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April 26, 2024

Ein neuer Lebensabschnitt

Der Einzug in die erste eigene Wohnung ist einer der entscheidenden Schritte beim Erwachsenwerden, und zwar unabhängig davon, warum man der familiären Sicherheit den Rücken kehren möchten: Sei es, weil der Arbeits- oder Studienort weit entfernt ist, das Zusammenleben mit den Eltern zusehends schwieriger geworden ist, man mit einem Partner bzw. Partnerin zusammenziehen oder einfach unabhängig sein möchte. Dabei geht es nicht nur darum, das Elternhaus zu verlassen, sondern vor allem darum, Verantwortung zu übernehmen.

In Luxemburg betrug das durchschnittliche Alter beim Auszug aus dem Elternhaus im Jahr 2019 20,1 Jahre. Wie aus den Zahlen der im Sommer 2019 von Statista Research veröffentlichten Erhebung hervorging, lag der EU-Durchschnitt bei 25,9 Jahren.

Ausgaben planen

Bevor man in die erste eigene Wohnung einzieht, muss man wissen, dass eine Reihe an Ausgaben auf einen zukommen. Man sollte auf keinen Fall nur die monatliche Miete im Auge haben, sondern auch alle anderen Kosten, die in Verbindung mit einer Mietwohnung entstehen. Die Miete hängt von der Lage, der Größe und den Merkmalen der Wohnung (Zimmerzahl, Keller, Gegensprechanlage, Balkon usw.) ab und ist grundsätzlich zu Beginn des Monats im Voraus zu zahlen.

Zu den Nebenkosten zählen unter anderem Wasser, Strom und/oder Gas, Heizung, Reinigung der Gemeinschaftsbereiche und Müllabfuhr. Der Eigentümer der Immobilie kann Ihnen nähere Angaben zur Höhe der monatlichen Nebenkosten machen.

Die Kaution ist einmalig bei Unterzeichnung des Mietvertrags zu zahlen und wird, sofern die Wohnung keine Schäden aufweist, beim Auszug zurückerstattet. Sie kann bis zu drei Monatsmieten betragen.

Die Hausrat- und Gebäudeversicherung deckt unter anderem Feuer- und Wasserschäden sowie Einbruch ab. Die Beitragshöhe unterscheidet sich je nach den gewählten Versicherungsleistungen.

Wenn man einen Immobilienmakler mit der Wohnungssuche beauftragt, fallen darüber hinaus auch Maklergebühren an. Diese können sich auf bis zu drei Monatsmieten belaufen.

Um anfallende Kosten gering zu halten, kann man nach einem Zimmer in einem Studentenwohnheim oder einer Wohngemeinschaft suchen. Wohngemeinschaften sind in Luxemburg weit verbreitet und für viele Studierende und junge Berufstätige die ideale Option, um sich die Miet- und Nebenkosten mit mehreren Mitbewohnern zu teilen.

Wer eine Wohnung gefunden hat, muss verschiedene außerordentliche Kosten mit einrechnen. Die Inbetriebnahme der Zähler: Wenn die neue Wohnung nicht zum Zeltplatz werden soll, muss man den Wasser-, Gas- und/oder Stromversorger vor dem Einzugsdatum kontaktieren. Der Umzug: Mit einem Umzugsunternehmen spart man zwar Zeit und Mühen, die Kosten sind so jedoch am höchsten. Wer den Umzug mit Freunden selbst organisiert, muss aber auch mit Kosten für Umzugskartons und den Umzugswagen rechnen. Die Ausstattung der Wohnung: Jede Wohnung muss über eine gewisse Grundausstattung verfügen (Bett, Tisch, Stühle, Kleiderschrank, Kühlschrank). Auch an den Haushalt denken: Teller, Besteck, Töpfe und Pfannen sowie Geschirrtücher, Handtücher, Bettdecke und Kopfkissen werden gebraucht.

Sparpotenzial nutzen

Um Kosten in den eigenen vier Wänden zu drücken, besteht die Möglichkeit, Familienmitglieder und Freunde um Hilfe zu bitten und nach ausrangierten Möbeln oder nicht mehr benötigtem Geschirr zu fragen. Fehlende Dinge könne auch in Second-Hand-Läden gekauft werden. Schließlich gibt es Kredite zur Ersteinrichtung einer Wohnung, die jungen Berufstätigen und Studierenden den Einzug erleichtern. Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine möblierte Wohnung zu mieten, was jedoch den Mietpreis erhöht.

Nach der Einrichtung des neuen Zuhauses kommen eine Reihe unvermeidlicher, alltäglicher Kosten auf einen zu, die im Budget berücksichtigt werden müssen. Hierzu zählen Ausgaben für Einkäufe, Handy-, Internet- und TV-Verträge, ein Auto (Kraftstoff, Wartung, Versicherung), ÖPNV-Tickets, die Gesundheit (Zusatzversicherung, Arzt, Zahnarzt, Brille) sowie natürlich Hobbies und Freizeitaktivitäten.

Ein Umzug ist ein Neuanfang und damit der ideale Moment, um unnötige Ausgaben zu streichen oder etwa die Versicherung oder den Mobilfunkanbieter zu wechseln. Es empfiehlt sich gleich zu Beginn die richtigen Sparmaßnahmen zu ergreifen.

Auch administrative Aspekte sollte man nicht vergessen. Unabhängig sein bedeutet auch, dass man Behörden über einen Umzug informiert und sich um Steuern, Zusatzversicherungen, Bankgeschäfte, Arzttermine usw. selbst kümmert.

Ein Umzug ist ein Neuanfang und damit der ideale Moment, um unnötige Ausgaben zu streichen.

Veränderungen sind aufregend und beunruhigend zugleich. Doch sie ermöglichen neue Erfahrungen, an denen man nur wachsen kann. Auch in finanzieller Hinsicht. Ein Budget aufzustellen macht Sinn. Dabei sollte man logisch vorgehen, und lernen, mit dem eigenen Geld umzugehen. Und sich ans Budget zu halten.