Meine Finanzen, meine Projekte, mein Leben
März 29, 2024

Wichtige Schritte beim Immobilienkauf

  Gesammelt von myLIFE team myHOME September 12, 2022 746

Der Kauf einer Immobilie ist keine triviale Angelegenheit – vor allem wenn es die erste Transaktion dieser Art für Sie ist. Befolgen Sie bestimmte Schritte und handeln Sie auf keinen Fall überstürzt. myLIFE erklärt Ihnen, wie Sie sich bestmöglich auf Ihren Immobilienkauf vorbereiten können.

Eigenheim statt Miete: Für viele ein Traum, den sie endlich verwirklichen möchten. Wenn sich dann zu scheinbar guten Bedingungen eine Gelegenheit bietet, möchte man diese schnell beim Schopf packen. Wer jedoch vorschnell handelt, riskiert Fehler mit weitreichenden Folgen. Auf Ihrem Weg zum Eigenheim sollten Sie die folgenden Schritte genauestens befolgen. So vermeiden Sie finanzielle Fehltritte und sparen Zeit bei der Vorbereitung.

1. Ein Budget festlegen

Der Kauf der ersten Immobilie ist kein leichtes Unterfangen. Vielmehr handelt es sich um ein Projekt, das einer guten Vorbereitung bedarf und bei dem man einen kühlen Kopf bewahren sollte. Sie sollten nicht nur die gewünschten Eigenschaften der Immobilie (Wohnung oder Haus, Anzahl der Zimmer, Standort usw.), sondern auch Ihr verfügbares Budget festlegen, bevor Sie einen Kaufvorvertrag unterzeichnen. Sie müssen also wissen, wie viel Eigenkapital Sie für das Projekt aufbringen und welchen Betrag Sie monatlich im Rahmen eines Kredits zurückzahlen können. Hierbei kommt es vor allem auf Ihre Einkünfte an. Sie können Ihre Kreditaufnahmefähigkeit ganz einfach online berechnen oder einen Termin mit Ihrem Bankberater vereinbaren. Er erstellt mit Ihnen einen Finanzierungsplan. Anschließend können Sie sich auf die Suche nach einer Immobilie begeben, die Ihre Kriterien erfüllt und Ihrem Budget entspricht. Apropos Kriterien: Statt nach der perfekten Immobilie Ausschau zu halten, sollten Sie vielmehr darauf achten, dass das Objekt Ihren Anforderungen genügt. Konkret bedeutet das, dass Sie einige wenige Ausschlusskriterien festlegen sollten, statt eine ellenlange Liste mit Anforderungen zu erstellen, ohne Kompromisse eingehen zu wollen.

2. Einen Immobilienkredit beantragen

Nach mehreren Besichtigungen des Objekts sind Sie sich sicher, Ihre Wunschimmobilie gefunden zu haben. Ob es sich um ein Baugrundstück, eine noch nicht fertiggestellte Immobilie (VEFA), eine Eigentumswohnung oder eine bestehende Immobilie handelt: Jetzt gilt es zunächst, einen Kaufvorvertrag zu unterzeichnen, mit dem Sie sich zum Kauf der Immobilie verpflichten, und einen Notar damit zu beauftragen, den Kaufvertrag aufzusetzen. Außerdem müssen Sie sich an Ihre Bank wenden, um ein Immobiliendarlehen zu beantragen. Darin sind die Laufzeit des Kredits, der Betrag und die Art des Zinssatzes geregelt. Um ein entsprechendes Angebot zu erhalten, müssen Sie zunächst die für den Darlehensantrag erforderlichen Unterlagen zusammenstellen und einreichen (Identitätsnachweis, Gehaltsabrechnungen, Kaufvorvertrag, Nachweise über Einkommen und Ausgaben etc.). Nach Erhalt des endgültigen Angebots können Sie dann den Kaufvertrag in Ruhe beim Notar unterzeichnen.

