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Oktober 16, 2024

Wie geht es nach dem Studienabschluss weiter?

  Gesammelt von myLIFE team me&myFAMILY Oktober 10, 2024 64

Sein Hochschulstudium erfolgreich abzuschließen, kann nicht nur aufregend, sondern auch beängstigend sein. In jedem Fall ist es ein besonderes Ereignis. Bei der letzten Etappe auf dem Weg in die Freiheit sind sich vor allem Studierende, die kurz vor dem Abschluss stehen, unsicher, welche Möglichkeiten sich ihnen anschließend bieten. Zwar kann myLIFE diese Frage nicht konkret für Sie beantworten, doch wir können Ihnen einige Überlegungen mit auf den Weg geben, die für den Start ins Berufsleben wichtig sind.

Erste Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt

Wer sein Diplom in der Tasche hat, den führt es zunächst oft reflexartig auf den Arbeitsmarkt. Der Weg zur angestrebten Position kann in vielerlei Hinsicht stressig, schwierig und frustrierend sein. Aus diesem Grund ist es wichtig, dieses Vorhaben optimistisch anzugehen und sich nicht davon abbringen zu lassen.

Informieren Sie sich auch über die Dos and Dont‘s, mit denen Sie Ihre Chancen auf die gewünschte Stelle erhöhen. Aktualisieren Sie etwa Ihren Lebenslauf, sprechen Sie gezielt die Unternehmen an, für die Sie sich interessieren, erstellen Sie auf das jeweilige Unternehmen zugeschnittene Anschreiben oder bewerben Sie sich über möglichst viele Kanäle (Plattformen, Jobmessen, Social Media). Vor allem aber sollten Sie Ihren ersten Arbeitsplatz mit Bedacht wählen. Informieren Sie sich zunächst eingehend, bevor Sie Ihren Arbeitgeber auswählen. Es kann sein, dass nicht jedes Arbeitsumfeld und jede Unternehmensphilosophie mit Ihren Vorstellungen vereinbar ist.

Sie wurden zu Ihrem ersten Vorstellungsgespräch eingeladen? Auch hier ist eine gute Vorbereitung das A und O, um sich von der Masse abzuheben und diesen Schritt mit Bravour zu meistern. Vor dem Termin sollten Sie sich über die Art des Vertrages informieren (unbefristet, befristet, Leiharbeit usw.) und auch die Sachleistungen prüfen, die Ihr künftiger Arbeitgeber möglicherweise bietet. Mit fortschreitendem Einstellungsprozess sind Sie immer mehr in der Lage, Vertragsbedingungen im Detail auszuhandeln (Gehalt, Arbeitszeiten oder freiwillige Zusatzleistungen).

Mit der Vertragsunterzeichnung ist Ihre Einstellung offiziell. Die Hälfte des Weges ist nun geschafft: Sie haben den Job und müssen ihn nun „nur noch” mit Leben füllen.

Mit der Vertragsunterzeichnung ist Ihre Einstellung offiziell. Die Hälfte des Weges ist nun geschafft: Sie haben den Job und müssen ihn nun „nur noch” mit Leben füllen. Da der erste Eindruck bekanntlich zählt, sollten Sie sich gleich um ein gutes Verhältnis zu Ihren Vorgesetzten und neuen Kollegen bemühen. Wenn Sie einige Ratschläge befolgen (beobachten, hinterfragen, kommunizieren, sich engagieren usw.), gelingt Ihnen eine reibungslose Integration.

Wer arbeitet, will auch entsprechend entlohnt werden. Daher werden Sie Ihre erste Gehaltsabrechnung für die geleistete Arbeit mit Stolz entgegennehmen. Wer sich nicht im Voraus informiert hat, könnte beim Anblick des auf das eigene Konto überwiesenen Betrages eine böse Überraschung erleben. Prüfen Sie daher unbedingt Ihre erste Gehaltsabrechnung, um die Differenz zwischen dem (beim Vorstellungsgespräch genannten) Bruttolohn und dem nach Abzug von Sozialabgaben, Steuern und Beiträgen zur Pflegeversicherung verbleibenden Nettogehalt zu verstehen. Wenn diese Differenz nicht Ihren Erwartungen entspricht, müssen Sie wohl oder übel Ihre Finanzplanung anpassen.

Der Umgang mit Geld will gelernt sein

Die Höhe des regelmäßigen Einkommens, das Ihnen nun zur Verfügung steht, ist zunächst wahrscheinlich ungewohnt. Bewahren Sie einen kühlen Kopf! Eine gute Finanzverwaltung ist von entscheidender Bedeutung. Rechnungen, Einkäufe, Ausgaben in Verbindung mit Ihrer Wohnung oder Ihrem Auto – seine Finanzen zu verwalten will gelernt sein. Um Ihren Umgang mit Geld zu optimieren und Ihre Ersparnisse unversehrt zu lassen, bieten sich verschiedene Ansätze an, darunter die 50/30/20-Regel. Bei diesem Ansatz fließen 50% des Einkommens in Ausgaben für den Grundbedarf und für regelmäßige Verbindlichkeiten: Miete, Rechnungen, Nebenkosten, Versicherungen, Einkäufe, Kosten für Gesundheit oder Transportmittel usw. Anschließend werden 30% der Kategorie Hobbys und Freizeit zugerechnet: Restaurantbesuche, kulturelle Aktivitäten, Shopping oder auch Urlaub. Die verbleibenden 20% werden gespart oder angelegt; sie bilden Ihr Sparvermögen und Ihre Kapitalanlagen.

Es ist wichtig, die richtige Balance zu finden und sowohl das Leben im Hier und Jetzt zu genießen als auch für die Zukunft vorzusorgen.

