fährt, wird vermutlich auch 2022 noch günstiger mit einem Diesel unterwegs sein.

Limits sind wichtig

Ganz allgemein sind beim Autokauf Limits wichtig. Da wäre zum ersten die Sache mit dem Budget. Es ist unverzichtbar, sich ein Limit zu setzen und sich daran zu halten, damit man seinen Kauf nicht bereut, wenn es bereits zu spät ist. Auch bei der Finanzierung via Kredit oder Leasing ist es ratsam, etwa Limits für Rückzahlungen zu definieren. Eine Kreditaufnahme kann übrigens auch den Vorteil haben, von Steuervorteilen zu profitieren. Die Schuldzinsen für ein persönliches Darlehen in Höhe von maximal 672 Euro im Jahr (pro Person, die im Haushalt lebt) sind absetzbar.

Manche Händler bieten auch Finanzierungslösungen an. Abgesehen von Sonderkonditionen (z.B. von einer Marke angebotene 0%-Finanzierung) hat der von Banken gewährte Kredit in der Regel günstigere Bedingungen. Dies gilt umso mehr, da die beim Händler verlangte Anzahlung in der Regel höher ist. Jede Situation ist anders gelagert. Daher sollte man vor einer Entscheidung vergleichen und verhandeln.

Professionelles Know-how

Ganz allgemein gilt die Regel, dass man stets bei einem professionellen Händler kaufen sollte, besonders wenn man sich nicht mit Autos auskennt. Deren Gebrauchtwagen sind zwar etwas teurer, man hat aber die Sicherheit, ein geprüftes Fahrzeug mit Garantien zu erwerben. Ganz zu schweigen von dem großen Verhandlungsspielraum, wenn man sein jetziges Fahrzeug beim Händler in Zahlung gibt.

Ein gutes Gefühl ist oft mehr wert als große Versprechungen. Egal ob neu oder gebraucht, man sollte stets eine Probefahrt mit dem gewünschten Fahrzeug machen. So lässt sich immer noch am besten prüfen, ob es den eigenen Erwartungen entspricht.

Die administrativen Schritte

Kaufen Sie bei einem Händler, kümmert sich dieser im Gegensatz zu Privatanbietern normalerweise um die administrativen Angelegenheiten. Diese unterscheiden sich, je nachdem in welchem Land das Fahrzeug erworben und zugelassen wird.

Unabhängig vom Land, in dem der Kauf erfolgt, müssen folgenden Dokumente übergeben werden:

    • der Kaufvertrag (Privatverkauf), bzw. die Rechnung (Händler);
    • die Zulassungsbescheinigung (die „Carte grise“ des Vorbesitzers in Frankreich und Belgien, die Zulassungsbescheinigung Teil I und Teil II in Deutschland und Luxemburg) bei Gebrauchtwagen;
    • die Konformitätserklärung, insbesondere wenn ein Auto im Ausland gekauft wird;
    • das Scheckheft (empfohlen, als Nachweis für die regelmäßige Wartung und den Kilometerstand);
    • einen höchstens zwei Monate alten Car-Pass (Nachweis des Kilometerstands) bei in Belgien gekauften Gebrauchtwagen.

Je nachdem, in welchem Land man das Fahrzeug zulassen möchten, sind weitere Unterlagen nötig: eine Prüfbescheinigung (insbesondere in Luxemburg, Belgien, Frankreich und Deutschland), einen „Quitus fiscal“ (Bescheinigung für Mehrwertsteuerbefreiung bei Gebrauchtwagen) der französischen Steuerbehörde (Frankreich), eine Vignette 705 vom Zoll (Belgien und Luxemburg).

Wenn der Autokauf im Ausland erfolgt, gelten im Hinblick auf die Mehrwertsteuer besondere Regeln. Bei Neuwagen, d.h. Fahrzeugen, die jünger als sechs Monate oder weniger als 6.000 Kilometer gelaufen sind, wird die Mehrwertsteuer im Wohnsitzland bezahlt.

Bei Gebrauchtwagen, d.h. Fahrzeugen, die älter als sechs Monate und mehr als 6.000 Kilometer gelaufen sind, fällt im Wohnsitzland keine Mehrwertsteuer an. Wer bei einem Händler kauft, zahlt die im Land des Kaufs geltende Mehrwertsteuer. Bei Privatverkäufen ist keine Mehrwertsteuer zu entrichten.

Bevor man mit dem neuen Auto auf die Straße darf, sind weitere Steuern erforderlich, insbesondere in Luxemburg (Zulassungssteuer in Form einer Gebührenmarke – „Droit de chancellerie“, Kfz-Steuer), in Belgien (Kfz-Steuer, Zulassungssteuer), in Frankreich (Regionalsteuer, CO2-Steuer) und in Deutschland (Kfz-Steuer, Zulassungssteuer).

