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April 19, 2024

Clevere Strategien für das Sparen im Alltag – auf lange Sicht

Oft sind es die kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen. Das gilt insbesondere für Ihre Finanzen, denn wenn Sie hier und da ein wenig Geld zurücklegen, können im Laufe der Zeit durchaus größere Summen zusammenkommen. Geld auszugeben ist immer verlockender, als zu sparen. Doch wenn man sieht, wie sich kleine, tägliche Ersparnisse langfristig summieren können, ist das vielleicht ein Ansporn, regelmäßig Geld beiseitezulegen. Hier sind sechs Ideen, die Sie ausprobieren können.

Kontrollieren Sie Ihre Ausgaben

Mit Apps für die persönlichen Finanzen ist es viel einfacher, den Überblick über Ihre täglichen Ausgaben zu behalten. Sie können Transaktionen erfassen, einen Statusbericht über Ihr monatliches Budget erstellen, Abonnements verwalten und Sie an Steuerzahlungstermine erinnern. Darüber hinaus können sie die Entwicklung Ihrer Ausgaben analysieren und Ihnen helfen zu verstehen, wohin Ihr Geld fließt.

Es gibt sogar einige Apps, die Ihr Kleingeld auf ein Spar- oder Anlagekonto einzahlen. Sie runden bei jedem Ihrer Einkäufe auf den nächsten Euro auf und überweisen die Differenz automatisch auf ein Bargeldkonto oder an ein Anlageportfolio.

Wenn es Ihnen gelingt, mithilfe dieser kleinen Abzüge 200 Euro pro Monat zu sparen und das Geld zu 3% angelegt wird, dann ergibt sich in 20 Jahren eine Summe von insgesamt 65.800 Euro. So könnten Sie vielleicht etwas früher in Rente gehen oder sich eine Anschaffung leisten, die ansonsten unmöglich gewesen wäre.

Je nach Funktionsweise des Programms könnten sich die von Ihnen eingezahlten Beträge verdoppeln.

Profitieren Sie von den Vorteilen der betrieblichen Altersvorsorge

Hier bekommen Sie im wahrsten Sinne des Wortes Geld geschenkt. Manche Arbeitgeber bieten Ihnen Zugang zu einer betrieblichen Altersvorsorge, in die sowohl Sie selbst als auch das Unternehmen einzahlen. Häufig sind diese Altersvorsorgeprogramme mit Steuerermäßigungen verbunden, was den Wert der einzelnen Beiträge zusätzlich erhöht. Je nach Funktionsweise des Programms könnten sich die von Ihnen eingezahlten Beträge verdoppeln.

Wie andere Anlagestrategien profitieren auch betriebliche Altersvorsorgeprogramme vom Zinseszinseffekt. 100 Euro, die im Alter von 20 Jahren angelegt und mit 3% jährlich verzinst werden, wären im Alter von 60 Jahren 331,50 Euro wert, während die gleichen 100 Euro, wenn sie im Alter von 40 Jahren angelegt werden, 20 Jahre später nur einen Wert von 182 Euro hätten. Je länger Sie die Altersvorsorge vor sich herschieben, desto mehr müssen Sie anlegen, um im Ruhestand ein Ihren Bedürfnissen entsprechendes Einkommen zu erzielen.

Prüfen Sie die Zinsen Ihres Immobiliendarlehens

Bei einem Immobiliendarlehen kann der Unterschied zwischen einem festen Zinssatz und einem variablen Zinssatz beträchtlich sein. Aufgrund des Anstiegs der Inflation und der Zinssätze seit Ende 2021 ist es nun sogar noch wichtiger, die richtige Option zu wählen. Ende 2021 konnten sich die Darlehensnehmer in einigen Ländern für einen bestimmten Zeitraum (in der Regel bis zu fünf Jahre, in Luxemburg aber auch mehr als zehn Jahre) einen festen Zinssatz von nur 1,8% sichern, während ein normaler variabler Zinssatz mehr als 4,5% betragen konnte.

Seitdem hat sich viel verändert. In Luxemburg lag der durchschnittliche variable Zinssatz für Wohnimmobiliendarlehen im November 2023 bei 4,73%, während der durchschnittliche feste Zinssatz auf 4,15% gestiegen war. Da aufgrund der Inflation die jahrzehntelangen Prognosen im Hinblick auf das langfristige Zinsniveau nunmehr hinfällig sind, sollte man mehr denn je darauf achten, dass man nicht mehr als nötig zahlt. Bei einem Immobiliendarlehen in Höhe von 500.000 Euro mit einer Laufzeit von 25 Jahren könnte sich die Differenz auf 2.900 Euro pro Jahr summieren – und damit auf über 35.000 Euro über die gesamte Laufzeit des Darlehens.

