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Dezember 23, 2024

Hat die Gesundheitskrise Ihr Sparverhalten verändert?

  Gesammelt von myLIFE team me&myFAMILY September 7, 2021 2700

Die Corona-Krise hat nicht nur unseren Alltag und unser Lebensweise verändert, sondern auch dazu geführt, dass wir weniger konsumieren. Die Sparguthaben erreichten vor diesem Hintergrund ein Rekordniveau. Was bedeutet dies und was sollte man mit dem gesparten Geld tun?

Seit mehr als einem Jahr wird unser Alltag durch die Corona-Krise und die Beschränkungen bestimmt. Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie als nicht lebensnotwendig eingestufte Geschäfte waren über Wochen oder sogar Monate geschlossen. Aufgrund der Telearbeit mussten viele nicht zur Arbeit pendeln, und bedingt durch die Lockdowns gab es kaum Möglichkeiten, auszugehen. Infolgedessen sind die Ausgaben der Privathaushalte entsprechend gesunken. Darüber hinaus sind viele Verbraucher in Europa, darunter auch in Luxemburg, angesichts der Unsicherheit infolge der Pandemie besorgt und bleiben vorsichtig. Das Ergebnis: Die Ersparnisse sind 2020 sprunghaft angestiegen.

Die Krise treibt die Sparquote nach oben

Aufgrund der Krise haben Sie 2020 wahrscheinlich für eine gewisse Zeit im Homeoffice gearbeitet, Ihre Kinder beim Homeschooling unterstützt oder sind einfach zu Hause geblieben. Da Geschäfte, Restaurants und Freizeiteinrichtungen geschlossen und Auslandsreisen verboten waren und einige auch Gehaltseinbußen verkraften mussten, haben viele ihre Gewohnheiten verändert. Obwohl Ihre Ausgaben für Dinge, die zu Hause konsumiert werden, wie das Eis vor dem Fernseher, gestiegen sind, haben Sie in diesem Zeitraum dennoch insgesamt Geld gespart.

Die Konsumausgaben der Privathaushalte sind 2020 um 6 % gesunken, während die Ersparnisse um 26 % gestiegen sind.

Gemäß einer Studie des Statec vom Dezember 2020 sind die Konsumausgaben der Privathaushalte 2020 um 6 % gesunken. Es ist nicht überraschend, dass am meisten für Lebensmittel und Wohnen ausgegeben wurde. Gleichzeitig sind die Ersparnisse der Haushalte gestiegen.

Aufgrund der geringeren Konsumausgaben und der Stabilisierung des verfügbaren Einkommens haben sich die Ersparnisse in Luxemburg Schätzungen zufolge um 26 % erhöht (Anstieg um 1,2 Mrd. Euro gegenüber 2019). Die Ersparnisse belaufen sich aktuell auf über 6 Mrd. Euro – eine beeindruckende Zahl, wenn man sie ins Verhältnis zur Größe der Bevölkerung setzt. Was sollte man mit diesem Geld tun, vor allem, wenn es auf einem Konto liegt, auf dem man fast keine Zinsen erhält?

Sparen oder konsumieren?

Angesichts einer unsicheren Wirtschaftslage mit potenziell negativen Auswirkungen auf ihre persönliche finanzielle Situation werden es einige Haushalte vorziehen, weiterhin Geld zu sparen, diesmal jedoch mit dem Ziel der Vorsorge (Sparen für unvorhergesehene Ereignisse). Laut dem Statec werden sich zahlreiche Luxemburger wahrscheinlich dafür entscheiden, ihre Ersparnisse zu investieren, beispielsweise in eine Immobilie oder an den Finanzmärkten, anstatt sie auszugeben. Andere werden vermutlich zu ihren alten Gewohnheiten zurückkehren und möglicherweise sogar Ausgaben nachholen, die sie nicht tätigen konnten, und langlebige Gebrauchsgüter wie Autos, Fahrräder, Möbel usw. kaufen.

Diese Sparguthaben stellen ein enormes Erholungspotenzial für die Wirtschaft dar.

Diese Sparguthaben stellen in jedem Fall ein enormes Erholungspotenzial für die Wirtschaft dar. Eine solche Erholung dürfte in erster Linie vom Konsum der Haushalte mit hohem Einkommen getragen werden. Dieser Konsum erfolgte im Jahr 2020 eher auf lokaler Ebene und wirkte insofern unterstützend. Dies könnte weiterhin so bleiben. Gehörten Sie zu denjenigen, die während der Pandemie ein wenig Geld zur Seite legen konnten? Wenn dies der Fall ist, fragen Sie sich vielleicht, wie Sie dieses Geld bestmöglich nutzen können.

Nützliche Tipps

Wie sollte man sich in unsicheren Zeiten wie diesen verhalten und was ist beim Sparen zu beachten? Wenn Sie in absehbarer Zukunft einen Teil Ihrer Ersparnisse anlegen wollen, finden Sie hier einige hilfreiche Tipps.

Sie sollten zunächst zwischen Sicherheitspolster, langfristigen Ersparnissen und Investitionen unterscheiden. Beim Sicherheitspolster geht es darum, Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben zu bilden. Dieses Geld sollte sofort verfügbar sein und daher auf einem Sparkonto liegen. Langfristige Ersparnisse dienen der Vorsorge und dazu, Ihre Familie für den Fall abzusichern, dass Ihr Einkommen deutlich sinkt. Zu diesem Zweck können Sie regelmäßig in Altersvorsorgeverträge oder Lebensversicherungen investieren, um nur zwei Möglichkeiten zu nennen.

Sie sollten zwischen Sicherheitspolster, langfristigen Ersparnissen und Investitionen unterscheiden.

Neben dem Sparen gibt es auch die Möglichkeit, an den Finanzmärkten zu investieren. myLIFE bietet Ihnen hierzu zahlreiche Inhalte, insbesondere die Informationsunterlagen zum Thema „Anlegen“, in denen die wichtigsten Anlageklassen und ihre Funktionsweise erklärt werden. Dort finden Sie auch Tipps für Ihre ersten Schritte an der Börse, erfahren, wie Sie investieren, ohne sich zu ruinieren, und wie wichtig es ist, sich professionell unterstützen zu lassen und langfristig zu investieren. In der Artikelserie „Verhaltensökonomie“ machen wir Sie auf kognitive Verzerrungen aufmerksam, die unsere Anlageentscheidungen beeinflussen und uns am Sparen hindern.

Ihr Bankberater kann Ihnen helfen, eine auf Ihr Anlegerprofil und Ihre Anlageziele abgestimmte Strategie zu finden, mit der Sie mehr aus Ihrem Geld machen und Ihr Kapital gleichzeitig schützen können.

Die konsumfreudigen Luxemburger stellten Käufe zurück und begannen mit dem „Zwangssparen“. Ein Jahr später haben sie eine Vielzahl von Möglichkeiten, um ihr gespartes Geld optimal einzusetzen: ein Sicherheitspolster schaffen, langfristig sparen, investieren oder wieder mehr konsumieren. Es gilt, die richtige Balance zu finden: das Leben im Hier und Jetzt genießen und zugleich klug für die Zukunft vorzusorgen.