Meine Finanzen, meine Projekte, mein Leben
November 18, 2024

Mit welcher Anlagestrategie können Sie Ihren Ruhestand finanzieren?

  Gesammelt von myLIFE team me&myFAMILY September 26, 2022 2567

Eine höhere Lebenserwartung bedeutet, dass Sie Ihren Ruhestand länger genießen können. Vorausgesetzt, Sie können es sich dank einer vorausschauenden Planung leisten! Es ist unerlässlich, sich so früh wie möglich mit der Finanzplanung zu beschäftigen und sein Vermögen sorgsam zu verwalten.

Eine höhere Lebenserwartung ist zwar an sich eine gute Nachricht, wirft für viele jedoch auch finanzielle Fragen auf. Wie kann man im Ruhestand gut leben, wenn das Einkommen und damit auch der Lebensstandard deutlich sinken, sofern dieser Rückgang nicht auf irgendeine Weise kompensiert wird? Erschwerend hinzu kommt die Befürchtung, dass unsere Sozialsysteme künftig nicht mehr in der Lage sein werden, diesen verlängerten Ruhestand vollständig zu finanzieren. Daher gilt es, ausreichend Rücklagen zu bilden, die zu gegebener Zeit genutzt werden können.

Wie können Sie aus Ihrem Rentensparplan ohne übermäßige Risiken eine dauerhafte Einkommensquelle machen, die Kaufkraftverluste durch den plötzlichen Einkommensrückgang und die Inflation ausgleichen kann? Wie können Sie sicherstellen, dass Sie Ihren Erben noch etwas hinterlassen können? Die Antwort ist ganz einfach: indem Sie aus Ihren Vermögenswerten ein Einkommen für den Ruhestand schaffen. Ihr Vermögen soll also Einkünfte generieren. Das Prinzip scheint einfach, die Umsetzung angesichts der nervenaufreibenden Turbulenzen an den Finanzmärkten jedoch weniger.

Eines steht jedenfalls fest: Der Ruhestand muss gut vorbereitet werden. Wie das konkret aussieht? Verlassen Sie sich nicht allein auf die gesetzliche Rente, sondern bauen Sie ausreichend Kapital auf, aus dem Sie zu gegebener Zeit ein Einkommen schöpfen können. myLIFE zeigt Ihnen die wichtigsten Aspekte auf, die es diesbezüglich zu bedenken gilt.

Durch langfristige Investitionen können (…) Anleger auch und vor allem vom Zinseszinseffekt profitieren.

Der Zinseszinseffekt, der Heilige Gral der Kapitalanlage

Wir können gar nicht genug betonen, wie wichtig es ist, so früh wie möglich mit der Vorbereitung des Ruhestands zu beginnen. Denn: Je weiter der Ruhestand entfernt ist, desto einfacher ist es, bis dahin ein stattliches Vermögen aufzubauen. Durch langfristige Investitionen können nicht nur Wertschwankungen ausgeglichen und das Risiko reduziert werden. Darüber hinaus profitieren Anleger auch und vor allem vom Zinseszinseffekt. Dieser besteht darin, dass die erhaltenen Zinsen thesauriert, also wieder angelegt werden. Sie werden also nicht ausgezahlt, sondern der Anlage hinzuaddiert, sodass Sie im Folgejahr Zinsen auf diese Zinsen erhalten. Daraus ergibt sich mit den Jahren ein exponentieller Zuwachs. Albert Einstein soll den Zinseszins als das achte Weltwunder und die stärkste Kraft im Universum bezeichnet und außerdem gesagt haben: „Wer den Zinseszins versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn.“ Von den steuerlichen Vorteilen abgesehen lohnt es sich in jedem Fall, Schulden so schnell wie möglich zurückzuzahlen – die Rechnung ist nämlich identisch.