Damit es Ihnen gelingt, diese Methode erfolgreich umzusetzen und eines Tages finanzielle Freiheit zu erlangen, müssen Sie zunächst Ihre Einkünfte und Ausgaben definieren und kategorisieren und daraufhin Ihr Budget anpassen. Ganz gleich, ob Sie sich für diese oder eine andere Methode entscheiden: Es geht darum, die richtige Balance zu finden und sowohl das Leben im Hier und Jetzt zu genießen als auch für die Zukunft vorzusorgen.

Sparen und Anlegen in der Praxis

Der Eintritt ins Berufsleben ist je nach Tätigkeit und Branche mit mehr oder weniger hohen Einkünften verbunden. Unabhängig von Ihren Mitteln hat die Art und Weise, wie Sie Ihr Vermögen verwalten, langfristige Auswirkungen. Um für schwierige Zeiten vorzusorgen und ein Kapitalpolster aufzubauen, ist es ratsam, eine Anlagepyramide zu erstellen. Diese hilft Ihnen dabei, den Unterschied zwischen Sicherheitspolster, längerfristigem Sparen und Kapitalanlage besser zu verstehen.

Den Sockel dieser Pyramide bildet Ihr Sparkonto, das regelmäßig aufgefüllt werden muss, um als Sicherheit für unvorhergesehene Ereignisse und größere Ausgaben zu dienen. Kleine Kniffe im Alltag helfen Ihnen dabei, etwa zu Hause oder beim Autofahren bares Geld zu sparen.

Ziehen Sie außerdem langfristige Sparlösungen in Betracht (Lebensversicherung oder Altersvorsorge), um sich gegen einen Einkommensverlust abzusichern. Zu guter Letzt bildet der Rest Ihres Vermögens die Spitze der Pyramide. Diesen Teil investieren Sie, um größere Projekte zu finanzieren, z.B.: Immobilienkauf, Studienfinanzierung für Ihre Kinder usw.

Der Umzug in die erste eigene Wohnung ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Erwachsenwerden.

Die erste eigene Wohnung

Der Umzug in die erste eigene Wohnung ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Oftmals ist die Suche nach einer geeigneten Unterkunft das Wichtigste bei Ihrem Streben nach Unabhängigkeit. In Luxemburg ist der Kauf einer Immobilie für die Mehrheit der jüngeren Menschen angesichts der hohen Preise schwierig – aber keinesfalls unmöglich. Vor allem dann nicht, wenn man die nötigen Vorbereitungen trifft.

Viele junge Absolventen möchten erst einmal zur Miete wohnen. Um eine Mietwohnung zu finden, sollte man schnell sein und auf Online-Plattformen Ausschau halten, Immobilienagenturen kontaktieren und seine Unterlagen sorgfältig vorbereiten. Grenzen Sie Ihre Kriterien nicht zu stark ein und suchen Sie nicht vergebens nach der „perfekten“ Immobilie. Denken Sie auch daran, Ihre Suche auf Gemeinden am Rande größerer Städte auszuweiten. Sie sind fündig geworden? Denken Sie daran, dass Sie eine Mietkaution zahlen müssen. Dazu haben Sie mehrere Möglichkeiten: Die Kaution kann in bar oder durch Banküberweisung, in Form einer Bankgarantie oder auch einer Mietkautionsversicherung hinterlegt werden. Unter bestimmten Umständen haben Sie Anspruch auf staatliche Hilfe zur Stellung einer Mietkaution. Schließlich müssen Sie vor dem Einzug einen Mietvertrag mit Ihrem Vermieter abschließen, um die gegenseitigen Verpflichtungen festzuhalten, und ein Übergabeprotokoll erstellen, um Ihre Interessen im Streitfall zu schützen. Hierbei sollten Sie auf keinen Fall nachlässig vorgehen, denn das könnte Sie bei Auszug teuer zu stehen kommen.

Wenn Sie nicht allein, sondern lieber mit anderen jungen Berufstätigen zusammenwohnen möchten, bieten sich Ihnen mehrere Möglichkeiten: Wohngemeinschaften oder Co-Living. Überlegen Sie, welche Kriterien Ihnen wichtig sind, um herauszufinden, welche Lösung für Sie geeignet ist. In einer Wohngemeinschaft verfügen Sie über Ihr eigenes Zimmer und nutzen die Gemeinschaftsräume zusammen mit Ihren Mitbewohnern; Sie beteiligen sich an den täglichen Aufgaben und zahlen im Gegenzug nur eine geringe Miete. Co-Living hingegen ist teurer, aber Sie verfügen über Privaträume (Zimmer, Bad und manchmal auch eine Küchenzeile) und haben Zugang zu Gemeinschaftsräumen, die von den Verwaltern eingerichtet wurden, sowie in der Regel zu Premium-Dienstleistungen (Rezeption, Fitnessstudio usw.).

Den eigenen Horizont erweitern

Sie fühlen sich noch nicht bereit für den Einstieg ins Berufsleben? Oder es zieht Sie in die Ferne? Sie möchten neue Kompetenzen erwerben? Wenn Sie die Möglichkeit dazu haben, sollten Sie in Ruhe über Ihre Zukunft nachdenken, etwa im Rahmen einer Auszeit. Nutzen Sie die Zeit, um zu reisen, sich weiterzubilden oder Freiwilligenarbeit zu leisten. Ein solches Projekt ist allerdings zumeist mit hohen Kosten verbunden. Behalten Sie daher Ihr Budget im Auge. Sollten Sie beschließen, andere Länder zu bereisen, ist auch eine Reiseversicherung empfehlenswert.