Aufgepasst: Vor dem Kauf eines neuen Fahrzeugs müssen Sie Ihre Versicherung informieren. Eine vorläufige Versicherungsbescheinigung ist Pflicht. Wenn man ein Auto im Ausland kauft, werden für den Heimweg Kurzzeitkennzeichen benötigt. Infos gibt es bei der Zulassungsbehörde im Land des Kaufs.

Neues Auto oder Gebrauchtwagen?

Erprobtes Finanzierungsmittel: Nützliche Infos zum persönlichen Darlehen

Man braucht ein neues Auto oder will ein anderes Projekt mit relativ hohen Ausgaben verwirklichen, verfügt aber nicht über die erforderlichen Mittel, oder möchte nicht aufs Ersparte zurückgreifen: das persönliche Darlehen (der so genannte „prêt personnel“) ist der richtige Weg.

Ein persönliches Darlehen wird häufig auch als Verbraucherkredit bezeichnet und ist nichts anderes als ein Kreditvertrag. Gemäß diesem Vertrag wird einer Privatperson ein bestimmter Geldbetrag zur Verfügung gestellt, der von dieser anschließend in regelmäßigen (üblicherweise monatlichen) und konstanten Raten über einen bestimmten Zeitraum zurückgezahlt wird. Ein persönliches Darlehen unterscheidet sich also von einem Immobilienkredit, den man für einen Haus- oder Wohnungskauf aufnimmt.

Man unterscheidet zwischen zwei Formen des persönlichen Darlehens. Das zweckgebundene persönliche Darlehen dient dem Kauf eines bestimmten Objekts, wie z.B. einem Auto oder Mobiliar. Darüber hinaus können damit Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten finanziert werden. In einem solchen Fall müssen dem Darlehensgeber ein Kaufbeleg oder, etwa bei Arbeiten am Haus, einen Kostenvoranschlag vorgelegt werden. Das zweckungebundene Darlehen dient hingegen keiner festgelegten Ausgabe. Der Betrag wird zur Verfügung gestellt, ohne dass genaue Angaben zu seiner Verwendung erforderlich sind.

Es lohnt sich, eine Liste mit allen Punkten zu erstellen, die in Sachen Auto für einen wichtig sind.

Persönliche Darlehen können nach Überprüfung des finanziellen Profils durch das Geldinstitut, bei dem man den Kredit beantragt hat, relativ schnell gewährt (oder abgelehnt) werden. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass ein persönliches Darlehen keinerlei Eigenkapital erfordert und während der gesamten Vertragslaufzeit fest verzinst ist. Die Tilgungsraten und Laufzeiten variieren je nach Bank-, bzw. Geldinstitut, bei dem der Verbraucherkredit aufgenommen wird. Gemäß unseren Recherchen sind den meisten Luxemburger Instituten allerdings drei Grundsätze gemein:

    • Der maximal gewährte Kreditbetrag beträgt größtenteils höchstens 100 000 Euro.
    • Der Zeitraum, währenddessen der Kredit zurückgezahlt werden muss, liegt üblicherweise zwischen zwölf und 60 Monaten. Diese relativ kurze Frist kann je nach Höhe des Darlehens schnell zu hohen Monatsraten führen.
    • Persönliche Darlehen sind oftmals mit höheren Zinsen verbunden als Immobiliendarlehen.

Unter der Voraussetzung eines Lohnsteuerjahresausgleichs in Luxemburg oder bei Abgabe der Steuererklärung kann ein persönliches Darlehen unter der Rubrik „Sonderausgaben geltend gemacht werden. Sie können für jede zu Ihrem Haushalt gehörende Person Sollzinsen in Höhe von jährlich 672 Euro von Ihrem in Luxemburg zu versteuernden Einkommen absetzen. Bestimmte Lebensversicherungsprämien in Verbindung mit einem persönlichen Darlehen können bis zu einer Höhe von jährlich 672 Euro für jede zu Ihrem Haushalt gehörende Person vom steuerpflichtigen Einkommen abgesetzt werden. Achtung: Der absetzbare Höchstbetrag in Höhe von 672 Euro pro im Haushalt lebender Person und Jahr umfasst sämtliche Sollzinsen und abzugsfähigen Versicherungsprämien.

Wie bei allen Krediten ist man auch bei persönlichen Darlehen zur Rückzahlung verpflichtet und daher in bestimmten Fällen dem Risiko der Überschuldung ausgesetzt. Man sollte immer daran denken, dass es Geld kostet, sich Geld zu leihen.