Bei der Thesaurierung von Zinsen und Kapitalgewinnen ist das Prinzip des Zinseszinses im Laufe der Zeit vorteilhaft; bei Wertverlusten wirkt es sich hingegen sofort nachteilig aus, da damit ein exponentieller Rückgang verbunden ist. So wird ein gestern verbuchter Verlust von 50 % nicht etwa durch den heutigen Anstieg von 50 % wettgemacht. Bei einem Betrag von 1.000 Euro bleibt bei einem Verlust von 50 % ein Betrag von 500 Euro zurück. Steigen diese 500 Euro um 50 %, erhalten wir einen Betrag von 750 Euro, also 25 % weniger als unsere anfänglichen 1.000 Euro. Ein weiteres Beispiel: Ein Marktrückgang von 90 % entspricht einem Rückgang um 80 %, gefolgt von einem weiteren Rückgang um 50 %. Ein Marktanstieg um 90 % entspricht einem Anstieg um 80 %, gefolgt von einem weiteren Anstieg um 5,56 %.

Die Stärke des Zinseszinses liegt im exponentiellen Zuwachs.

Die Stärke des Zinseszinses (und allgemeiner von Zinseszinserträgen) liegt im exponentiellen Zuwachs. Nutzen Sie diese Stärke zu Ihrem Vorteil, um sich effizient auf den Ruhestand vorzubereiten. Gleichzeitig sollten Sie regelmäßige Einzahlungen leisten.

Regelmäßige Einzahlungen sind besonders wichtig

Wenn Sie noch jung sind, haben Sie wahrscheinlich noch nicht so viel Geld, dafür aber die Zeit und etwas Disziplin, um regelmäßig zu sparen. Der angesparte Betrag wird eine viel größere Auswirkung haben als Ihre Rendite. Es ist wichtig, dass Sie diszipliniert sparen und den Sparbetrag regelmäßig erhöhen, um ein ausreichend hohes Rentenkapital aufzubauen. Hier ist Zeit sprichwörtlich Geld.

Mit regelmäßigen und fest terminierten Anlagen können gleichmäßigere Fortschritte erzielt werden, da Marktschwankungen dadurch ausgeglichen werden. Auch das ist wieder reine Mathematik. Wenn Sie terminierte Zahlungen einrichten, kaufen Sie bei Marktanstiegen weniger und bei Rückgängen mehr. Das Wichtigste ist, inmitten der Turbulenzen nicht in Panik zu geraten.

Rendite und Inflation

Ob es sich um die Altersvorsorge oder ein beliebiges anderes Anlageziel handelt: Zinseszinsen und regelmäßige Anlagen sind zeitlose Strategien. Allerdings stehen Sparen und Anlegen nur stellvertretend für die persönliche Entscheidung, auf sofortigen Konsum zu verzichten und diesen stattdessen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Das implizite Ziel dieser Entscheidung besteht also darin, seine Kaufkraft mindestens zu erhalten, idealerweise aber zu steigern. Hier tritt das Konzept der Geldillusion zutage: Sie nehmen nicht wahr, dass die Rendite Ihrer Anlagen unterhalb der Inflationsrate liegt und Ihre tatsächliche Situation sich damit verschlechtert hat. Mit anderen Worten: Ihre Kaufkraft steigt nur dann wirklich, wenn die erzielte Rendite höher ist als die Inflationsrate.

Rendite und Risiko

Eine potenziell hohe Rentabilität einer Anlage ist immer auch mit einem hohen Risiko verbunden, und eine sichere Anlage ist immer renditeschwach. Dies wird als Risiko-Rendite-Verhältnis bezeichnet. Jeder Anleger hat ein eigenes Verständnis vom optimalen Verhältnis zwischen Rendite und Risiko und der Umgang mit diesem Risiko ist von verschiedenen Parametern abhängig (finanzielle Situation, Sparfähigkeit, Anlagehorizont, Anlageerfahrung, Risikotoleranz usw.). Jeder Anleger ist also einzigartig. Aus diesem Grund ist es erforderlich, vor einer Anlage Ihr Anlegerprofil festzulegen.