Nutzen Sie Sonderangebote

Größere Anschaffungen sind nur selten dringend. Mit einem alten, abgewetzten Sofa können Sie sicher noch etwas länger leben und neue Küchengeräte brauchen Sie auch nicht sofort. Wenn Sie bis zu einem Schlussverkauf warten, bei dem mehrmals pro Jahr Rabatte auf diese Dinge gewährt werden, können Sie viel Geld sparen. Der Zeitpunkt solcher Schlussverkäufe ist in der Regel vorhersagbar. Sie finden meist nach Weihnachten bzw. zu Jahresbeginn und im Sommer statt.

Ein cleveres Einkaufsverhalten zahlt sich das gesamte Jahr über aus. Mit dem Internet ist es viel einfacher geworden, den günstigsten Preis für einzelne teure Produkte wie Fernseher, Computer, Möbel oder Haushaltsgeräte zu finden.

Es liegt nahe, dass die Geschäfte vor der Weihnachtszeit die Preise für Winterkleidung und im Sommer die Preise für Bademode erhöhen. Meist ist es günstiger zu kaufen, wenn die Nachfrage niedriger ist.

Sofern möglich, lohnt es sich immer, Artikel außerhalb der Saison zu erwerben. Es liegt nahe, dass die Geschäfte vor der Weihnachtszeit die Preise für Winterkleidung und im Sommer die Preise für Bademode erhöhen. Meist ist es günstiger zu kaufen, wenn die Nachfrage niedriger ist.

Vermeiden Sie Impulskäufe

Online-Shopping ist eine Gefahr für den sorgsamen Umgang mit Geld. Es ist zu einfach, Dinge zu kaufen, ohne vorher ausreichend darüber nachzudenken, oder weil man gerade einen schlechten Tag hatte. Wenn möglich, sollten Sie 48 Stunden abwarten, bevor Sie sich endgültig zum Kauf entscheiden. Dann haben Sie die Möglichkeit, zu überlegen, ob Sie den Artikel wirklich dringend brauchen oder auf ein besseres Angebot warten sollten – oder ob es am besten wäre, das Geld einfach zu sparen.

Darüber hinaus empfehlen Finanzexperten, die Daten Ihrer Zahlungskarten nicht auf Computern oder anderen Geräten zu speichern. Das mag vielleicht effizienter sein, macht es Ihnen aber auch sehr viel einfacher, Geld auszugeben. Je mehr Zeit Sie haben, um über einen Kauf nachzudenken, desto besser.

Behalten Sie Ihre Lastschriften und Abos im Blick

Das Lastschriftverfahren ist zwar eine bequeme Zahlungsart, doch Lastschriften bestehen manchmal weiter, obwohl die damit erworbene Dienstleistung längst nicht mehr genutzt wird. Vielleicht zahlen Sie noch Versicherungsbeiträge für Mobiltelefone, die Sie schon längst durch ein neues Modell ersetzt haben, oder Ihre Abonnements für Dienste oder Inhalte, die Sie überhaupt nicht mehr nutzen, laufen einfach weiter.

Das kostet Sie möglicherweise nur 10 oder 20 Euro monatlich hier und da, aber in der Summe sind das Geldbeträge, für die Sie eine bessere Verwendung hätten. Schon 50 Euro pro Monat können dazu beitragen, einen beträchtlichen Betrag anzusparen, wenn sie lange genug angelegt werden.

Die meisten Banken bieten ihren Kunden die Möglichkeit, eine Liste der Lastschriften einzusehen, die von ihrem Konto abgehen. Stornieren Sie alle, mit denen Sie für Dinge zahlen, die Sie nicht mehr nutzen. Das kann mühselig sein, aber wenn Sie sehen, wie viel Geld Sie in den letzten Jahren verschwendet haben, dann motiviert Sie das vielleicht zum Handeln und sorgt dafür, dass Sie künftig besser aufpassen.

Beim Vermögensaufbau geht es vor allem darum, gute Angewohnheiten im Umgang mit Geld zu entwickeln. Wenn Ihre Ersparnisse erst einmal zu wachsen beginnen, kann das ein starker Ansporn zum Weitersparen sein. Es dauert eine gewisse Zeit, bis einem diese Angewohnheiten in Fleisch und Blut übergehen, doch schon kleine Schritte können langfristig viel bewirken.

Geld auszugeben ist immer verlockender, als zu sparen. Doch wenn man sieht, wie kleine Ersparnisse langfristig zu größeren Summen anwachsen, kann das ein starker Ansporn sein, regelmäßig Geld zur Seite zu legen.