Wann sollte man ein Bankkonto für sein Kind eröffnen?
Die Frage, ob sie ein Bankkonto für ihr Kind eröffnen sollen, stellen sich die meisten Eltern bereits sehr früh. Die Banken haben dies erkannt und bieten daher eine Vielzahl von Angeboten zu Vorzugsbedingungen für Kinder von 0 bis 18 Jahren oder älter an. Doch ist es sinnvoll, ein Konto zu eröffnen? Wenn ja, ab welchem Alter und für welchen Zweck? Gesperrtes Konto oder Konto mit freiem Zugriff, mit oder ohne Bankkarte? Hier erfahren Sie, was Sie zum Thema Kinderkonten wissen müssen.
Man kann ein Konto für sein Kind eröffnen, um Kapital anzusparen oder dem Kind den Umgang mit Geld beizubringen, indem es auf seinem Konto über einen Teil oder sein gesamtes Taschengeld verfügen kann. Jede Familie hat ihre eigenen Werte und Prioritäten. Wenn ein Bankkonto nicht ausschließlich zu Sparzwecken eröffnet wurde, ist es in der Regel eng mit dem Taschengeld des Kindes verbunden.
„Dafür bist du noch zu jung!“
Bevor wir die Vorteile der verschiedenen Konten erläutern, ist auf Folgendes hinzuweisen: Minderjährige können nicht einfach so ein Konto eröffnen und dürfen ein Konto auch nicht nach eigenem Ermessen nutzen. In Luxemburg können Minderjährige erst ab 12 Jahren ohne Mitwirkung des gesetzlichen Vertreters ein Bank- oder Sparkonto bei einer luxemburgischen Bank eröffnen. Bis zum Abschluss des 15. Lebensjahres darf Ihr Kind nur mit Ihrer Zustimmung über Guthaben auf Bank- und Sparkonten verfügen, sofern Sie sein gesetzlicher Vertreter sind. Ab dem 16. Lebensjahr darf Ihr Kind alleine über das Geld verfügen, sofern Sie nicht ausdrücklich widersprechen.
Es ist ratsam, dass Sie bei der Eröffnung eines Kontos für Ihr Kind die Initiative ergreifen, um stets Herr der Lage zu bleiben. Sie haben auch bis zur Volljährigkeit Ihres Kindes die Verantwortung für das Konto. Allerdings können Sie mit dem Geld nicht einfach machen, was Sie wollen. Sobald Ihr Kind in der Lage ist, einfache Geldgeschäfte zu verstehen, sollten Sie daher gemeinsam zum Bankberater gehen: Sie können einen Ausflug unternehmen, bei dem Sie Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter erklären, was eine Bank ist und wie sie funktioniert.
Sparkonto und Girokonto sind nicht das Gleiche!
Wenn Sie ein Konto für Ihr Kind eröffnen möchten, haben Sie die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Kontoarten:
- Einem Sparkonto – um später ein Studium oder das erste Auto zu finanzieren oder auch um einen Beitrag zum Kauf einer ersten Immobilie zu leisten. Hier bietet sich ein Sparkonto an, bei dem das Geld bis zur Volljährigkeit Ihres Kindes gesperrt ist. Es handelt sich um ein Konto mit dem Versprechen von Sicherheit, einem Vorzugszinssatz, kostenloser Kontoführung und einem Startguthaben von einigen Euro. Sobald das Konto eröffnet ist, können Sie oder Ihre Verwandten und Freunde – ab einem gewissen Alter auch Ihr Kind – Geld einzahlen. Insgesamt die perfekte Lösung. Dabei dürfen Sie aber nicht vergessen, dass das Guthaben Ihrem Kind gehört und nicht Ihnen, sofern das Konto auf seinen Namen läuft. Sobald Ihr Kind volljährig ist, darf es frei über das Geld verfügen. Es darf dann das Geld auch für eine Party mit seinen Freunden oder Käufe ausgeben, die Sie für wenig sinnvoll halten, anstatt es zum Beispiel zur Finanzierung seines Studiums zu verwenden.
- Einem Girokonto – auf das Sie das Taschengeld oder Geldgeschenke überweisen und das von Ihrem Kind selbst verwaltet wird.
„Wann bekomme ich mein eigenes Konto, Mama?“
Ein Sparkonto können Sie schon ab der Geburt auf den Namen Ihres Kindes eröffnen. Dies gibt Ihnen auch mehr Zeit, Kapital anzusparen. Selbst wenn Sie jeden Monat nur einen geringen Betrag einzahlen, steht Ihrem Kind nach etwa 20 Jahren eine stattliche Summe zur Verfügung.
Der 12. Geburtstag oder der Übergang zur Oberschule ist ebenfalls ein guter Anlass für die Eröffnung eines Girokontos.
Bei einem Girokonto, welches Ihr Kind selbst verwalten soll, kommt es auf die Reife Ihres Kindes an. Um mit Geld umgehen zu können, müssen Kinder die grundlegenden mathematischen Operationen beherrschen (Addition, Subtraktion). Taschengeld kann somit frühestens im Alter von 8 oder 9 Jahren gezielt zur finanziellen Bildung von Kindern eingesetzt werden. Der 12. Geburtstag oder der Übergang zur Oberschule ist ebenfalls ein guter Anlass für die Eröffnung eines Girokontos. Das wissen auch die Banken und haben für Kinder in diesem Alter oft spezielle Angebote, die ein Girokonto und eine Bankkarte beinhalten.
„Die Qual der Wahl“
Sparkonto mit Sperrung des Guthabens bis zur Volljährigkeit oder Girokonto mit freiem Zugriff? Warum nicht beides? Sie können so früh wie möglich Geld auf ein Sparkonto einzahlen und Ihr Kind, sobald es in Ihren Augen dazu in der Lage ist, Ein- und Auszahlungen auf seinem Girokonto vornehmen lassen.
„Lohnende Alternativen zum Sparschwein“
Die Eröffnung eines Bankkontos für Ihr Kind kann auch Teil einer umfassenderen Vorsorgeplanung sein. Auch wenn dies nicht das vorrangige Thema dieses Artikels ist: Sie können auch einfache Sparpläne abschließen, die attraktivere Konditionen als ein Sparkonto bieten. So gibt es Versicherungen oder Bausparpläne speziell für Kinder, mit denen Sie auch von Steuervorteilen profitieren können. Sie sollten sich aber genau über mögliche Nachteile und Beschränkungen dieser Produkte informieren.
„Schon 16? Stell dir vor…“
Die großen Universalbanken in Luxemburg bieten alle möglichen Bankkonten für Kinder jeden Alters an, von der Geburt bis zum Studium. Sparkonto mit Sperrung des Guthabens bis zur Volljährigkeit oder Girokonto mit täglichem Zugriff, mit oder ohne Bank- oder Sparkarte: Es liegt an Ihnen, zu entscheiden, was für Ihr Kind am besten ist. Einige Konten wachsen mit und passen sich so an die Bedürfnisse Ihres Kindes an.
Die Eröffnung eines Kontos für Ihr Kind dürfte in jedem Fall eine gute Idee sein. Sie sollten sich aber über den Zweck des Kontos im Klaren sein und festlegen, welche Funktionen Ihr Kind nutzen darf. Soll ein Sparguthaben aufgebaut werden, das bis zur Volljährigkeit gesperrt ist, oder soll Ihr Kind täglich auf das Konto zugreifen können? Dabei werden unterschiedliche Ziele verfolgt: Vorsorge im ersten Fall und finanzielle Bildung im zweiten. Für beide Konten gibt es gute Gründe und es spricht nichts dagegen, beide zu kombinieren.