Als Erstkäufer einer bestehenden Immobilie in Luxemburg können Sie unter bestimmten Bedingungen eine Wohneigentumserwerbsprämie erhalten

Gut zu wissen: Als Erstkäufer einer bestehenden Immobilie in Luxemburg können Sie unter bestimmten Bedingungen eine Wohneigentumserwerbsprämie erhalten. Ihr Betrag kann bei einer Doppelhaushälfte um +15 % und bei einer Wohnung in einer Miteigentümergemeinschaft oder ein Reihenhaus um +40 % erhöht werden. Diese Prämie kann unter bestimmten Bedingungen durch eine konjunkturelle Ausgleichsprämie von 20.000 Euro für eine neu gebaute Wohnung aufgestockt werden. Insbesondere müssen Sie einen Hypothekarkreditvertrag bei einer Bank unterzeichnet haben und dürfen nicht (Mit-)Eigentümer oder Nießbraucher einer anderen Wohnung sein.

3. Die anfallenden Kosten ermitteln

Neben dem mit dem Verkäufer ausgehandelten Kaufpreis der Immobilie fallen auf Ihrem Weg zum Eigentum Ihrer Wunschimmobilie weitere Kosten an. Hierzu zählen insbesondere:

    • Notarkosten: Sie zahlen die mit der Abwicklung des Immobilienkaufs verbundenen Kosten an den Notar. Dazu zählen das Honorar des Notars, die ihm im Rahmen der Abwicklung der Transaktion und für die Beschaffung der benötigten Unterlagen entstehenden Kosten sowie Steuern und Abgaben (Einregistrierungs- und Überschreibungsgebühren in Höhe von 6 % bzw. 1 %).
    • Hypothekenkosten: Um einen Kredit aufnehmen zu können, kann Ihre Bank von Ihnen eine Hypothek verlangen. Damit hat sie die Möglichkeit, fällige Beträge einzutreiben und eine Zwangsversteigerung anzuordnen, wenn Sie den Kredit nicht zurückzahlen können oder wenn keine einvernehmliche Lösung gefunden werden kann.
    • Bearbeitungsgebühren: Für die Gewährung eines Immobilienkredits stellt Ihnen das Kreditinstitut Bearbeitungsgebühren in Rechnung.
    • Kosten für Versicherungsleistungen: Die Bank, bei der Sie einen Kredit aufnehmen, kann von Ihnen den Abschluss mehrerer Versicherungen verlangen. Zu nennen sind hier vor allem die Hausrat- und Gebäudeversicherung sowie die Restschuldversicherung. Während erstere Versicherungsschutz für Gebäude, Möbel und persönliche Gegenstände gegen Feuer, Wasser, Diebstahl usw. bieten, ist letztere eine Art Todesfallversicherung, die abgeschlossen wird, um im Todesfall die Restschuld Ihres Darlehens an die Bank zurückzahlen zu können, damit Ihr Ehepartner oder Ihre Kinder nicht dafür aufkommen müssen. Darüber hinaus können Sie Zusatzversicherungen gegen Unfall- oder Invaliditätsrisiken abschließen.

Neben diesen Ausgaben müssen Sie unter Umständen auch Umzugskosten, Maklergebühren oder Hausgeld einplanen.

Unabhängig vom Zustand der Immobilie, die Sie erwerben möchten, ist es wichtig, mögliche Kosten für Instandhaltungs- und Renovierungsarbeiten zu berücksichtigen.

4. Die Instandhaltung der Immobilie berücksichtigen

Unabhängig vom Zustand der Immobilie, die Sie erwerben möchten, ist es wichtig, mögliche Kosten für Instandhaltungs- und Renovierungsarbeiten zu berücksichtigen. Anders als bei einer Mietwohnung sind Sie für die Durchführung etwaiger Reparaturen allein verantwortlich. Stehen in naher Zukunft oder zu einem späteren Zeitpunkt Renovierungen an? Muss ein Heizkessel ausgetauscht oder das Dach erneuert werden? Genau hier kommt es oftmals zu Problemen, denn Renovierungsarbeiten können mit hohen Kosten verbunden sein, die Sie möglicherweise nicht erwartet haben bzw. nicht einmal aufbringen können, wenn Ihre gesamten Ersparnisse fast vollständig in den Kauf der Immobilie geflossen sind.