Traditionell wird das Risiko-Rendite-Verhältnis herangezogen, um das Vermögen optimal auf die verschiedenen Anlageklassen innerhalb eines Portfolios aufzuteilen. Das Prinzip ist einfach: Da Aktien als risikoreich gelten, wird bei einer Investition in Aktien als Ausgleich für das hohe Risiko eine höhere Rendite erwartet. Langfristig gesehen bieten Aktien im Allgemeinen eine positive Rendite. Anleger sollten also über eine angemessen optimistische Grundhaltung verfügen, müssen aber auch geduldig sein und ihre Anlagen streuen.

Je jünger Sie sind, desto mehr Zeit bleibt Ihnen bis zum Ruhestand und desto mehr Risiken können Sie eingehen. Wenngleich Sie den Turbulenzen an den Börsen unweigerlich ausgesetzt sein werden, können Sie die Zeit für sich arbeiten lassen, um etwaige Verluste wettzumachen. Wenn der Ruhestand in nicht allzu weiter Ferne liegt und Sie vorhaben, kurzfristig von Ihren Investitionen zu leben, haben Sie weniger Zeit, um Verluste wettzumachen und müssen umsichtiger vorgehen. Rückt der Ruhestand näher, wird der Erhalt des Wohlstands in der Regel wichtiger als die Schaffung von Wohlstand.

Diversifizierung ist das A und O

Anleger müssen zuallererst festlegen, welcher Anteil ihres Vermögens in risikoreiche Anlagen mit hoher Rendite wie Aktien, und welcher Anteil in risikoärmere Anlagen mit geringerer Rendite wie Anleihen fließen soll. Diversifizierung spielt eine entscheidende Rolle und ist nicht nur erforderlich, um die Risiken zu begrenzen, sondern auch, um die Chancen zu erhöhen. Ein Aktienkorb kann beispielsweise von „schöpferischer Zerstörung“ profitieren, wohingegen das bei einem einzelnen Wertpapier fast unmöglich ist.

Um die Diversifizierung korrekt zu steuern und das Risiko an Ihre Situation anzupassen, ist die Betreuung durch einen Bankberater unserer Ansicht nach unerlässlich.

Lassen Sie sich beraten

Ein bekanntes Sprichwort besagt: „Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die zweitbeste Zeit ist jetzt“. Im Grunde strebt jeder von uns nach finanzieller Freiheit. Dann müssten wir nicht mehr arbeiten und uns keine Gedanken mehr über die Bezahlung von Rechnungen machen. Im Ruhestand besteht diese Freiheit darin, das Rentnerdasein zu genießen, ohne seinen Lebensstandard zu senken. Es gilt also, das finanzielle Polster, das oftmals aus lebenslanger Arbeit resultiert, in eine stabile Einkommensquelle umzuwandeln. Dabei sollten übermäßige Risiken vermieden, Inflationseffekte ausgeglichen und das Einkommen aus der gesetzlichen Rente im gewünschten Maße ergänzt werden. Dies ist ein schwieriges Unterfangen, das regelmäßige Anpassungen erfordert.

Selbstverständlich sollten Sie Ihre Anlagestrategie für den Ruhestand nicht allein erarbeiten – es sei denn, Sie verfügen über viel Erfahrung und Selbstdisziplin. Ihr Bankberater kann Sie dabei unterstützen. Er steht Ihnen zur Seite, um sämtliche Investitionen mit Ihnen durchzugehen und eine Strategie festzulegen, die zu Ihnen passt. Für die Altersvorsorge sind ein guter Plan und Disziplin erforderlich. Der Plan soll Ihnen dabei helfen, das Risiko zu bestimmen, das Sie zum Erreichen Ihrer Ziele bereit sind einzugehen. So können Sie eine Obergrenze festlegen und einen Kurs bestimmen, dem Sie in einem schwierigen Umfeld folgen. Jeder muss für sich selbst herausfinden, was für ihn das Richtige ist. Denken Sie auch daran, dass es weitere Möglichkeiten gibt, um den Ruhestand vorzubereiten: Altersvorsorge, Lebensversicherung usw. Mithilfe einer sorgfältigen Verwaltung Ihres Budgets, beispielsweise nach der 50-30-20-Regel, können Sie Ihre Anlagestrategie für einen sorgenfreien Ruhestand korrekt umsetzen.