Lassen Sie die Immobilie im Zweifelsfall vor dem Kauf von einem Experten begutachten, um Mängel aufzudecken, die mit der Zeit möglicherweise größere Schäden verursachen können. Wenn Sie sich dennoch zum Kauf entschließen, sollten Sie sich über die Renovierungs- und Instandhaltungskosten informieren. Denn auch bei Immobilien gilt: Vorbeugen ist besser als heilen.

5. Fachleute beauftragen

Wenn einige Reparaturen und Renovierungen Ihnen nichts ausmachen, achten Sie darauf, dass diese fachgerecht durchgeführt werden. Eine Wand zu streichen, ist nicht schwierig. Das können Sie durchaus selbst erledigen, um Kosten zu sparen. Bei anspruchsvolleren Arbeiten (beispielsweise der Installation von Elektroanschlüssen) ist es hingegen empfehlenswert, Fachleute zu engagieren, die solche Arbeiten fachgerecht und unter Einhaltung der geltenden Vorschriften ausführen. Da Ihre Immobilie Lebensmittelpunkt und Kapitalanlage zugleich ist, sollten Sie sie pfleglich behandeln. Wer für professionelle Arbeit etwas mehr bezahlt, kann in der Regel sicher sein, dass in naher Zukunft keine höheren Kosten durch schlecht verrichtete Arbeit entstehen.

Für Arbeiten, die den Zustand Ihres Eigenheims verbessern (Einbau einer Klimaanlage, Erneuerung des Daches zu Isolierungszwecken usw.), sollten Sie die von den Unternehmen ausgestellten Rechnungen und Quittungen aufbewahren. So können die Kosten bei einem eventuellen späteren Verkauf besser berücksichtigt werden.

Nehmen Sie sich die Zeit, wieder etwas anzusparen, anstatt übermäßig viel Geld in die Gestaltung Ihres neuen Eigenheims zu stecken.

6. Sein Geld zusammenhalten

Wenn Sie die ideale Immobilie gefunden haben, wollen Sie sie wahrscheinlich nach Ihren eigenen Vorstellungen gestalten oder durch Änderungen an der Inneneinrichtung verschönern. Manchmal ist es notwendig, seinen Eifer zu bremsen. Denn einen Großteil Ihrer Ersparnisse haben Sie wahrscheinlich bereits für Anzahlung, Maklerprovision, Umzugskosten und Einregistrierungsgebühren aufgewendet. Wenn dann noch monatliche Kosten für Energie, Wasser, Müllabfuhr oder Versicherungen hinzukommen, neigt sich das Geld schnell dem Ende zu. Dann müssen Sie möglicherweise ein wenig warten, bevor Sie sich den Wunsch, Ihr neues Zuhauses individuell zu gestalten, erfüllen können. Nehmen Sie sich die Zeit, wieder Geld anzusparen, statt Ihren Status als Immobilienbesitzer durch ungezügelten Konsum zu gefährden.

7. Sich um seine Steuern kümmern

Vor lauter Aufregung über den Kauf der ersten Immobilie vergessen manche, sich mit den steuerlichen Auswirkungen der Transaktion zu beschäftigen. Der Immobilienkauf kann Folgen für Ihre steuerliche Situation und Ihre Steuererklärung haben. Daher ist es nützlich, sich über die geltenden Steuervorschriften zu informieren oder die Dienste eines Steuerberaters in Anspruch zu nehmen. Die Beauftragung eines Experten ist zwar mit Kosten verbunden, aber er kann Sie am besten bei der Abgabe einer korrekten Steuererklärung unterstützen und so die Rückerstattungsbeträge maximieren. Nach einigen Jahren können Sie diese Formalitäten natürlich auch selbst erledigen.

So aufregend der erste Immobilienkauf auch sein mag: Planung ist das A und O! Gehen Sie bei Besichtigungen nicht überstürzt vor, sondern lassen Sie sich bei jedem Schritt von einem Fachmann begleiten (Bankberater, Notar usw.). Nur so können Sie böse Überraschungen und finanzielle Fehltritte vermeiden.